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Der Fluch des Khan

Der Fluch des Khan

Titel: Der Fluch des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Erleichterung, dass er die Pistole nicht mehr auf ihn gerichtet hatte. Stattdessen hatte er sich dem Gabelstapler zugewandt, der jetzt direkt auf ihn zuraste. Der Posten feuerte zwei überhastete Schüsse auf das Führerhaus ab und sprang beiseite. Pitt, der tief geduckt im Fahrersitz saß, hörte die Kugeln über seinen Kopf hinwegpfeifen und riss das Lenkrad herum, als er an dem Wachmann vorbeipreschte. Der wendige Gabelstapler reagierte sofort, und im nächsten Moment war Pitt dem Mann auf den Fersen. Der überraschte Posten stolperte, als er dem Gefährt entkommen wollte, und fiel der Länge nach hin. Sofort senkte Pitt die Gabeln und setzte zum Todesstoß an.
    Statt sich zur Seite zu rollen, versuchte der Wachmann aufzustehen und zu fliehen. Doch kaum hatte er sich aufgerichtet, als ihn einer der Gabelzinken im Rücken traf und sich unter seine Jacke schob. Pitt fuhr die Gabeln hoch und hievte den Mann in die Luft, der mit Armen und Beinen um sich schlug, dann seine Waffe fallen ließ und sich verzweifelt am Zinken festklammerte, um nicht auf den Boden zu stürzen.
    »Weißt du, dass du mit dem Ding jemanden verletzen kannst, wenn du nicht aufpasst«, sagte Giordino, sprang ins Führerhaus und hielt sich am Überrollbügel fest.
    »Lieber Vorsicht als Nachsicht, sage ich immer«, erwiderte Pitt. »Oder ist es umgekehrt?«
    Er hatte den Gabelstapler bereits gewendet, drückte dann das Gaspedal durch und raste am Bahngleis entlang in Richtung Tor.
    Als sie zur Laderampe kamen, wollten ihnen einige Arbeiter den Weg verstellen, sprangen aber sofort zurück, als sie das Gefährt, an dessen Gabel noch immer der um Hilfe schreiende Wachmann hing, auf sich zudonnern sahen.
    Dann bemerkte Pitt einen hohen Stapel Ölfässer und steuerte ihn an.
    »Die Passagiere der Ersten Klasse müssen jetzt leider aussteigen«, murmelte er.
    Er hielt genau auf die Fässer zu und trat ein paar Meter davor die Bremse durch. Der Gabelstapler schlitterte mit quietschenden Reifen weiter, prallte gegen die unteren Fässer und blieb stehen. Der an der hochgefahrenen Gabel hängende Wachmann wurde durch das jähe Bremsmanöver nach vorn geschleudert und landete im oberen Fässerstapel. Als Pitt zurücksetzte, hörte er dumpfe Flüche aus den Fässern. Offenbar lebte der Wachmann also noch.
    Pitt steuerte das Gefährt zurück zum Bahndamm und trat das runde Gaspedal bis zum Anschlag durch. Vom Hof – dort wo der kaputte Jeep lag – waren Schreie zu hören. Pitt warf einen kurzen Blick nach hinten und sah, dass sich zwei der Männer aufgerappelt hatten und sie verfolgten. Dann fielen hinter ihnen Schüsse, ein paar Kugeln bohrten sich scheppernd in das Blech des Gabelstaplers. Doch das elektrisch getriebene Gefährt raste mit leisem Surren weiter und vergrößerte den Abstand zu den wütenden Verfolgern.
    Als sie sich dem Tor näherten, zog Pitt den Gabelstapler näher an das Gleis, bis das rechte Rad über die hölzernen Schwellen rumpelte.
    »Rammgeschwindigkeit«, sagte Giordino, der Pitts Absicht erkannte und sich für den Aufprall wappnete.
    Pitt, der das Lenkrad mit beiden Händen fest umklammerte, steuerte den linken Torpfosten an, erwischte ihn mit dem Gabelzinken und durchtrennte das untere Scharnier, während sich der rechte durch den Maschendraht bohrte. Dann traf die Schnauze des Gefährtes mit voller Wucht auf das Tor. Der Gabelstapler hob beim Aufprall kurz ab, riss dann das Maschendrahtgeflecht aus den Angeln und schleuderte es zur Seite.
    Pitt hatte alle Hände voll zu tun zu verhindern, dass der Gabelstapler umkippte, nachdem er durch das Hindernis gebrochen war. Das ramponierte Gefährt holperte über die Gleise und schlingerte auf den Kiesweg neben dem Bahndamm, bevor es wieder auf allen drei Rädern stand. Ohne den Fuß vom Gas zu nehmen, fuhr Pitt weiter.
    »Hoffentlich ist unser Taxifahrer pünktlich«, brüllte er.
    »Wehe, wenn nicht. Lange können wir sie nicht mehr abhängen.« Giordino warf einen Blick nach hinten und sah die Scheinwerfer eines anderen Fahrzeugs, das neben den Gleisen auf das zerstörte Tor zufuhr.
    Eisern hielt Pitt das Lenkrad fest, während der Gabelstapler im Schein der Sterne über unsichtbare Schlaglöcher, Fahrrinnen und Steine holperte. Die Scheinwerfer hatte er längst ausgeschaltet, da er den Verfolgern kein Ziel bieten wollte. Dann tauchten endlich die Umrisse der ausgebrannten Bäckerei auf dem kleinen Hügel neben ihnen auf, und Pitt trat auf die Bremse.
    »Alle Mann aussteigen«, sagte

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