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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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trunkenen Ratschläge und Warnungen, die der Wahnsinnige Prophet sich während einer unbesonnenen Reise nach Farsee auszusprechen bemüht hatte, waren nichts anderes als die reine Wahrheit gewesen.
    In seinen Monaten als Schüler eines Barden hatte der Herr der Schatten ein Informationsnetzwerk von beeindruckendem Ausmaß aufgebaut. Botschaften und Neuigkeiten wurden in Tavernen und an den Häfen gesammelt und von einem Helfer weitergereicht; und keiner der Kontaktmänner würde das ganze Muster erkennen können oder wissen, an wen all die Briefe weitergeleitet wurden.
    »Wenn Kapitän Dhirken sich entschließen würde, Botschaften für mich zu transportieren, dann kann Lysaer gar nichts tun, ohne daß ich frühzeitig davon Kenntnis erhalte«, faßte Arithon zusammen. »Wenn sich seine Armeen vor der Zeit in Marsch setzen, Jieret, so können deine Clans ihre Versorgungslinien unter kaum nennenswerter Gefahr durchbrechen. Ich kann meine Schiffe bauen und die bekannten Küsten verlassen, und schon wird dieses bedrohliche Heer an seiner eigenen Größe und den Unterhaltungsproblemen zugrunde gehen.«
    Ein einziges Mal überraschend von den Bewegungen der Schiffsplanken unter ihren Füßen aus dem Gleichgewicht gebracht, stützte sich Dhirken auf den Tisch. »Ihr hegt keinen Groll gegen diese Städter, die sich gegen Euch erhoben haben«, quetschte sie mit ergrimmter Bewunderung zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ath verhüte, und Elend über uns alle, sollte dieser jämmerliche Umstand sich jemals ändern.«
    »Da stimme ich Euch zu.« Erfüllt von kummervoller Unduldsamkeit, erhob sich Arithon. »Werdet Ihr diese eine Aufgabe übernehmen? Ich werde zahlen, was immer Ihr auch verlangt.«
    »Ich glaube nicht, daß ich überhaupt die Wahl habe«, konterte Dhirken. »Je früher Ihr den Kontinent verlassen werdet, desto besser, sollte ich wohl annehmen. Anderenfalls wird alles, was schwimmen kann, zwangsverpflichtet werden, um zu Heerestransporten zu dienen.« Sie schenkte ihm ein Grinsen, das einem gewieften Feilscher wohlangestanden hätte. »Ich will meinen Lohn im voraus. Falls Ihr versagt, getötet werdet oder ein Unglück über Euer Ruder hereinbricht, will ich reich genug sein, die Drache ins Trockendock zu legen, bis die schlimmen Zeiten vorüber sind.«
    »Unbedingt.« Arithon trat zurück und entriegelte die Kajütstür mit heiterem Schwung. »Dann sollten wir Eure Frachträume aufsuchen und sehen, welche Art des Reichtums Euch genehm wäre.«
    Der ganze Reichtum war feinsäuberlich bis auf den letzten Ballen und die letzte Truhe in der Ladeliste verzeichnet. Im düsteren Schein der Laternen drängten sich Arithon und Dhirken zwischen den Frachtstapeln und den Kisten voller edler Kristalle aus Falgaire, sicher in Stroh verpackt, vorbei; eisenbeschlagene Truhen voller Münzen, versehen mit goldenen Siegeln, und Teppiche, die mit Lavendel vor dem Biß der Motten geschützt wurden.
    Edle Seide lag neben exquisiten Wandbehängen; bronzene Laternen mit geblasenen Glasglocken stapelten sich auf Fässern mit Wein und feinstem Branntwein neben allerlei glasiertem Steinzeug, und schließlich, in der verborgensten Ecke, atemberaubend schöne Ballen Damaszenerseide und gemusterten Leinens.
    Zufrieden ob ihrer Entscheidung, stützte Dhirken einen Fuß auf ein Weinfaß und schleuderte das buschige Ende ihres Zopfes über ihre Schulter. »Was werdet Ihr mit dem Rest von dem Zeug anfangen?«
    »Auf dem Markt hier in Innish verkaufen. Der Profit wird meine kleine Flotte finanzieren.« Mit den Fingern strich Arithon über eine der Münztruhen. Ganz plötzlich hatte seine irrsinnige Originalität einer ernsthaften Stimmung Platz geschaffen. »Die Siegel auf dieser Truhe sind etarranisch.«
    »Wußtet Ihr das denn nicht?« Außerhalb des Lampenscheins bückte sich Jieret unter den niedrigen Deckenbalken.
    »Wußte was nicht?« Arithon wirbelte herum, um ihn anzusehen, und seine eleganten Seidengewänder paßten so gar nicht zu dem finsteren Ausdruck in seinen Zügen. »Die gnädige Frau Maenalle hat mir eine Botschaft gesandt und mitgeteilt, sie wünsche, mich mit diesem Reichtum zu unterstützen, um Lysaers Macht zu unterminieren. Zwar wollte ich keinesfalls, daß ihre Clans unter unverdienten Schikanen der Armeen Avenors zu leiden haben, doch ich war verzweifelt. Hätte ich eine andere Hoffnung gesehen, so hätte ich ihr Geschenk zurückgewiesen.«
    »Geschenk?« Jieret schob sich mühsam an einem Stapel

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