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Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 05 - Die Streitmacht von Vastmark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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kampfeslustigem Zorn.
    »Verdammt sollt Ihr sein«, flüsterte sie seinem Gürtel zu. Erneut schlug sie auf ihn ein. Dann, als er sie schwungvoll über die Reling hob und zu dem Ruderboot neben dem Schiff trug, schloß sie von heftigem Schwindel erfaßt die Augen.
    »Aalglatt und glitschig«, rief der Mann am Ruder. »Ob sie wohl auch kneift und beißt?«
    »Sie kratzt lieber«, entgegnete Arithon gutgelaunt. Als sie hastig nach seinem Schwert zu greifen suchte, verlagerte er ihr Gewicht ein wenig, so daß ihr Zwerchfell auf seiner Schulter lag. Solchermaßen der Atemluft beraubt, trieb ihr überdies der wenig zartfühlende Ringergriff des Mannes um ihre Beine die Tränen in die Augen. »Gewiß wollt Ihr mit all dem Samt am Leibe nicht schwimmen, meine Liebe. Wir müßten bis zum Meeresgrund tauchen, wollten wir Euch aus den Fluten retten.«
    Sein Fuß fand das schwankende Dollbord des Bootes. Er trat hinein und schob das Ruderboot mit dem Fuß vom Schiffsrumpf fort. Gleich darauf fand sich die Prinzessin mit der Kehrseite auf der Planke zu achtern wieder, eingehüllt von ihren Kleidern wie ein kleines Kind in einem Federkissen. Während ihre Juwelen unter den zerzausten Wogen ihrer zerstörten Frisur funkelten, griff sie mit beiden Händen nach dem groben Holz und wartete darauf, daß sich das Boot unter den Ruderschlägen vierer grobschlächtiger Männer ruckartig in Bewegung setzen würde.
    Doch statt dessen glitt das Boot langsam der Küste entgegen. Keineswegs geschlagen und gewillt, sich mit ihrem meisterhaften Gegenspieler zu messen, rettete Talith zunächst nacheinander ihre juwelenbesetzten Haarnadeln, die sich in ihrem aufgelösten Haarschopf verteilten. Während über ihnen heiser schreiende Möwen ihre Kreise zogen, stählte sie sich für die nächste Konfrontation. Ihr, als geborener Etarranerin, die sie mit allen denkbaren Ränkespielen vertraut war, sollte gewiß etwas einfallen, die Pläne Arithons zu durchkreuzen. Für die Schläge wider ihren Stolz und für seine unverfrorene Kühnheit, wollte sie ihn bluten lassen, so gut sie nur konnte. Gedemütigt sollte er König Eldir und der Bruderschaft entgegentreten müssen. Welch unzugängliche Einöde er auch gewählt haben mochte, um sie von der Welt abzusondern, sie würde dafür sorgen, daß er mit leeren Händen dastünde, wenn im Hochsommer der Tag der Übergabe kommen würde.
    Talith fummelte die letzte Nadel aus ihren Haaren und strich sich die Strähnen aus dem Gesicht, die der Wind über ihre Augen getrieben hatte. In der drückenden, feuchten Luft lastete der Samt wie bleigetränkter Stoff auf ihren Schultern. Schweiß rann über ihren Nacken. Still litt sie vor sich hin, während die braungebrannten, grinsenden Ruderer das Boot durch einen Engpaß manövrierten, der wie ein Torweg zwischen kleinen Inseln hindurchführte. Jedesmal, wenn die Ruder in das Wasser eintauchten, löste ihr Plätschern eine Reihe zartklingender Echos aus, doch kein anderer Laut, keine Geräusche, die von einer Ansiedlung kündeten, durchbrach ihren Rhythmus. Steil ragten die Felsenklippen zu beiden Seiten empor, und der allmählich davonziehende Nebel gab den Blick auf eine trostlose Gegend, beherrscht von schwarzen und weißen Vögeln und zerrissenen Zirruswolken, frei. Trotz der nagenden Neugier, widerstand Talith dem Drang, sich zu erkundigen, in welchem Teil Atheras sich diese Wildnis befand.
    Ungefragt gönnte sich Arithon das Vergnügen, sie zu informieren. »Das sind die Cascaininseln vor der Küste von Vastmark, östlich der Straße des Südens. Ihr werdet Euch hier nicht lange aufhalten müssen, und für Proviant ist gesorgt. Eure Dienerin wird später mit Eurem Gepäck ebenfalls an Land gebracht werden. Sie weiß bereits, daß Ihr nicht im Freien schlafen müßt.«
    Hinter ihnen auf dem Zweimaster gab der aufgebrachte Koch der Mannschaft des zweiten Ruderbootes brüllend eine ganze Proviantliste bekannt. Gleich darauf verdrängten Dakars grollende Drohungen, für den Fall, daß das Boot ohne ihn in Richtung Küste ablegen sollte, den schweren Wüstendialekt des Smutjes.
    Als das Boot mit der gnädigen Frau Talith an Bord einen spitzen Felsvorsprung umrundete, verklang der Streit in der Ferne. Während sich zu den Rufen der Vögel das kaum wahrnehmbare Hämmern schwerer Fäustel gesellte, ertönte von einem Boot, das zwischen den Felsen auf den Wellen hüpfte, mit ohrenbetäubendem Klang der schrille Aufschrei eines Kindes. »Der Schattenmeister ist

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