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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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als er dem Teir’s’Ffalenn einen Blutschwur abgenommen hat, am Leben zu bleiben.« Der umherziehende Geist legte eine Pause ein, die sich seinem Bruder als extravagantes Grinsen darstellte. »Da ihm soviel Entscheidungsfreiheit zugestanden und er über alle Maßen provoziert wurde, hätte ich von jedem Nachfahren Torbrands erwartet, daß er die Gelegenheit wahrnehmen würde, ein Chaos anzurichten. Was hat also dieser getan?«
    »Prinzessin Talith entführt. Ob es aber ein Chaos ist, ist strittig, denn Arithons Gründe beruhen auf reiner Logik.« Während er leise hustete, kämpfte Sethvir darum, wenigstens annähernd die Fassung wiederzuerlangen. Mit dem Hinterteil am Boden rang er um Atem und rezitierte sodann gleich einem beißenden, silbrigen Echo des Meisterbarden Worte: »Wenn mein Halbbruder beabsichtigt, das Land gegen mich aufzubringen, dann sage ich, es ist nur fair, wenn er seinen Anteil an den stetig wachsenden Kosten für mein Überleben trägt.«
    Sethvir wickelte sich aus seiner aufgerollten Haltung, erfüllt von einem irren, koboldhaften Vergnügen. »Würde es dir etwas ausmachen, Lysaer zu informieren? Er ist in Southshire und plant einen Feldzug, die Cascaininseln zu stürmen.« Der Hüter des Althainturmes strich die zerzausten Enden seines Bartes glatt, ehe er mit einer lässigen Geste die Reste des unfertigen Siegels am äußeren Portal auflöste. »Das geforderte Lösegeld beträgt fünfhunderttausend Münzgewichte. Arithon wünscht, daß der Austausch auf neutralem Gebiet unter Aufsicht der Bruderschaft vorgenommen wird. Wir haben uns auf den Hof König Eldirs zu Ostermere geeinigt.«
    Womit die Reisevorbereitungen des Hüters von Althain ihre Erklärung fanden, und der Energiewirbel, der den Geist Kharadmons trug, löste sich aus seinen leidenschaftlichen Überlegungen. »Luhaine wird das nicht gefallen«, erklärte er vergnügt. »Ich bin wohl kaum ein Diplomat.« In seinem Tonfall lag eine teuflisch provozierende Note, als er zum Ende kam. »In der Tat, sollten wir Luhaine nach Havish schicken, wo seine verstaubte Etikette angemessen sein mag. Den s’Ilessid-Prinzen werden wir kaum umgarnen müssen. Er hätte wissen müssen, daß seine Herzensdame ein weit zu lebhaftes und erfindungsreiches Wesen ist, sie zu vernachlässigen und allein zurückzulassen.«
    Von der Brise seines davonsausenden Bruders erneut zerzaust, blieb Sethvir gleich einer Statue, deren Ränder im Dunkel verschwammen allein in dem von beißendem Stahlgeruch erfüllten, düsteren Raum zurück.
    Der noch giftigere Gestank des fehlgeschlagenen Zaubers vermengte sich mit dem süßen Heuduft, der von draußen hereinströmte. Als er sich schließlich erhob, war sein munterer Humor der weitläufigen, kaleidoskopischen Verkettung gewichen, die ihn mit Athera verband.
    Ungebeten schwärmte seine Wahrnehmung hinaus in die Ferne, um den Bewegungen von Heeren und den Taten der Menschen zu folgen, die Spur jener unsteten Ereigniskette zu erfassen, die die Entführung der gnädigen Frau Talith auslösen mußte. Seine Vision enthüllte den zermürbenden Marsch der Soldaten über den langsam tauenden Schlammboden im Schatten der Berge oberhalb von Jaelot. Sethvir sah Galeeren mit schnabelähnlichem Bug, die hinter den Wellenbrechern der Stadt vertäut lagen, und er hörte das Schnappen der Ochsenpeitschen, als Proviant und Waffen auf Wagen zum Kai geschafft wurden, um in die Laderäume der Schiffe verfrachtet zu werden. Dann wich die Szenerie Tausenden anderer, die sich seiner Wahrnehmung mit kristallener Klarheit darboten.
    Im blauen Wasser der westlichen See sah der Zauberer eine einsame Fischerschmacke, ausgestattet mit farbenprächtiger, auffälliger Bemalung, dann, in einer dazugehörenden Sequenz, erblickte er Truhe um Truhe voller Münzen, in der Düsternis halb im Schlamm versunken.
    Und eine weitere Runde der Gewalttätigkeiten wurde eingeläutet, herbeigeführt von dem Lösegeld zur Befreiung der gnädigen Frau Talith.
    Sethvir schüttelte die Vorahnungen ab und ein Seufzer, hervorgetrieben von der Last einer ganzen Welt, kam über seine Lippen. Seit jenem Tag, an dem der Prinz derer zu s’Ffalenn aus seiner Zuflucht in Merior vertrieben worden war, hatten sich die Vorzeichen des Konflikts unentwegt vermehrt. Zu viele Truppen waren aufmarschiert. Arithons Mühen, ihnen auszuweichen, würden nicht mehr lange ausreichen, seinen Frieden zu sichern. Von anderen, schwebenden Problemen getrieben, wandte sich Sethvir wieder dem

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