Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
Vom Netzwerk:
sich rittlings auf sie, beugte sich nach vorn und preßte seine Lippen auf ihre.
    Katherine blickte zu ihm auf und lächelte. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken, und ihre Lippen, zart und süß wie Kirschen, verlangten gierig nach den seinen.

    »Liebster«, murmelte sie. »Mein König.«
    Er stöhnte auf und zog sie an sich, und seine Hände fuhren über jeden Zoll ihres Körpers; entzückt über ihre Leidenschaft und ihre heftige Erregung erforschte seine Zunge voller Verlangen ihr Gesicht, ihren Nacken, ihre Brüste.
    Sein Triumphschrei, als er sie besaß, hing in den Dachbalken über dem Bett und hallte durch die Schatten des Hauses.
    Zufrieden legte Joss die Arme um Lukes Nacken und zog ihn zu sich. »Ich liebe dich«, flüsterte sie. Sie öffnete schläfrig die Augen, genoß seine Wärme, glitt mit der Zunge über seine rauhe Wange und blickte ihn zwischen fast geschlossenen Lidern hindurch an. »Luke, morgen möchte ich die Kinder wegbringen«, flüsterte sie. »Nur für ein paar Tage. Bitte.«
    Er runzelte die Stirn, und sie spürte, wie sich sein ganzer Körper anspannte. »Joss…«
    »Luke. Bitte. Laß mich.« Er stand auf derselben Seite wie das Haus – er wollte sie hierbehalten, er wollte nicht, daß sie wegfuhr. Sie nahm sein Ohrläppchen sanft zwischen die Zähne. Plötzlich bemerkte sie, daß es wieder sehr kalt geworden war. Trotz seines warmen Körpers begann sie zu frösteln.
    Er hob den Kopf, um sie anzusehen, und sie bemerkte, daß sein Blick ärgerlich war. »Joss…«
    »Bitte, Luke.« Sie griff über ihn hinweg und zog an einem der Badetücher im Versuch, ihre Beine damit zu bedecken. »Mir wird kalt, Luke.« Sie zitterte so heftig, daß ihre Zähne aufeinanderschlugen. Auf einmal bekam sie kaum noch Luft. Sie konnte sein Gewicht, das schwer auf ihre Brust drückte, nicht mehr ertragen. In Panik schob sie ihn mit aller Macht hoch. Etwas war über ihrem Gesicht, es fuhr über ihr Gesicht, ihren Mund, ein unsichtbares Gewicht, das sie auf den Boden preßte. Mit einem heftigen Ruck warf sie Luke herunter und stand taumelnd auf. Sie rannte ans Fenster und riß es auf, lehnte sich hinaus in den eisigen Wind und atmete keuchend die frische, kalte Luft ein.
    »Joss?« Lukes scharfer Tonfall war voller Sorge. »Joss, was um Himmels willen ist denn los?«
    Sie konnte nicht sprechen. Das steinerne Stabwerk des Fensters war eisig kalt an ihren Brüsten, ihre Finger umklammerten
krampfhaft den efeubedeckten Sims. Sie mußte laut keuchen. »Tut mir leid … hab keine Luft mehr gekriegt… Ich muß etwas trinken, Luke … Wasser…« Jetzt drückte es von hinten auf sie – es war ein Gefühl, als stünde jemand direkt hinter ihr –, sein Atem strich ihren Nacken hinab, dann kam er noch näher, preßte sich an sie. Luke hatte ihr Glas geholt, schüttete den Wein in das Badewasser, rannte mit dem Glas zum Waschbecken, füllte es und brachte es ihr. Er legte ihr den Bademantel um die Schultern und hielt ihr das Glas hin. »Hier, trink das.« Mit zitternden Händen nahm sie es an sich.
    Die hinter Luke stehende Gestalt war ganz deutlich erkennbar – ein Mann, größer und älter als Luke, mit einem gequälten Blick aus blauen Augen und blonden, schon etwas ergrauten Haaren; ein Mann, dessen Gesicht von Wut und Schmerz gezeichnet war. Als sie seinem Blick begegnete, streckte er ihr seine Hand entgegen, aber als sie ihn weiter fixierte, löste er sich im Dampf des Badezimmers auf und war innerhalb weniger Sekunden verschwunden.
    Das Weinglas glitt ihr aus der Hand und zerbrach auf dem Boden. Überall um ihre nackten Füße lagen Scherben verstreut, doch sie bemerkte sie nicht. Mehrere Sekunden lang starrte sie schockiert und ungläubig über Lukes Schulter.
    »Joss? Joss, was ist denn!« Luke drehte sich um, um zu sehen, worauf sie starrte. »Was ist los? Was fehlt dir? Bist du krank?«
    Sie konnte nicht sprechen. Es war so real gewesen. So klar. Die Gestalt, die sie bisher immer nur als schattenhaft und undefinierbar erdrückend empfunden hatte, hatte sich ihr klar und deutlich in all ihrem Schmerz und ihrer Qual gezeigt, und sie hatte ihr in die Augen gesehen. Der Mann war vollkommen real gewesen. Für diese wenigen, kurzen Sekunden war er so wirklich für sie gewesen, wie Luke es jetzt war. Sie blinzelte angestrengt und sah sich um, und erst jetzt bemerkte sie, daß ein eisiger Wind durch das geöffnete Fenster hereinwehte.
    Von irgendwo draußen war der Schrei eines Fuchses zu hören. Luke

Weitere Kostenlose Bücher