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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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schaden.“
    Sein neckisches Grinsen brachte sie beinahe aus der Fassung. Leicht beleidigt steckte sie den Dolch in den Bund ihrer Hose und stemmte die Hände in die Seiten. „Was nun?“
    Joesin blickte zum Himmel empor. „Wir rufen die Verfluchten.“

Kapitel 26
    Sie atmete Asche. Ihre Brust zog sich unter Krämpfen zusammen, jeder Atemzug stach als würde sie von glühenden Eisenstangen durchbohrt.
    Aeshin hustete und stemmte sich in die Höhe. Ihr Kopf schwang haltlos auf ihren Schultern hin und her. Sie presste ihre Hände gegen die Schläfen, um ihren Schädel vor dem Zerplatzen zu bewahren. Die Luft, die zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen in den Mund drang verbrannte ihr die Lungen und schmeckte wie gemahlene Knochen. Aeshin unterdrückte ein Wimmern und zwang sich weiter zu atmen. Nach einer Weile bekam sie ihren rasenden Herzschlag soweit unter Kontrolle, dass das Stechen in ihrer Brust nachließ.
    Der Trank, den Gräfin Vosha ihr am vergangenen Abend gebracht hatte, hatte sie in einen traumlosen Schlaf fallen lassen, der bis zum Mittag gedauert hatte. Doch dann war sie zu einem Alptraum erwacht. Die Alchemisten waren in den Kerkern gekommen, und mit ihnen waren auch die Schmerzschreie, das hilflose Kreischen und Rufen, der Geruch nach verbranntem Fleisch und Blut zurückgekehrt.
    Aeshin wagte nicht die Augen zu öffnen. Sie kannte den Anblick der verkrümmten, zerschundenen Leiber in den Käfigen, denen ihre Seelen ausgetrieben wurden. Es war nichts, das man jemals vergaß. Sie presste die Lippen aufeinander und bereute es sofort. Sie waren so trocken, dass sie aufbrachen. Aeshin schmeckte ihr eigenes Blut auf der Zunge und ihr wurde übel.
    Als sie die Schreie nicht länger ertragen konnte, begann sie eine Melodie zu summen. Ob es wirklich ein Lied war konnte sie nicht sagen, doch die eigene Stimme in ihrem Kopf zu hören, erlaubte es ihr die Schreie der Verfluchten zumindest ein wenig in den Hintergrund zu drängen.
    Jeder Herzschlag war eine Qual und schien sich ewig auszudehnen. Sie konzentrierte sich auf den Schmerz, weil er das einzige war, das sie daran erinnerte, dass sie noch am Leben war und sich nicht in Asche verwandelte. Wie lange sie so kauerte wusste sie nicht. Irgendwann driftete sie in einen Dämmerzustand ab, schwebte körperlos in der Zeit.
    Eine Hand schloss sich um ihren Arm und riss sie grob in die Höhe. Schwärze umfing sie, in der helle Sterne tanzten. Sie wurde geschüttelt.
    Aeshin zwang ihre Lider auseinander und sah in das schmutzige Gesicht eines Aschejägers. „Deine Hinrichtung erwartet dich“, zischte er und stieß sie unsanft aus dem Käfig. Dort warteten zwei weitere Aschejäger.
    Aeshin prallte gegen einen von ihnen. Heißer Schmerz flammte in ihrer Seite auf. Ihr wurde erneut schwarz vor Augen. Wie aus weiter Ferne nahm sie wahr, dass man sie an den Armen packte, ihr die Hände auf dem Rücken fesselte und sie aus der Höhle schleifte. Die Schreie verhallten hinter ihnen im Gang.
    Erst als die Luft langsam kühler wurde, klärte sich auch Aeshins Sicht. Sie hing kraftlos im Griff zweier Aschejäger. Doch da waren noch mehr Schritte. Wie Kriegstrommeln hämmerten sie zwischen Aeshins Schläfen. Sie hob den Kopf und erschrak.
    Mindestens ein Dutzend Aschejäger marschierten mit ihr durch die Gänge der Burg. Nichts als schwarze Uniformen und schwere Stiefel. Aeshin versuchte sich aufzurichten, ihre Beine zu benutzen. Sie wollte nicht wie ein erlegtes Tier in den Thronsaal geschleppt werden.
    Ihre Bemühungen wurden mit einem Knurren von Seiten der Aschejäger, die ihre Arme in festem Griff hielten, quittiert. Aeshin gab nicht auf. Sie stolperte und taumelte, doch es gelang ihr schließlich, ihre eigenen Füße zu benutzen und mit dem strammen Tempo ihrer Wachen mitzuhalten.
    Doch plötzlich glitt ihr Fuß erneut unter ihr weg. Beinahe wäre sie auf dem schmutzigen Wachs der Burggänge ausgerutscht. Die Aschejäger rissen sie hoch und Aeshin keuchte vor Schmerz. Irritiert sah sie auf ihre Schuhe. Sie waren voll Blut.
    Sie starrte die Aschejäger an. Deren Augen waren geradeaus gerichtet, die Mienen grimmig, verschlossen. Keiner hatte von ihnen hatte dem Blut Beachtung geschenkt. Eine kalte Faust legte sich um Aeshins Herz. Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass es viel zu still und leer war in den Gängen. Wo waren all die Bewohner der Burg und die Diener? Bis auf den schwarzen Trupp, der Aeshin umringte, wirkte das alte Gemäuer wie ausgestorben. Was war hier

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