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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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seiner Meinung nach kaum auf ein großes Segelschiff hindeutete.
    »Wir haben mit Archäologen von der University of Hawaii zusammengearbeitet, um so viele Wrackteile wie möglich zu bergen«, sagte Dirk. »Leider können wir nur etwa zehn Prozent des Schiffes erkennen.«
    »Der Rest liegt unter Korallen?«, fragte Tong.
    »Nein, das Wrack liegt rechtwinklig zu zwei Korallenriffen unter einer Sandbank, mit dem Bug in Richtung Küste«, sagte Summer. Sie deutete auf das Diagramm, auf dem zwei Korallenstöcke zu beiden Seiten des Ausgrabungsfeldes zu sehen waren.
    »Der Sand hat verhindert, dass die vorhandenen Artefakte von den Korallen zerstört wurden. Wir nehmen an, dass dieses Stück Sand vor langer Zeit, als der Meeresspiegel noch niedriger lag, möglicherweise eine natürliche Fahrrinne durch die Korallen darstellte.«
    »Wenn die Korallen das Wrack nicht überwuchert haben, warum sind dann nicht mehr Überreste zu sehen?«
    »Wegen der Lava.« Summer deutete auf das Ende des Hufeisens, auf dem ein felsiges Bett zu sehen war, das in Richtung Küste verlief. »Wenn Sie aus dem Fenster schauen, können Sie sehen, dass dieser Teil der Küste aus einem großen Lavafeld besteht. Der übrige Teil des Wracks liegt, wie ich leider feststellen muss, unter Lavagestein.«
    »Bemerkenswert«, sagte Tong und zog eine Augenbraue hoch.
    »Der Rest des Wracks wie auch die Fracht sind also unter der Lava erhalten geblieben?«
    »Der übrige Teil des Schiffes liegt entweder unter der Lava oder wurde von ihr verschlungen. Wenn das Schiff gesunken ist und unter Sand begraben wurde, bevor die Lava ausströmte, dann könnte es durchaus erhalten geblieben sein. Die Holzstücke, die wir neben dem Lavafeld gefunden haben, lagen tief im Seeboden, was darauf hindeutet, dass der Rest des Schiffes tatsächlich noch vorhanden sein könnte.«
    »Was den Vorteil hat, dass wir mit Hilfe der Lava möglicherweise auch das Alter des Schiffes bestimmen können«, sagte Dirk. »Wir lassen von einem hiesigen Vulkanologen die historischen Aufzeichnungen über Vulkanausbrüche und damit in Zusammenhang stehende Lavaströme in diesem Teil der Insel überprüfen. Bislang wissen wir nur, dass es im betreffenden Gebiet seit mindestens zweihundert Jahren, möglicherweise aber auch viel länger, keine vulkanische Aktivität gegeben hat.«
    »Und welche Teile des Schiffes konnten Sie identifizieren?«
    »Nur ein paar Stücke, die offenbar vom Heck stammen. Es sind dicke Hölzer – das deutet auf ein großes Schiff hin, möglicherweise über fünfzig Meter lang. Dann ist da noch der Ankerstein, der dem aus China bekannten Typ entspricht und ebenfalls für ein stattliches Schiff spricht.«
    »Ein Schiff dieses Alters und dieser Größe müsste ziemlich sicher aus China stammen«, sagte Tong.
    »Ja«, erwiderte Dirk, »die europäischen Schiffe waren zu dieser Zeit nur halb so groß. Ich habe die Legende über den chinesischen Admiral Zheng He gelesen, der im Jahr 1405 mit einer mächtigen Schatzflotte die Welt umsegelt haben soll. Das hier ist aber kein hundertfünfzig Meter langer, sechsmastiger Gigant, wie sie Zheng He angeblich einsetzte, falls es überhaupt jemals so gewaltige Schiffe gegeben hat.«
    »Die Überlieferung neigt zu Übertreibungen«, erklärte Tong.
    »Aber eine Überquerung des Pazifik hundert Jahre vor Zhengs angeblicher Reise wäre eine erstaunliche Leistung.«
    »Die geborgenen Keramiken sind ein klarer Hinweis darauf, dass das Wrack tatsächlich so alt ist«, sagte Summer. »Wir haben bei unseren Nachforschungen vergleichbare Muster gefunden, was darauf hindeutet, dass das Schiff möglicherweise aus dem dreizehnten oder vierzehnten Jahrhundert stammt.
    Vielleicht können Sie unsere Einschätzungen bestätigen, wenn Sie die Stücke in Augenschein nehmen.«
    »Ich bin sehr gespannt darauf, mir Ihre Funde anzusehen.«
    Summer führte ihn über eine Treppe hinunter in ein hell erleuchtetes Labor. Regale mit Plastikbehältern säumten die Rückwand, dort waren diverse Fundstücke des Wracks in Süßwasser eingelegt.
    »Bei den meisten Gegenständen, die wir bislang geborgen haben, handelt es sich um Bruchstücke des Schiffes«, erklärte sie.
    »Die Frachträume und Mannschaftsunterkünfte müssen unter der Lava liegen, da wir nur wenige persönliche Habseligkeiten gefunden haben. Wir haben zwar ein paar Kochutensilien und einen Topf entdeckt«, fuhr sie fort und deutete auf ein anderes Regal, »aber das hier dürfte Sie vermutlich am

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