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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Allerdings wurden sie, auch als sie sich aufsetzten, ein ums andere Mal von den Bugseen geduscht.
    »Ich komme mir vor, als ob ich im Liegestuhl Wasserski fahre«, sagte Dahlgren grinsend, als eine große Welle über sie hinwegspülte.
    Der kleine Katamaran aber hielt zusammen, glitt flott dahin und blieb mit Hilfe eines Paddels, das Dirk als Ruder an der Querstrebe achtern angeschlagen hatte, einigermaßen auf Kurs.
    Steuern allerdings konnte man damit nur sehr begrenzt, daher segelten sie ein, zwei Stunden geradeaus und kreuzten dann auf.
    Dirk holte das Segel ein, worauf die Männer den Bug des Bootes mit den Füßen um neunzig Grad herumdrückten, das Tuch wieder setzten und den Wind diesmal mit der anderen Seite einfingen.
    »Die Sache mit der Sidney-Hobart-Regatta würde ich mir noch mal überlegen, mein Guter. Der segelt sich traumhaft«, flachste Dahlgren.
    »Stimmt. Aber ich glaube, bei dem Törn hätte ich trotzdem lieber einen Trockentauchanzug dabei.«
    Beide staunten nicht schlecht über die Seetüchtigkeit des primitiven Bootes. Es dauerte nicht lange, dann war der Prahm außer Sicht, während die Insel Hawaii am Horizont langsam größer wurde. Als sie dahinglitten, kehrten Dirks Gedanken wieder zu Summer zurück. Als Zwillinge hatten sie eine weitaus engere Beziehung zueinander als viele andere Geschwisterpaare.
    Er meinte ihre Gegenwart regelrecht spüren zu können und wusste mit einem Mal, dass sie noch am Leben war. Halte durch, beschwor er sie stumm. Bald kommt Hilfe.
    Die dunklen Lavahänge des Mauna Loa schimmerten lila in der untergehenden Sonne, als sie sich der Südwestspitze von Hawaii näherten. Dieser zerklüftete Küstenabschnitt war weitgehend unbewohnt und durch die schroffen Klippen von See aus kaum zugänglich, von dem einen oder anderen schwarzen Sandstrand einmal abgesehen. Dahlgren deutete auf eine felsige Landzunge, die etwa ein, zwei Meilen weiter südlich wie eine geballte Faust in den Pazifik ragte.
    »Ist das nicht Humuhumu Point?«
    »Sieht jedenfalls so aus«, pflichtete Dirk ihm bei, während er die Landmarke im schwindenden Licht betrachtete. »Das heißt, dass die Keliuli Bay auf der anderen Seite liegt, gar nicht weit von uns entfernt. Wir sind fast wieder an der gleichen Stelle auf die Küste gestoßen, von der wir abgetrieben wurden.«
    »Jedenfalls eine gute Navigation mit dem Surfbrett«, sagte Dahlgren. Dann spähte er in die andere Richtung und musterte die Küste. »Das heißt, dass Milolii der nächste Ort ist, an dem wir landen und die Behörden verständigen können.«
    »Was ungefähr sechs Meilen entfernt ist.«
    »Ein ordentlicher Törn. Es sei denn, du hast vor, in die andere Richtung zu fahren und die Jungs aufzusuchen, die uns auf große Fahrt geschickt haben.«
    Dahlgren wusste Bescheid, als er Dirks Augen auffunkeln sah.
    Wortlos kreuzten sie mit dem Katamaran nach Südosten auf und segelten die Küste hinab in Richtung Keliuli Bay.
47
    S ummer, die in dem kleinen Stauraum eingeschlossen war, döste vor sich hin, während sich der Nachmittag dahinzog.
    Nachdem sie den Raum vergeblich nach irgendwelchen Werkzeugen oder anderen Gegenständen abgesucht hatte, die ihr bei einer Flucht helfen könnten, blieb ihr nichts anderes übrig, als untätig herumzusitzen und sich zu fragen, wie es Dirk und Jack ergangen sein mochte. Schließlich schob sie eine leere Kiste unter das Bullauge und legte die Taurolle so darauf, dass sie einen primitiven, aber halbwegs bequemen Stuhl hatte, von dem aus sie aufs Meer hinausschauen und sich gleichzeitig die frische Brise ins Gesicht wehen lassen konnte.
    Von ihrem Sitzplatz aus bemerkte sie das rege Treiben auf dem Achterdeck des Schiffes und sah, wie ein Gummiboot zu Wasser gelassen wurde, mit dem mehrere Taucher aufbrachen, um das Wrack zu untersuchen. Vergebliche Liebesmüh, wie sie zufrieden feststellte, wusste sie doch, dass keine Artefakte mehr zum Vorschein kommen würden, da sie den freiliegenden Teil des Wracks bei ihrer Bergungsaktion bereits völlig leer geräumt hatten.
    Nachdem die Taucher zurückgekehrt waren, sah und spürte sie, wie das Bohrschiff in eine andere Position gebracht wurde.
    Gegen Sonnenuntergang ging die Hektik dann von Neuem los, wie ihr die lauten Rufe und das Surren eines Krans verrieten, die vom darunterliegenden Deck zu ihr drangen. Sie schrak auf, als die Tür zum Stauraum plötzlich aufgerissen wurde und ein stiernackiger Schlägertyp mit schiefen Zähnen eintrat. Er stieß sie auf die

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