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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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bereitsteht, wenn sie einläuft.«
    »Ich sage den Leuten Bescheid«, erwiderte Zhou und nickte.
    Der Container-Terminal, an dem sie arbeiteten, war rund um die Uhr in Betrieb, denn in den nahen Gewässern des Ostchinesischen Meeres wartete ein steter Strom von Frachtschiffen auf einen freien Liegeplatz. Chinas zahllose Arbeitskräfte produzierten massenhaft billige Unterhaltungselektronik, Kinderspielzeug und Kleidung, die von den Märkten der Industrienationen unverzüglich aufgesogen wurden. Doch es waren vor allem die schwerfälligen Containerschiffe, diese unbesungenen Arbeitspferde der Handelsschifffahrt, die den globalen Handel ermöglichten und für den kometenhaften Aufstieg der chinesischen Wirtschaft sorgten.
    »Kümmere dich darum. Und sieh zu, dass sich der Ladetrupp ranhält. Mir liegen Beschwerden wegen zu langer Liegezeiten vor«, knurrte Qinglin. Er senkte sein Klemmbrett und steckte sich einen gelben Stift hinter das rechte Ohr, drehte sich dann um und ging weg. Doch nach zwei Schritten blieb er stehen, wandte sich langsam erneut um und starrte Zhou mit großen Augen an. Zumindest glaubte Zhou, dass er ihn anstarrte.
    »Die haben Feuer an Bord«, murmelte Qinglin.
    Zhou bemerkte, dass sein Vorgesetzter an ihm vorbeischaute, und drehte sich um.
    Ein gutes Dutzend Schiffe schoben sich rund um den Terminal durchs Hafenbecken, darunter mächtige Containerschiffe und gewaltige Supertanker, aber auch eine Handvoll kleiner Frachter. Einer dieser Frachter zog eine dicke schwarze Rauchfahne hinter sich her.
    Das Schiff war der reinste Seelenverkäufer, wie Zhou feststellte, und sah aus, als gehörte es längst auf die Abwrackwerft.
    Seiner Schätzung nach war es mindestens vierzig Jahre alt und hatte einen verblichenen blauen Rumpf, der mit schuppigen braunen Rostflecken übersät war. Schwarzer Qualm, der von Minute zu Minute dichter wurde, quoll aus dem vorderen Laderaum und verdeckte die Aufbauten. Aus der Luke züngelten gelbe Flammen, die hin und wieder bis zu fünf Meter hoch aufloderten. Zhou warf einen Blick auf den Bug des Schiffes, der eine weiße Gischtwelle aufwarf.
    »Der fährt zu schnell … und er hält genau auf die Hafenanlagen zu«, rief er.
    »Diese Idioten!«, fluchte Qinglin. »In der Richtung können sie nirgendwo anlegen.« Er ließ sein Klemmbrett fallen und rannte den Kai entlang zu seinem Büro, um das qualmende Schiff anzufunken.
    Mittlerweile hatte man auch auf anderen Schiffen und in den Hafenanlagen das Feuer bemerkt und bot Hilfe an. Doch das qualmende Schiff reagierte auf keinen Funkspruch.
    Zhou blieb am Ende des Kais sitzen und sah zu, wie das Schiff näher kam. Mit einem gekonnten Manöver, das Zhou angesichts des Qualms, der um die Brücke waberte, geradezu wundersam vorkam, schob sich der Seelenverkäufer zwischen einer vertäuten Schute und einem beladenen Containerschiff hindurch.
    Einen Moment lang sah es so aus, als hielte das Schiff genau auf den Container-Terminal zu, doch dann drehte es nach Backbord ab. Als der Frachter wieder geradeaus fuhr, sah Zhou, dass er jetzt das große, auf der Insel Cezi gelegene Rohöldepot von Ningbo ansteuerte.
    Seltsamerweise bemerkte er niemanden, der das Feuer an Bord bekämpfte. Zhou ließ den Blick über das ganze Schiff schweifen und konnte durch den Qualm sogar kurz die Brücke erkennen, als der Frachter abdrehte. Doch er sah nicht ein einziges Besatzungsmitglied. Einen Augenblick lang lief es ihm eiskalt über den Rücken, während er sich insgeheim fragte, ob es sich um ein unbemanntes Geisterschiff handeln konnte.
    Zwei Hochseetanker lagen an Ningbos größtem Rohöl-Terminal, der unlängst ausgebaut worden war und jetzt auch von Supertankern angelaufen werden konnte. Der brennende Seelenverkäufer steuerte direkt auf den leewärtigen Tanker zu, ein schwarz-weißes Ungetüm, das dem saudischen Herrscherhaus gehörte. Der durch den hektischen Funkverkehr aufgeschreckte Erste Offizier des Tankers gab ein ohrenbetäubendes Signal mit der Schiffssirene, doch der qualmende Frachter blieb unverwandt auf Kurs. Dann stand er hilflos auf der Brückennock und schaute ungläubig auf das brennende Schiff, das sich mehr und mehr näherte.
    Die durch das Warnsignal aufgescheuchten Besatzungsmitglieder, die natürlich nur zu gut um die Feuergefahr auf einem Tanker wussten, versuchten zu fliehen und strömten wie Ameisen zu der einzigen Gangway. Der Erste indessen, zu dem sich mittlerweile auch der besorgte Kapitän gesellt hatte, blieb auf

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