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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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nach dem Essen über alles reden.«
    »Luke…«
    »Später, Joss. Jetzt komm. Es ist verdammt kalt hier draußen. Gehen wir rein.«
    Er zog die Tür der Remise zu, brachte das Vorhängeschloß an und streckte ihr eine Hand entgegen, die sie widerwillig ergriff.
    Die Küche war sehr warm nach den frostigen Temperaturen draußen. Tom saß inmitten seines Spielzeugs auf dem Teppich vor dem Fernseher und beschäftigte sich selbst; nur ab und zu warf er einen halbherzigen Blick auf das Kinderprogramm. Lyn schälte Kartoffeln; als die beiden in die Küche kamen, blickte sie auf. »Na endlich. Dann wären wir ja wieder alle beisammen. Wenn du hinaufgehst, Joss, dann wirf doch mal einen Blick in Neds Zimmer. Er ist ein bißchen unruhig.« Sie bohrte das Schälmesser kräftig in das Auge einer Kartoffel.
    Joss starrte sie entgeistert an. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und rannte hinaus.

    In ihrem und Lukes Schlafzimmer brannte nur eine Lampe. Sie riß sich die Jacke vom Leib und warf sie auf das Bett, dann eilte sie in Neds Zimmer. Es war nichts von ihm zu hören, nur der Wind rauschte in den Rankpflanzen vor seinem Fenster. Vorsichtig öffnete sie die Tür.
    »Ned?« flüsterte sie und schlich zum Kinderbett. »Ned?«
    Er lag auf dem Bauch, die Händchen links und rechts des Kopfes zu Fäusten geballt.
    »Ned?« Sie beugte sich über ihn. Er war sehr still. In einem Anfall plötzlicher Panik zog sie die Decke zurück. »Ned!«
    Ihr Schrei erschreckte ihn, so daß er aufwachte und entsetzlich zu weinen begann. Sofort nahm sie ihn in die Arme.
    Innerhalb von Sekunden war Lyn zur Stelle, gefolgt von Luke. »Joss, was ist denn? Ist er okay? Wir haben dich über das Babyphon gehört.«
    »Es ist alles in Ordnung.« Joss wiegte ihn und versuchte, ihn zu beruhigen. »Ich habe nicht gemerkt, daß er schlief, das ist alles, und deswegen habe ich ihn aufgeweckt, den armen kleinen Liebling.« Sie zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub.
    Lyn bemerkte es. Sie warf Luke einen Blick zu, dann streckte sie die Arme nach dem Baby aus. »O Gott, Joss, du frierst ja und bist entsetzlich müde. Warum nimmst du nicht ein heißes Bad, solange ich noch das Essen herrichte? Komm, ich lege den Kleinen wieder schlafen.« Sie nahm Ned und verzog das Gesicht. »Aber vorher wickle ich ihn noch. Na los, geh schon. Keine Diskussion. Leg dich in die Wanne! Und sag Luke, er soll dir was zu trinken bringen.«
    Sie legte das Baby auf die Wickelkommode und begann, ihm den Schlafanzug auszuziehen. Joss wollte gerade das Zimmer verlassen, als sie hörte, wie Lyn scharf einatmete und dann schluckte. Sie drehte sich um und bemerkte, daß Lyn auf Neds Arm deutete. »Was ist? Was ist los?« stieß sie hervor.
    »Gar nichts. Ned hat sich ein bißchen gestoßen, das ist alles. Ich nehme an, er hat mit dem Arm gegen sein Bettchen geschlagen«, erklärte sie stirnrunzelnd.
    »Laß mich sehen.« Joss war außer sich.
    »Nicht nötig. Es ist vollkommen harmlos. Man sieht ja kaum etwas.« Sanft schob sie Joss zum Zimmer hinaus.

    Erschöpft, niedergeschlagen und frierend fühlte sie sich plötzlich zu müde, um sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen. Sie ging langsam ins Schlafzimmer und zog ihre nassen Schuhe und die Jeans aus. Dann ließ sie heißes Wasser in die riesige, altmodische Badewanne einlaufen, kippte etwas Badeöl dazu und bürstete sich vor dem Spiegel, der rasch beschlug. Wie war Ned zu diesen Flecken gekommen? Hatte sie selbst sie verursacht, als sie ihn aus dem Bettchen hob? Das war in ihrer Panik durchaus möglich. Oder war etwas anderes in seiner Nähe gewesen – etwas, oder jemand? Die Knöchel ihrer Finger, mit denen sie die Bürste hielt, wurden weiß. Sie legte die Bürste zur Seite, knöpfte sich das Hemd auf und zog es aus. Danach streifte sie den BH ab. Ihre Brüste waren noch immer schwer und blau geädert; sie betrachtete sie unglücklich durch das Kondenswasser auf dem Spiegel, beugte sich dann über die Wanne und fuhr mit einer Hand – die noch immer eiskalt war – durch das Wasser.
    Katherine
    In ihrem Kopf vermischte sich der Klang des Namens mit dem Rauschen des einlaufenden Wassers, deshalb reagierte sie im ersten Moment nicht. Dann drehte sie langsam beide Wasserhähne zu. Sie spürte, wie sie auf dem Rücken eine Gänsehaut bekam. Ohne nach hinten zu sehen, tastete sie nach dem Badetuch auf dem Handtuchhalter, zog es herunter und wickelte es sich um den Körper.
    Katherine
    Diesmal war es lauter und trotz der tropfenden

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