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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Kerzenflamme eine neue Sphäre, in der Asandir jenen Augenblick wiedererstehen ließ, der sich vor sechs Jahren zugetragen hatte, als Tausende von Etarranern auf den Straßen der Stadt waren, um der Krönungszeremonie für Rathains rechtmäßig anerkannten Prinzen beizuwohnen …
     
    Die Frühlingssonne ergoß ihren warmen Schein über die königlichen Banner, die in den offiziellen Farben des Reiches, Silber und Grün, im Wind flatterten. Auf einem Balkon, der auf den großen Platz der Stadt hinausragte, auf dem sich eine gewaltige Menschenmenge versammelt hatte, leuchtete der güldene Schopf eines Mannes im Sonnenlicht, der in einem Ausbruch der Gewalt seine Arme erhob. Seine Worte erzeugten kein Geräusch in dem Ausschnitt, den Asandir herbeibeschworen hatte; in diesem Augenblick, in dem der losgelöste Geist Desh-Thieres seine Macht über Lysaer s’Ilessid ausspielte und jener seine Gabe herbeirief, um einen lichten Blitz auf einen einzelnen Feind zu schleudern …
     
    Das Wissen darum, daß Lysaer ein Werkzeug der Rache Desh-Thieres war, daß seine bösartigen Verzerrungen sich in ein Rechtsempfinden eines wohlgemeinten früheren Bannes über dem Geschlecht derer zu s’Ilessid gegraben hatten und nur ihr Einfluß all das Übel herbeiführte, vermochte doch nicht, Verrain auf die nackte, vergeudete Leidenschaft vorzubereiten, aus der die Waffe gegen den Herrn der Schatten entstanden war. Während sich seine Eingeweide voller Abscheu verkrampften, sah Verrain wie gebannt zu, wie sich der Augenblick vor seinen Augen weiter entfaltete.
     
    Der Lichtblitz jagte über den Platz, ein verhängnisvoller weißer Feuerbogen, der der gepeinigten Luft einen grellen Schrei abrang. Der schwarzhaarige Mann, der sein sicheres Opfer werden sollte, versuchte verzweifelt, zu entkommen, während zwei verängstigte, stämmige Händler ihn auf Händen und Knien am Boden hielten. Das Schwert, das er hätte nutzen können, sich den Weg freizukämpfen, hätte ebensogut gar nicht vorhanden sein können. Er reagierte nicht einmal auf die Versuche der beiden Männer, ihm die Klinge zu entreißen. Für Arithon s’Ffalenn war nichts mehr von Bedeutung außer dem Anschlag, den sein eigener Halbbruder gegen ihn verübte.
     
    Starr wie ein Schmetterling, der von einer Nadel durchbohrt auf Karton festgehalten wurde, sah Verrain in angewiderter Faszination das kristalline Flackern, das sich der Glut von Lysaers Angriff entgegenstellte: ein überraschender Ausbruch paravianischer Magie, ausgelöst durch Arithons Schwert, das seit Generationen innerhalb seiner Familie weitervererbt wurde. Dann wurde ihm die Waffe entrungen. Stumm fiel die Klinge auf das Straßenpflaster hinab.
    Als der so seiner Waffe beraubte Prinz von Rathain seinerseits die Hand erhob, um Schatten zu weben, unterbrach Sethvir so abrupt wie ein Peitschenschlag, der sich schmerzhaft in lebendes Fleisch grub. »Halte hier inne.«
    Mit einer Selbstkontrolle, die kein Erbarmen gestattete, fror Asandir das Bild ein. Wie die kalte Reflexion in einem Spiegel oder ein Juwel, dessen Glitzern eine zerfaserte Dunkelheit durchdrang, fixierte er dieses Bild, das seiner eigenen Gegenwart entrissen war.
    Dieses Bild war so grausig wie der verklingende Schrei eines Sterbenden. Erneut fragte sich Verrain verwirrt, warum die Bruderschaftszauberer sich mit diesen irrelevanten Bildern quälten.
     
    Arithon s’Ffalenn hatte den Kopf in den Nacken gelegt und starrte mit geweiteten Augen zum Himmel hinauf. Sein Blick folgte einem Raben, der über die Menschenmenge hinwegjagte, die reglos auf dem Platz verharrte. Seine Hand, die er angewinkelt hielt, um seine Schatten herbeizurufen, zeigte große Anspannung. Konzentration sprach aus der Haltung seiner Finger. Mittels Magie hatte Arithon sich an Traithes Vogel gewandt, ihn ausgesandt, Sethvir zu suchen. Nur einen Herzschlag von einer Katastrophe entfernt, zeigte sich hier des Prinzen Besorgnis, doch nicht um seiner selbst willen, sondern wegen der weitreichenden Folgen: Würden die Zauberer der Bruderschaft nicht früh genug von dieser Krise erfahren, so würde dem Verlauf dieser schrecklichen Ereignisse weit mehr als nur sein Leben und Los zum Opfer fallen …
     
    »Das ist die Hellsichtigkeit der s’Ahelas!« Schockiert von diesem Anblick, sah Verrain auf. »Niemand hat mir erzählt, daß der Prinz von Rathain zusätzlich zu dem Erbarmen der s’Ffalenns auch über die Gabe verfügt, die dem Geschlecht seiner Mutter eigen ist.«
    »Zu seinem

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