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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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alle hier, alle um mich herum, meine Kinder. Dargaros hat die andere Hälfte. Heute Nacht stirbt der Verräter.“
    Bei den Worten wich alle Kraft aus Aeshins Gliedern, sie wankte und wäre beinahe zurück auf den Boden gesunken. Joesin. Sie zitterte am ganzen Leib, doch diesmal war es vor Wut. Ihr Bruder hatte demnach einen Kampf auszufechten. Ebenso wie sie. „Soll Prinz Alawas die Ehre zugesprochen werden das Urteil zu vollstrecken?“
    Ihre Worte entlockten Garlach ein überraschtes Keuchen. Zugegeben, es war riskant, doch Angriff war zuweilen die beste Verteidigung.
    „Mein König“, sagte Garlach betont ruhig. „Ihr solltet diese Frau auf der Stelle beseitigen.“ Seine Hand ging zu seinem Schwert und er machte einen Schritt nach vorne. „Lasst mich - “
    „Na!“ Caruss hob eine Hand. Er kaute auf seiner Unterlippe. Schließlich steckte er sogar einen Finger in den Mund und biss darauf herum. „Alawas ist nicht hier. Er kommt nicht“, nuschelte er und schaute zu einem der Alchemisten. Dieser nickte ergeben, sagte jedoch kein Wort.
    Caruss Blick ging zurück zu Aeshin. „Sie mögen dich“, quäkte er.
    Aeshin sah ihn halb fragend halb entsetzt an.
    „Dieser verdammte Herzog Halhan“, bellte Caruss plötzlich aufgebracht. „Selbst Balgar lässt sich von dir blenden.“ Er hielt inne und betrachtete sie von oben bis unten. Langsam beugte er sich auf dem Thron vor, ein verschlagener Ausdruck auf dem Gesicht. „Sie haben für dich gekämpft, wusstest du das?“
    Aeshin konnte nichts tun, als den Kopf zu schütteln. Ihre Gedanken rasten. Waren ihre schlimmsten Befürchtungen wahr? Hatte es einen Aufstand in der Burg gegeben? Die Aschejäger waren der Burgwache eins zu zehn unterlegen, doch die schwarzen Krieger waren um so brutaler und rücksichtsloser von Dargaros ausgebildet worden. Ihre Methoden waren skrupellos und heimtückisch. In einem offenen Kampf würden sie am Ende unterliegen, doch nicht ohne zuvor schrecklichen Schaden angerichtet zu haben. Aeshin wusste, dass ein Großteil des Heeres noch immer dem König die Treue hielt. Der Rest hatte sich auf Balgars Seite und somit auf die des Prinzen geschlagen, wobei nur eine Hand voll Offiziere über Alawas Bescheid wussten.
    „Du fragst dich sicher, weshalb du noch am Leben bist“, feixte Caruss.
    Aeshin schauderte. Sie fürchtete Caruss nächste Worte mehr als den Tod.
    Der König lehnte sich auf dem Thron zurück. Er schien ihre Angst sichtlich zu genießen. „Wir haben Halhan eine Hand abgeschlagen.“
    „Nein!“ Der Schrei hatte ihren Mund verlassen, ehe Aeshin es verhindern konnte. Tränen der Wut sammelten sich in ihren Augen. Sie bäumte sich gegen ihre Fesseln auf, wünschte sich nichts mehr, als dem König ihre Faust ins Gesicht zu schmettern.
    Caruss klatschte in die Hände als freue er sich über eine besonders gelungene Aufführung. Er drehte den Kopf zu Garlach. „Nun kann sie sterben“, sagte er, noch immer klatschend.
    Garlach zog blank und schritt an Caruss vorbei auf Aeshin zu.
    Sie stand wie erstarrt.
    Der König lachte.

Kapitel 27
    Es war gespenstisch still im Wald und so finster wie in Moas Alpträumen. Joesin führte sie zielstrebig zwischen den hohen Tannen hindurch, bis sie zu einer weitläufigen Lichtung kamen, die von Moos und feinem Gras bedeckt war. In ihrer Mitte lagen die Skelette zweier Tannen, die vor langer Zeit von einem Sturm umgerissen worden waren. Ihre Zweige waren von Efeuranken überwuchert und an den Stämmen sprossen modrige Pilze. Die ersten Sterne blinkten durch die Wolken und tauchten die Lichtung in schwachen silbernen Glanz.
    Joesin ließ Moas Hand los und bewegte sich mit der Eleganz eines Schattens zu den umgestürzten Bäumen hin. Er zog sein Schwert und ritzte sich mit der Klinge in den Unterarm. Blut quoll hervor, rann an seinem Arm herunter und tropfte auf den Waldboden.
    „Das wird sie anziehen, wie Feuer einen Nachtfalter. Jedes Aschewesen, das sich heute Nacht nicht in Caruss Burg aufhält, wird hierherkommen.“ Er drehte sich zu Moa um, die am Rande der Lichtung verharrte. Der Anblick von Joesins Blut hatte ihr schlagartig klargemacht, wie endgültig der drohende Kampf war.
    Neben ihr tauchte Rachs große Gestalt zwischen den Tannen auf. Die Haltung des Greifen war angespannt; er hatte die Flügel eng an den Körper gelegt und seine Augen zuckten wachsam in alle Richtungen.
    „Wenn die Aschewesen angreifen, bleib in Rachs Nähe“, beschwor Joesin sie und wischte sich mit einem

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