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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Vorhaben zu, mit dem er befaßt gewesen war, als er in dem Gang zwischen den beiden schützenden Toren von Althain gleich einem wahnsinnigen Poeten der Träumerei anheimgefallen war.
    Nur noch zwei Tage bis zur Tagundnachtgleiche des Frühjahres.
    An seinem Standort zwischen den von der Zeit gezeichneten Mauern fühlte Sethvir den Lauf der Sterne, in den sich eine wachsende Dissonanz mischte. So feinsinnig war seine Wahrnehmung, daß er die versklavte Resonanz von einhundertundacht einzelnen Quarzkristallen fühlte. Diese hingen an silbernen Ketten um die Hälse der Korianizauberinnen, die sich versammelt hatten, der Ersten Zauberin Lirenda bei der Aufgabe zur Seite zu stehen, welche die Oberste ihr übertragen hatte. Gemeinsam wanderten die begabtesten Zauberinnen des Ordens auf der Straße von Isaer gen Norden, beständig ihrem Ziel, dem Althainturm entgegen. In Sethvirs ablehnenden Augen, waren die verhüllten Gestalten jener Frauen weniger willkommen als ein ganzer Schwarm hungernder Geier.
    Es gab nicht viel unter Aths Himmel, das ihm mißfiel, aber die Angelegenheiten des Korianizirkels waren wie Dornen unter seiner Haut.
    Verärgert schüttelte der Hüter des Althainturmes die Fetzen unheilvoller Träume von sich. Ein weiterer Seufzer entstieg seiner Kehle; dann plötzlich spielte ein Lächeln auf seinen Lippen, als er sich wieder der unterbrochenen Arbeit zuwandte. Doch war dies nicht, wie Kharadmon vermutet hatte, die Pflege der Schutzbanne. Statt dessen beabsichtigte er, die Vorzüge einer älteren, dunkleren Macht zu nutzen, die unter den Fundamenten des Turmes wachte. In all den Jahrhunderten, seit die Paravianer ihm ihren Turm vermacht hatten, hatte sie still in der Tiefe geruht.
    Wenn es Sethvir gelingen würde, die Erlaubnis gewährt zu bekommen, um die er nun nachsuchte, so beabsichtigte er, einen ganz besonderen Botschafter zu erwählen, in seinem Namen zu sprechen, wenn die Korianischwestern einträfen und nach ihm verlangten.
     
    Düster und samtig lag die Nacht über den fackelbeschienenen Türmen und den steilen Schindeldächern von Southshire. Lysaer s’Ilessid stützte die Hände auf das alabasterweiße Geländer am Südbalkon des Obersten Statthalters. Der Tanz ferner Flammen zauberte einen unruhigen, funkengleichen Lichtschimmer auf den königlichen Reif.
    Das Gewebe seiner königlichen Staatsrobe, indigoblau wie die Nacht selbst, verschluckte seine Umrisse. Nur an Stulpen und Kragen blitzten Perlen und Juwelen auf.
    Das Abendessen mit den ausgesprochen entgegenkommenden Gildeherren der Südküste hatte den Prinzen in einem Zustand nagender Unzufriedenheit zurückgelassen.
    Er seufzte, während er ruhelos seinen saphirbesetzten Siegelring an dem glänzenden Stoff seines Ärmels polierte. All seine Angelegenheiten waren geregelt. Die Kälte im Norden ließ allmählich nach. Die Kuriere, die in der vergangenen Woche ausgeschickt worden waren, die Poststationen aufzusuchen, hatten ihre Botschaften abliefern können, ohne von spätem Schneefall aufgehalten zu werden. Die gut ausgebildete Elite seines Heeres würde früh genug eintreffen, um gemeinsam mit den Galeeren unter dem Kommando Mearn s’Brydions den Herrn der Schatten in seinem Versteck auszuräuchern. All die sorgsam zusammengetragenen Informationen, das Hörensagen, jegliche Hinweise und selbst die verschwiegenen Gerüchte aus Innish deuteten darauf hin, daß er sich an einem bestimmten Ort zwischen den Cascaininseln aufhielt.
    Ein überaus unerfreulicher Ort, einen Angriff zu wagen; und ein wahrhaft dämonischer Zug jenes Feindes, der nun auf der Flucht war. Die durchbrochene, felsige Küstenlinie von Vastmark war ein Alptraum für jeden Seemann.
    Diese von Riffen durchzogene Küstenzone war gewiß nicht der passende Ort, eine Kriegsflotte den unwägbaren Gefahren durch Magie und Schatten auszuliefern.
    Das Heer, das ausgesandt wurde, Arithon s’Ffalenn aufzuscheuchen, mußte sich auf unvorhersehbare Möglichkeiten der abscheulichsten Art vorbereiten. Ein noch so winziges Nadelöhr, eine einzige unbewachte Bucht, und ihr Opfer würde ihnen erneut durch die Finger gleiten und ungeschoren auf das offene Meer hinausflüchten. Doch auch das Festland bot keinen sicheren Angriffspunkt, war es doch durchzogen von steilen Böschungen, von Schluchten und felsigen Steilhängen.
    Lysaer massierte die Sorgenfalten von seiner Stirn. Wann immer er sich der Verlockungen erinnerte, die in der Herberge der Eingeweihten Aths auf ihn eingestürmt

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