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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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ehesten interessieren.«
    Sie holte zwei Tabletts von einem Regal und stellte sie auf einen Edelstahltisch. Sie enthielten mehrere Teller, eine Schale und zahlreiche Porzellanscherben. Die meisten Gegenstände waren zuckrig weiß, die Schale hingegen musste aus schwarzem Ton gefertigt sein. Tongs Augen leuchteten auf, als er eine Lesebrille aufsetzte und die Funde untersuchte.
    »Ja, sehr hübsch«, murmelte er, während er sie betrachtete.
    »Was können Sie uns über die künstlerische Gestaltung sagen?«, fragte Summer.
    »Vom Muster und Material her entsprechen sie den Produkten, die aus den Brennöfen von Jingdezhen und Jianyang stammen.
    Die Qualität scheint insgesamt nicht ganz so hoch zu sein wie bei den Arbeiten der späteren Ming-Dynastie. Dieses Fischsymbol hier«, sagte er und hielt einen der Teller hoch, »habe ich schon einmal auf einer Schale aus der Yüan-Zeit gesehen. Ich würde mich Ihrer Einschätzung anschließen. Bei diesen Keramiken handelt es sich um typische Gegenstände, wie sie während der Song- und der Yüan-Dynastie im zwölften und dreizehnten Jahrhundert hergestellt wurden.«
    Summer grinste übers ganze Gesicht und zwinkerte ihrem Bruder fröhlich zu. Tong holte den letzten Gegenstand vom Tablett, einen großen, weiß und grünlich blau bemalten Teller, von dem ein keilförmiges Stück abgebrochen war. In der Mitte stolzierte ein glasierter Pfau, den Rand zierte ein Rudel Hirsche, die von einem Geparden gejagt wurden. Tong musterte den Teller eingehend und betrachtete dann wiederholt die kunstvolle Glasur und die Tierdarstellungen.
    »Einer unserer Konservatoren hat in einer Datei ein ähnliches Muster gefunden, das angeblich von den Herrschern der Yüan-Zeit verwendet wurde«, sagte Dirk.
    »Ja, so ist es«, murmelte Tong, der den Teller abstellte und sich dann berichtigte. »Das heißt, es ist ähnlich, wurde aber sicherlich nicht fürs Herrscherhaus gefertigt. Ein ähnliches Design, das man höchstwahrscheinlich für den Handel benutzte«, fügte er hinzu. »Aber ich stimme zu, dass es aus der Yüan-Zeit stammt, die, wie Sie wissen, von 1264 bis 1386 dauerte.
    Weit vor Admiral Zheng also.«
    »Genau das nehmen wir an, auch wenn man sich kaum vorstellen kann, dass ein Schiff zu dieser Zeit bis in die Gewässer vor Hawaii vorgedrungen ist.«
    Die Tür zum Labor öffnete sich, und der Kapitän der
Mariana Explorer
kam herein. Bill Stenseth, ein hochaufgeschossener Mann mit rotbraunen Haaren, wurde auf dem ganzen Schiff wegen seiner ruhigen Art, seiner Intelligenz, Gutmütigkeit und seinem Sinn für Gerechtigkeit geachtet.
    »Dahlgren hat den Treibstoff und die Vorräte auf eurem schwimmenden Hotel verstaut. Wenn ihr bereit seid zum Übersetzen, können wir wieder in See stechen.«
    »Wir sind fast fertig, Käptn. Dirk und ich holen nur noch unsere Sachen, dann steigen wir zu Jack um.«
    »Arbeiten Sie noch immer am Wrack?«, fragte Tong.
    »Wir müssen noch ein letztes Stück Holz freilegen, bei dem es sich unserer Meinung nach um einen Teil des Ruders handeln könnte«, erklärte Summer. »Wenn das stimmt, bekommen wir eine ungefähre Vorstellung von den Ausmaßen des Schiffes. Die
Mariana Explorer
muss die Rifferkundung auf der anderen Seite der Insel fortsetzen, deshalb werden Dirk, Jack Dahlgren und ich ein paar Tage auf dem Prahm kampieren und die Arbeit zu Ende bringen.«
    »Ich verstehe«, sagte Tong. »Nun, vielen Dank, dass Sie mir die Fundstücke gezeigt haben. Wenn ich wieder in Malaysia bin, werde ich in den Unterlagen unseres Museums nachschlagen und zusehen, ob ich Ihnen weitere Auskünfte bezüglich der Keramiken geben kann, die ich heute gesehen habe.«
    »Danke, dass Sie sich die Zeit für einen Besuch genommen haben und uns an Ihrem Wissen teilhaben ließen. Wir freuen uns sehr, dass Sie unsere Einschätzung bestätigt haben, was das Alter und die Herkunft des Schiffes betrifft.«
    Dirk und Summer holten rasch ihre persönlichen Sachen und sprangen auf den Prahm, wo Dahlgren mittlerweile die Vertäuleinen des Schiffes losmachte. Mit einem Tuten der Sirene steuerte Kapitän Stenseth die
Explorer
vom Prahm weg, und kurz darauf nahm das Schiff Kurs auf Hilo.
    »Na, was habt ihr zwei über das chinesische Lavaschiff erfahren?«, fragte Dahlgren, während er in einer großen Kühlbox herumwühlte und etwas Trinkbares suchte.
    »Dr. Tong ist der gleichen Meinung wie wir, was die Datierung der Keramiken angeht. Damit wäre das Schiff sieben- bis achthundert Jahre alt«,

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