Der Fluch des schwarzen Ritters
wollte er gerade Gift in das Wasser des Beckens schütten. Die Robben wären am nächsten Tag wahrscheinlich elend zugrunde gegangen. Bei der Untersuchung hätte Arthur dann dafür gesorgt, daß etwas Entsetzliches festgestellt wird: Benni hat aus Nachlässigkeit den Pool mit einem falschen, giftigen Mittel geschrubbt. Seine Fingerabdrücke wären sogar auf den Kanistern zu finden gewesen. Dafür wäre er nicht nur gefeuert, sondern bestimmt auch angezeigt worden.“
„He, jetzt verstehe ich auch, was Arthur in dem Pommes-frites-Karton gehabt hat“, rief Axel. „Die richtigen Kanister. Er konnte sie ja nicht einfach durch die Gegend tragen.“
„Schlaues Kerlchen“, lobte ihn Lilo. „Das habe ich nicht sofort überringelt. Aber eines war mir schon klar: Arthur hat gelogen und versucht etwas zu verbergen.“
„Ist er verhaftet worden?“ wollte Poppi wissen.
Lieselotte nickte. „Die Polizei ist noch in der Nacht gekommen. Benni ist damit eindeutig unschuldig.“ Das Mädchen lächelte vergnügt und streckte die Hand aus. „Axel, rück den Hunderter heraus“, forderte Lilo. „Ich habe die Wette gewonnen!“
Für den Moment schien alles in Ordnung. Jetzt konnte wieder Ruhe im Zirkus einkehren. Doch es kam anders...
Grüße aus der Vergangenheit
„Gratuliere! Das hätte ich euch nie im Leben zugetraut“, meinte Rapunzel anerkennend. Das Mädchen hatte die Knickerbocker-Bande zufällig auf dem Zirkusgelände getroffen und sofort auf die Ereignisse der vergangenen Nacht angesprochen.
„Brecht jetzt nicht gleich in Weinkrämpfe aus“, meinte das Mädchen dann und schüttelte jedem der vier die Hand. „Aber ich muß heute zurück nach Hörn. In der Nachmittags-Vorstellung muß ich wieder Feuer spucken!“
Die vier Junior-Detektive wünschten Rapunzel alles Gute und schlenderten weiter. Sie wollten zu Benni, um ein wenig mit ihm zu plaudern. Er stand nun nicht mehr unter Verdacht, war aber auch bestimmt nicht sehr glücklich. Von seiner Familie wollte er sicher nichts mehr wissen.
Sie fanden den Jungen bei seinem Wohnwagen, den er sich mit zwei anderen Tierpflegern teilte.
„Stellt euch vor“, berichtete er den Knickerbockern, „ich darf nächste Woche auftreten. Flotzo war heute in der Früh bei mir und hat es mir gesagt. Ist das nicht irre?“
Axel, Lilo, Poppi und Dominik gratulierten ihm und wünschten ihm schon jetzt viel Glück. Benni lud sie ein, beim Training ein wenig zuzusehen, und so spazierten sie mit ihm gemeinsam in das Zelt.
„Do... dort... was... liegt da?“ stammelte Poppi entsetzt und deutete auf eine Gestalt in einem grauen Trainingsanzug. Sie lag direkt unter dem Trapez in der Arena, und ihre Gliedmaßen waren grauenvoll verdreht. Rund um sie war alles rot.
„Blut“, flüsterte Lieselotte. „Blut, das ist Blut! Da ist jemand abgestürzt. Ein Arzt!... Die Rettung muß her!“ Sie stürzte los, um Hilfe zu holen. Poppi folgte ihr. Die anderen beiden standen vor Entsetzen wie angewurzelt da.
Benni machte ein paar Schritte näher und versuchte zu erkennen, um wen es sich handelte.
„Hilfe!“ brüllte Lieselotte vor dem Zelt. „Ruft die Rettung! Ein Unfall! Ein Unfall!“
Gleich darauf liefen von allen Seiten Artisten zusammen und stürzten in die Arena. Erschrocken prallten sie zurück, als sie den Verunglückten erblickten.
Flotzo kam als einer der letzten und drängte sich an den anderen vorbei. Axel beobachtete, wie er sich an das Herz griff, als er sah, was geschehen war. Trotzdem lief er als einziger zu dem unbekannten Verletzten und beugte sich zu ihm. Er griff nach dem Kopf und schoß im nächsten Moment in die Höhe.
„Was... was soll das? Wer... wer macht so etwas?“ murmelte er. Die anderen Zirkusleute verstanden ihn nicht.
„Das ist eine Puppe... eine Stoffpuppe“, sagte Flotzo leise.
Dominik atmete auf. Es war kein Mensch und auch kein echter Unfall. Die Figur hatte nur täuschend echt ausgesehen.
„Wozu soll das gut sein?“ fragte sich Axel. „Wieso legt jemand eine menschengroße Stoffpuppe in die Manege und gießt literweise Kunstblut darüber? Das konnte doch nur die Tat eines Wahnsinnigen sein!“
Lilo und Poppi kamen zurück und erfuhren von Dominik, daß weder ein Arzt noch die Rettung notwendig waren.
„Stefan“, lautete Lilos erster Verdacht. „Bisher hat er sich die Hände nicht schmutzig gemacht. Jemand anderer hat seinen zukünftigen Rivalen am Trapez in ein schlechtes Licht gerückt. Aber es ist doch wirklich
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