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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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erwiderte Summer.
    »Der gute Doktor schien sich sehr für den Teller zu interessieren, der nach Ansicht unserer Jungs im Labor Motive des Herrscherhauses trägt, auch wenn er sich nicht festlegen wollte«, sagte Dirk.
    »Reine Eifersucht, glaube ich.« Summer grinste. »Es ist ein kaiserliches Schiff, ich weiß es einfach.«
    »Kaiserlich«, sagte Dahlgren, der sich mit einer Dose Bier in einen Liegestuhl fallen ließ und die Füße auf die Reling legte.
    »Na, wenn das nicht alles schlägt.«
37
    F ünftausend Meilen weiter östlich marschierten Pitt und Giordino, die ebenso verwegen wie abgerissen wirkten, in die Lobby des Continental Hotels in Ulan-Bator. Ihre zerknitterte Kleidung war voller Staub, desgleichen die Haare, die Haut und die Schuhe. Schorfiger Sonnenbrand verunstaltete ihre Gesichter, soweit sie nicht mit borstigen Bartstoppeln überwuchert waren. Fehlte nur noch ein Fliegenschwarm, der um ihre Köpfe schwirrte.
    Der Geschäftsführer des Hotels warf einen verächtlichen Blick auf die beiden Penner, die mit verquollenen Augen die Rezeption ansteuerten.
    »Irgendwelche Nachrichten für Zimmer 4024 oder 4025?«, fragte Pitt, dessen weiße Zähne hinter den gesprungenen Lippen aufblitzen.
    Der Geschäftsführer legte die Stirn in Falten, als ihm klar wurde, mit wem er es zu tun hatte, und zog sich kurz in einen kleinen Nebenraum zurück.
    »Eine Nachricht und eine Postsendung«, sagte er und reichte Pitt einen Zettel und einen kleinen Karton, der mit Expressaufklebern zugeplastert war.
    Pitt nahm die Nachricht entgegen, reichte Giordino das Päckchen und trat von der Rezeption zurück.
    »Von Korsow«, sagte er leise zu Giordino.
    »Verrat mir bitte, was uns unser Lieblingsagent vom KGB zu sagen hat?«
    »Er wurde zu einer Konferenz des Außenministeriums nach Irkutsk zitiert. Lässt grüßen und hofft, dass unser Abstecher nach Süden was gebracht hat. Er meldet sich bei uns, wenn er wieder in der Stadt ist.«
    »Sehr höflich«, sagte Giordino mit leicht spöttischem Unterton. »Fragt sich bloß, ob Theresa und Jim bis zu seiner Rückkehr warten können.« Er riss das Expresspäckchen auf, in dem sich ein altes, in Leder gebundenes Buch und eine große Flasche mit Vitaminkapseln befanden. Eine kleine Karte fiel heraus, die er aufhob und Pitt reichte.
    »Von der Gemahlin?«
    Pitt nickte und las schweigend die handschriftliche Nachricht.
    Dein Lieblingsbuch und ein paar zusätzliche Vitamine, damit du gesund bleibst. Geh bitte sparsam damit um, mein Lieber.
    Die Kinder senden beste Grüße aus Hawaii. Sie haben ein altes Wrack entdeckt und für ziemlichen Wirbel gesorgt. Ohne dich ist Washington langweilig, also komm bald nach Hause.
    Loren
    »Ein Buch und Vitamine? Mrs. Pitt scheint mir aber nicht sehr romantisch zu sein«, frotzelte Giordino.
    »Ach, aber es ist meine Lieblingsgeschichte. Hat immer wieder einen Hammer zu bieten.« Pitt hielt den Roman hoch und zeigte Giordino den Rücken.
    »Melvilles
Moby Dick.
Kein schlechter Geschmack«, sagte Giordino, »auch wenn ich mit den Abenteuern von Archie und Veronica bestens bedient bin.«
    Pitt schlug das Buch auf und blätterte es durch, bis er auf einen herausgeschnittenen Teil stieß. In der Mitte des vermeintlichen Wälzers war ein 45er Colt versteckt.
    »Wie ich sehe, gibt’s eine Harpune dazu, Ahab«, flüsterte Giordino und stieß einen leisen Pfiff aus.
    Pitt schraubte den Flaschendeckel ab und zeigte ihm rund ein Dutzend 45er Patronen für den Colt.
    »Bekommt eine Kongressabgeordnete nicht großen Ärger, wenn sie Schusswaffen in der Weltgeschichte herumschickt?«, fragte Giordino.
    »Nur, wenn sie erwischt wird.« Pitt lächelte, verschloss die Flasche und schlug das Buch wieder zu.
    »Nachdem wir jetzt ein bisschen was zu ballern haben, brauchen wir nicht auf Korsow zu warten«, gab Giordino zu bedenken.
    Pitt schüttelte bedächtig den Kopf. »Nee, ich glaube, wir sollten rasch die Biege machen. Vermutlich wären wir hier ohnehin unseres Lebens nicht mehr sicher, wenn Borjin von seinem buddhistischen Killermönch nichts mehr hört.«
    »Eine Dusche und ein Bier sollten uns bei der weiteren Planung ganz gut tun.«
    »Erst ein paar Fakten«, sagte Pitt und ging zu dem kleinen Business Center in der Lobby. Er griff in seine Hosentasche, holte den Anhänger heraus, den er aus Borjins Labor mitgenommen hatte, und legte ihn auf den Fotokopierer. Dann kritzelte er eine kurze Nachricht auf die Kopie, schob sie in das danebenstehende Faxgerät und

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