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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Natürlich vertraue ich ihm. Er besitzt den Stab eines Allholzmeisters, oder etwa nicht? Welcher Allholzmeister gäbe einen Stab ohne zuvorige gründliche Erwägung her? Und seht ihn an – ein Ende ist geschwärzt. Er hat damit gekämpft ... beim Frühlingsfest, wenn ich mich nicht schwer täusche. Ach, die armen Flammengeister. Das war übel, übel.« Sie schaute Variol an. »Komm! Wir müssen Vorbereitungen treffen.« Variol rappelte sich auf. Er nahm Tamaranthas Arm, und gemeinsam verließ das Paar die Klause durch eines der Portale im Rücken des Hoch-Lords.
    Nach einer Respektspause für die alten Lords richtete Osondrea ihren Blick erneut auf Covenant. »Wie bist du an diesen Stab gekommen?«
    »Baradakas ... der Allholzmeister ... er hat ihn mir gegeben.«
    »Warum?«
    Ihr Ton entflammte von neuem seinen Groll. »Er wollte sich damit für sein Mißtrauen entschuldigen«, antwortete er heftig. »Wie hast du ihn davon überzeugt, daß er dir trauen dürfe?«
    Verdammnis! »Ich habe seine Wahrheitsprobe bestanden.«
    »Zweifler«, wandte sich nun Lord Mhoram bedächtig an ihn, »weshalb lag dem Allholzmeister von Holzheim Hocherhaben daran, dich einer Wahrheitsprobe zu unterziehen?«
    Wieder fühlte sich Covenant zum Lügen gedrängt. »Jehannum hatte ihn beunruhigt. Er stellte jeden auf die Probe.«
    »Auch Atiaran?«
    »Was glaubst denn du?«
    »Ich glaube«, mischte sich mit fester Stimme Schaumfolger ein, »daß man Atiaran aus Steinhausen Mithil, Trells Gemahlin, nirgendwo einer Wahrheitsprobe unterzöge, um ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen.«
    Dieser Versicherung schloß sich ein Schweigen an, während dessen sich die Lords anblickten, als seien sie an einen toten Punkt gelangt. Dann wandte sich Hoch-Lord Prothall in strengem Ton an Covenant.
    »Thomas Covenant, du bist ein Fremdling, und wir hatten noch keine Zeit, uns mit deinen Bräuchen vertraut zu machen. Aber wir werden auf gar keinen Fall unser Gefühl für das, was recht ist, für dich opfern. Es ist offenkundig, daß du uns Falschheiten gesagt hast. Zum Wohle des Landes mußt du unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Also verrate uns, ich bitte dich, warum Allholzmeister Baradakas dich der Wahrheitsprobe unterzogen hat, nicht aber Atiaran, deine Begleiterin.«
    »Nein.«
    »Dann verrate uns, warum Atiaran, Trells Gemahlin, es vorgezogen hat, dich nicht an diesen Ort herzubegleiten. Es geschieht selten, daß jemand, der im Lande geboren ist, Schwelgenstein meidet.«
    »Nein.«
    »Warum weigerst du dich?«
    In siedeheißer Wut blickte Covenant zu seinen Befragern auf. Sie thronten über ihm wie Richter, die die Macht besaßen, ihn auszustoßen. Er wollte sich mit Schreien und Verwünschungen zur Wehr setzen; aber die eindringlichen Blicke der Lords hielten ihn zurück. Er vermochte in ihren Mienen keine Verachtung zu erkennen. Sie betrachteten ihn voller Zorn, Furcht, Beunruhigung, mit herausgeforderter Liebe zum Land, aber ohne Verachtung. »Begreift ihr denn nicht?« meinte er ganz leise. »Ich versuche ja nur zu vermeiden, euch eine noch größere Lüge erzählen zu müssen. Wenn ihr mich weiter bedrängt ... werden wir alle darunter leiden.«
    Für einen Moment erwiderte der Hoch-Lord seinen teils gereizten, teils flehentlichen Blick, dann seufzte er heiser wie ein Erkälteter. »Nun wohl. Du erschwerst uns die Sache. Wir müssen uns jetzt beraten. Bitte verlaß die Klause. Binnen kurzem werden wir dich wieder hereinrufen.«
    Covenant erhob sich, machte auf dem Absatz kehrt und erklomm die Stufen zu den großen Portalen. Nur das Geräusch seiner Stiefel auf dem Stein durchdrang die Stille, bis er die Portale fast erreicht hatte. Dann vernahm er Schaumfolgers Stimme so deutlich, als spräche sein eigenes Herz diese Wahrheit aus: »Atiaran, Trells Gemahlin, hat dir Schuld am Gemetzel an den Flammengeistern gegeben.«
    Covenant blieb wie erstarrt stehen und wartete in nacktem Entsetzen darauf, daß der Riese weiterspreche. Aber Schaumfolger fügte kein Wort hinzu. Zittrig trat er durch ein Portal hinaus und setzte sich umständlich auf einen der steinernen Sitze. Sein Geheimnis wirkte so entblößt, daß er kaum noch an dessen Gewahrtheit glauben konnte. Ich bin nicht ... Als er aufblickte, sah er vor sich Bannor stehen. Das Gesicht des Bluthüters war ausdruckslos, aber irgendwie verriet es Geringschätzung. Seine hohle Mehrdeutigkeit ließ sich anscheinend in jeder erdenklichen Weise auslegen, und nun war's Covenant, als sähe er darin ein

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