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Der Fluch von Colonsay

Titel: Der Fluch von Colonsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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Himmels willen, Mark, warum? Warum nur? Konntest du dir nicht denken, dass das alles irgendwann herauskommt? Hast du wirklich geglaubt, es würde keinen kümmern?«
    Er lehnte an der Tür, stieß sich aber nun davon ab und ging auf sie zu. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Du hast es wirklich geglaubt, nicht wahr? Mark Markovic, der allmächtige Macher!«
    Mittlerweile stand er direkt vor ihr. Zum ersten Mal sah sie blanke Wut in seinen Augen.
    »Du weißt nicht, worüber du redest.«
    Rosamund wich nicht zurück, obwohl sie Angst vor ihm hatte. Angst wie nie zuvor. Vielleicht weil sie zum ersten Mal sah, wie er wirklich war.
    »Du hast geglaubt, dass du damit durchkommst«, sagte sie, verwundert und verletzt zugleich. »Du hast geglaubt, dass du tun und lassen kannst, was du willst.« Tränen traten ihr in die Augen. »Siehst du nicht ein, dass es falsch war, was du gemacht hast? Heiligt denn bei dir der Zweck jedes Mittel?«
    »Wie ich bereits sagte, bin ich unschuldig, du dumme Kuh.«
    Rosamund wischte die Tränen weg und atmete durch. »Gary sagt, die Polizei würde bereits ermitteln. Ich soll dich warnen. Verschwinde, solange du noch kannst, Mark.«
    »Und sein Rat ist natürlich völlig selbstlos.« Mark klang kalt und beherrscht. »Tja, vielleicht ist es wirklich an der Zeit, die Koffer zu packen. Aber du kommst mit, Rose.«
    Sie wich ihm aus, aber zu spät. Er packte sie am Arm und zog sie eng an sich. »Ich sagte, du kommst mit. Alles war gut, bis du gegangen bist. Alles war in bester Ordnung. Du wirst mir beistehen, Rose, wie es deine Pflicht als Ehefrau ist.«
    Ihm beistehen? Glaubte er das wirklich? Konnte er so verblendet sein? »Mark«, stieß sie hervor. »Ich komme nicht mit. Es ist aus und vorbei mit uns. Verstehst du das, Mark? Aus und vorbei.«
    »Halt die Klappe«, sagte er brutal. »Wir gehen zum Wagen. Keine hysterischen Anfälle, kein anderer Unsinn. Ich liebe dich, Rose, und du kommst jetzt mit.«
    Sie lachte, aber er presste ihr seine Hand auf den Mund. Draußen in der Eingangshalle konnte Rose Kerry in der Küche hören. Mark packte sie noch fester.
    »Kein tränenreicher Abschied«, spottete er.
    Der Wagen stand vor der Tür, fleckig von Regentropfen und bedeckt mit Laub. Zwischen dem Haus und dem Auto lag der Abfallhaufen aus altem Holz und Sperrmüll. Rosamund stolperte, aber Mark hielt sie aufrecht. Sein Gesicht sah bleich und fremd aus. Als ob die Seele des Mannes, den sie gekannt hatte, etwas völlig Fremdem gewichen wäre. Er musste die Hand von ihrem Mund nehmen, um die Autoschlüssel aus der Tasche zu ziehen.
    »Mark! Gary sagt, dass sie alles wissen. Du kannst nicht davonlaufen. Egal ob ich dabei bin oder nicht. Du …«
    »Gary sagt«, äffte er ihren bittenden Tonfall nach. »Er ist an allem schuld. Und du auch. Rose Cunningham, du verwöhntes kleines Mädchen, du ehrlose Schlampe. Eine Ehefrau gehört zu ihrem Mann, sie sollte ihm dankbar sein. Ich habe alles für dich getan, aber nie war ich gut genug. Nicht für eine Cunningham.«
    Rosamund wandte ihren Kopf und starrte ihn an. »Das ist nicht wahr!«
    »Nein?« Er öffnete den Wagen mit einem Knopfdruck und drückte sie gegen die Karosserie, während er die Beifahrertür aufzog. Dann packte er ihren Arm noch fester, kletterte ins Auto und robbte hinüber auf den Fahrersitz; dabei zog er sie hinter sich ins Innere.
    »Mark.« Sie versuchte es noch einmal. »Bitte. Ich komme mit, aber nicht so. Lass mich ein paar Sachen zusammenpacken. Ich brauche Wäsche zum Wechseln. Und eine Zahnbürste. Das ist doch Wahnsinn!«
    Er blitzte sie an. »Schließ die Tür!«
    Sie hielt seinem Blick stand. Es verlangte ihm alles ab, ruhig zu bleiben. Sie spürte die Gewalttätigkeit unter der Oberfläche brodeln. Das war schon immer so gewesen. Und es hatte eine Zeit gegeben, zu der sie diese Aura anziehend fand. Aber das war vorbei. Nun hatte sie vom süßen Leben ohne Mark gekostet. Sie würde den Teufel tun und das alles aufgeben.
    Sie änderte ihre Taktik. »Also gut, Mark«, sagte sie dumpf und ergeben. »Ich werde mit dir kommen. Ohne dich bin ich doch nichts.«
    Darauf hatte er gewartet. Sie konnte seine Erleichterung spüren, obwohl sie mit gesenktem Kopf sein Gesicht nicht sah. »Ich bin froh, dass du endlich Vernunft annimmst, Rose.«
    »Ich komme allein nicht zurecht.«
    »Genau.« Das sagte er ganz sanft, wie ein Erwachsener, der zu einem Kleinkind spricht. So gefiel sie ihm, das wusste Rosamund. Hilflos und fügsam.
    »Du

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