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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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blickte er auf, als Dakar die Vorräte durchstöberte, und er trug die gleiche Freundlichkeit zur Schau, die er vorgetäuscht hatte, als er sich als eines Meisterbarden Schüler getarnt hatte.
    Starr vor Mißtrauen beäugte Dakar ihn, bis er der schwer faßbaren Diskrepanz auf die Schliche kam: eine heftige, undefinierbare Spannung umgab die Präsenz des Herrn der Schatten. Ohne die Schatten, mit denen er seine Züge verschleiert hatte, erinnerte seine Gestalt an eine Raubkatze kurz vor dem Sprung.
    »Dieses Goldstück ist mit magischen Bannen belegt«, begann er mit einem fragendem Unterton. »Ich kann sie hören. Aber mit meiner Erfahrung bin ich nicht imstande, den Zweck zu entschlüsseln, der sich hinter der Harmonie verbirgt.«
    Geduckt machte sich Dakar daran, das nächstliegende Bündel aus Segeltuch zu plündern, aus dem er einen Laib Brot hervorzog. Außerordentlich wachsam ließ er sich nieder. »Wenn Asandir es zurückgelassen hat, um für den Stall des Rappen zu bezahlen, dann ist es gewiß durch und durch mit Magie verdorben.« Mit vollen Backen kauend erklärte er dann: »Dieses Stück Gold wird von einer Hand zur nächsten wandern, von Stallknecht zu Pferdehändler, und der Hengst, ob er verkauft oder an Postreiter vermietet wird, wird seinen Weg zurück zu seinem Meister finden. Er wird dort sein, wo Asandir ihn das nächste Mal braucht, gut gestriegelt und genährt und ohne einen einzigen Peitschenschlag erlitten zu haben.«
    Wehmut ergriff von Arithon Besitz. »Dann war meine Sorge also unbegründet.«
    Die Navigationsgeräte: Dakar hätte sich selbst treten mögen, so ärgerte er sich über sein geistiges Unvermögen. Da es Arithon auf See trieb, war ein Pferd für ihn so nutzlos wie Titten für einen Fisch.
    Angewidert, empfand er doch das Brot als ebenso scheußlich altbacken wie der Schiffszwieback, den er aus tiefster Seele verabscheute, trampelte er davon, hinab zum Fluß, die Brosamen herunterzuspülen und sich Erleichterung zu verschaffen.
    Arithon nutzte die Zeit, ihre Sachen zusammenzupacken und die Asche ihres Feuers zu verteilen. Als Dakar sich keuchend wieder den Berg hinaufschleppte, wartete er bereits, die Zügel des schwarzen Hengstes locker um eine Hand geschlungen. Im goldenen Schein des jungen Tageslichtes, das schwarze Haar zurückgeworfen, so daß seine vorstehenden Wangenknochen deutlich zur Geltung kamen, wirkte der Herr der Schatten vollends versunken in den Gesang der Heidelerchen, die durch das Geäst über ihren Köpfen flatterten; nur seine Augen, die Dakar entgegenblickten, waren von smaragdener Härte, gefährlich wie eine gespannte Bogensehne und bereit, Blut zu vergießen.
    Der Wahnsinnige Prophet blieb stehen. Entschlossen, sich gleichmütig zu geben, schob er seine Stummelfinger hinter den Gürtel. »Ihr habt vor zu reiten?«
    »Nach Seehafen, denke ich.« Wie beiläufig fuhr er dann einladend fort: »Wir können uns im Sattel abwechseln, wenn du es willst.«
    So machtvoll und heiß stieg die Wut in ihm auf, daß Dakar das Gefühl hatte, ersticken zu müssen. »Macht nur, was Ihr wollt. Ich werde nicht mitgehen.«
    »Das dachte ich mir.« Arithon band einen Ledergurt vom Sattelknauf los; ein Segeltuchbündel löste sich. Mit einer kurzen Bewegung aus dem Handgelenk warf er es zu Dakar hinüber.
    Von dem Bündel an der Brust getroffen, stolperte Dakar keuchend zurück, den rauchgrauen Stoff, um den er unwillkürlich die Arme geschlungen hatte, an sich gepreßt.
    »Das ist dein Anteil an unseren Vorräten.« Bereits im Sattel des großen Hengstes fügte er hinzu: »Verschwende deine Münzen nicht mit billigen Huren.«
    »Bastard! Ihr habt geplant, mich zurückzulassen.« Sein zorniger Ausruf trieb die Lerchen mit furchtsamem Flügelschlag in die Flucht. »Unausstehlicher Sohn einer Hündin.«
    »Nun, was das erste angeht, wer will das bestreiten?« Mit einem Anflug eines bösartigen Lächelns zog der Herr der Schatten die Augenbrauen hoch. »Aber letzteres? Dakar! Wie unangenehm für Lysaer.« Schnaubend machte sich der schwarze Hengst auf den Weg, als Arithon ihm die Hacken in die Seite bohrte. »Immerhin teilen wir uns dieselbe Mutter.«
    Von dem Tier zur Seite gestoßen und schließlich auch noch von seinem wedelnden Schweif geschlagen, trat Dakar Schmähungen johlend gegen einen Baumstamm, bis seine Ohren vom Klang der eigenen Stimme schmerzten, doch auch dieser Zornausbruch verschaffte ihm keine Erleichterung. Selbst der kleine Segen, daß der Regen aufgehört

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