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Der Fluch von Colonsay

Titel: Der Fluch von Colonsay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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zusammen.
    »Jetzt verstehe ich, was für ein Spiel du spielst«, stieß sie hervor und entblößte ihre Zähne zu einem listigen Lächeln. »Was willst du, Alice?«
    ***
    Am nächsten Vormittag kam Zephyr. Gary hatte sie im Auto mitgenommen. Sie standen nach einem Spurt durch den Regen ziemlich außer Atem vor der Eingangstür. Frederick hatte bezüglich des Wetters also richtig gelegen.
    Zephyr trug dunkle Hosen und einen senfgelben Pullover. Ihr silbergraues Haar wurde von einem Tuch in derselben Farbe aus dem Gesicht gehalten. Sie lächelte Rosamund so freundlich an, als sei sie eine liebe Verwandte und nicht ein Medium, das Geister aus der Reserve lockte.
    Gary sah blass aus, schien aber entschlossen zum Handeln. Sobald er im Haus war, ging er in die Küche, wo ihm Kerry bereits Kaffee einschenkte. Rosamund und Zephyr standen in der Eingangshalle in der Nähe der Treppe. Rosamund erklärte, was sich am vorhergehenden Nachmittag und in der vergangenen Nacht ereignet hatte.
    »Das klingt nach einem Poltergeist«, sagte Zephyr nachdenklich. »Aber es gibt ein paar Dinge, die nicht ins Bild passen. Man kann Geister zwar nicht in feste Kategorien einordnen«, fügte sie dann mit einem Lächeln hinzu. »Aber Kerry in den Keller zu sperren ist alles andere als nett, oder?«
    Rosamund lachte nervös. »Ja, das stimmt.«
    »Manche glauben, ein Poltergeist entspringt dem menschlichen Gehirn, das durchaus die Fähigkeit hat, einen solchen Aufruhr zu verursachen. Vor allem Kinder, die gerade in die Pubertät kommen und sehr viel Energie haben, sind dazu in der Lage, verwirrende Effekte in ihrer Umwelt zu erzeugen. Andere nehmen an, der Poltergeist sei eine Erscheinung, die diese Energie zum Unruhestiften nutzt. Wie auch immer – es gibt viele berühmte Fälle von Poltergeistern, in die Teenager verwickelt sind. Nach meiner Ansicht brauchen Poltergeister jedoch keine Heranwachsenden, um in Erscheinung treten zu können. Ich betrachte sie eher als natürliche Wesen, als einen Teil der Natur wie beispielsweise auch Hunde oder Katzen. Sie machen gern Unsinn und versetzen Menschen dadurch in helle Aufregung, dass sie mit Dingen werfen oder Krach machen. Dabei können sie viel kaputtmachen und einem schrecklich auf die Nerven gehen, aber meist sind ihre Auftritte dankenswert kurz. In der Regel verletzen sie dabei auch niemand absichtlich oder ernsthaft.«
    Rosamunds skeptischen Blick beantwortete sie mit einem fragenden Heben der Augenbraue. »Es gibt ziemlich viele Menschen, die schon durchmachen mussten, was Sie gerade erleben, und Geistwesen gesehen haben. Fragen Sie nur einmal herum. Das sind bestimmt nicht alles Scharlatane und Spinner, oder was meinen Sie?«
    Rosamund seufzte. »Ich weiß nicht. Ich weiß einfach nicht, was es ist. Deswegen sind Sie ja gekommen, richtig?«
    Zephyr lächelte ihr unbeirrbares Lächeln und schwieg.
    »Sie glauben also, wir haben einen Poltergeist in Colonsay? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Nein, nicht ganz. Ihr Geist ist zu klug. Wie ich schon sagte, sind Poltergeister eher niedere Wesen und ihr Treiben ungeplant. Sie stützen sich auf das, was sie vorfinden. Ihr Geist dagegen scheint gezielt zu handeln. Deswegen würde ich heute gern versuchen, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Je mehr wir über ihn erfahren, desto eher werden Sie herausfinden, warum er sich weigert, Colonsay zu verlassen.«
    »Sie glauben also, der Geist könnte einfach gehen, wenn er nur wollte?«
    »Manchmal ist ein Geist an einem Ort gefangen. Weil er eine bestimmte Lektion lernen muss, weil eine unerledigte Aufgabe ihn zurückhält oder er eine Nachricht weitergeben muss. Manchmal war auch der Tod so gewaltsam und schrecklich, dass sie verwirrt sind und sich nicht vom Leben lösen können. Ich kenne sogar Geister, die nicht glauben wollen, dass sie tot sind.«
    »Gestern haben Sie von Anzeichen körperlicher Gewalt gesprochen. Doch soweit ich weiß, gab es auf Colonsay nie einen gewaltsamen Todesfall.«
    »Vielleicht müssen Sie das noch einmal überprüfen.«
    Rosamund missfiel es, dass sie davon ausging, recht zu haben und Rosamund unrecht. Trotzdem hielt sie den Mund. Sie beschlossen, in die Bibliothek zu gehen. Gary half ihnen dort, die Stühle in einem Halbkreis zusammenzustellen. Er zog auf Zephyrs Anweisung hin die Vorhänge zu und schaltete neben ihr eine Lampe ein. Das Zimmer lag im Dämmerlicht. Dichte Schatten lagen vor den Wänden, nur das Zentrum, wo sie saßen, lag in sanftem Lichtschein.
    »Manchmal

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