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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gebrochen. Hab den Verband nicht abgenommen, weil es nicht notwendig war.« Er wandte sich um. »Noch alles Gute, meine Herren, aber hören Sie auf meinen Rat, und halten Sie sich dem Berliner Luftraum fern.«
      Er ging hinaus, und Jack sagte: »Ich gehe schon mal vor und warte am Empfang.«
    »Nicht nötig«, sagte Max.
    »Schon gut, ist mir aber lieber, alter Junge.«
      Carter hinkte hinaus, und Max sagte: »Er liebt dich, glaube ich.«

      »Und ich liebe dich, Harry Kelso.« Sie kam um den Schreibtisch herum und warf die Arme um ihn.

      »Vorsichtig, Liebes. Ich muß es in puncto Leidenschaft leider ein wenig ruhiger angehen lassen. Ich habe erhebliche Schmerzen, es sei denn, ich nehme Morphium.«

    »Welche Dosis?«
      »Keine Ahnung. Der SS-Chirurg hat mir so eine Feldpackung mitgegeben. Hab ich in der Wohnung gelassen.«
      »Nimm nichts mehr davon, bevor ich es mir angeschaut habe.« Plötzlich hämmerte sie mit den Fäusten auf seine Brust ein. »Daß du mir so was bloß nicht noch einmal antust. Nie wieder. Ich habe die Hölle durchgemacht.«

      Er hielt sie an sich und streichelte ihr Haar. »Tut mir leid.« Er küßte sie sanft auf die Stirn.
      Sie löste sich von ihm. »Was soll das nun wieder?« Sie blickte ein wenig verdutzt. »Zärtlichkeit, Romantik von dem großen Harry Kelso?«

      »Du weißt doch, was sie in den Filmen immer sagen?« sagte Max. »Es war dort draußen die Hölle. Vielleicht hat es ein neues Ich in mir hervorgebracht.«

    »Das glaube ich erst, wenn ich's selbst erlebe.«
      Sie nahm die Röntgenaufnahmen, legte sie auf den Leuchtkasten und schaltete das Licht ein. Nach einer Weile nickte sie. »Nichts gebrochen.« Sie wandte sich um. »Dann erzähl mal, was passiert ist.«

    Er tischte ihr die immer gleiche Geschichte über die Wunde auf, nämlich daß er sich beim Aufprall gestoßen hatte und die Wunde wieder aufgeplatzt war. Sie führte ihn zu einem Stuhl und drehte das Licht der Schreibtischlampe auf sein Gesicht. »Genau wie beim letzt en Mal, wenn man's schnell macht, tut's am wenigsten weh.«
      Sie riß den Verband herunter, und Max tat einen zischenden Atemzug. »Mein Gott!« sagte er auf deutsch und bemerkte im gleichen Moment seinen Patzer. »Das haben Max und ich immer gesagt, als wir noch klein waren, weil Mutti es für blasphemisch hielt.«
      Sie schien nicht eine Sekunde an seiner Erklärung zu zweifeln und untersuchte die Naht. »Das ist gute Arbeit.« Was genau das gleiche war, was in Morlaix Schröder zur Harry gesagt hatte.

    »Freut mich zu hören«, sagte Max.
      »Es gilt das gleiche wie beim letzten Mal, ich will nicht, daß du einen Verband trägst. Ich werde die Wunde wieder besprühen.« Gesagt, getan, und zum Schluß tupfte sie noch die überschüssige Flüssigkeit mit Watte ab. »Was für ein braver Junge du doch sein kannst.«
    »Nur für dich.«
      »Du mußt jetzt allerdings gehen. Ich habe eine ziemlich komplizierte Operation vor mir. Wir sehen uns später im River Room. Bei gutem Essen und Wein, und zum Tanzen haben wir die Musik von Carrol Gibbons.« Sie umarmte ihn leidenschaftlich. »Ich hätte nie gedacht, daß mir das noch einmal vergönnt sein würde. Das einzige Problem ist, daß ich keine Zeit haben werde, nach Hause zu gehen und mir etwas Ordentliches anzuziehen.«

      »Wenn du nur kommst«, sagte Max zu ihr. »Das reicht völlig.«

    Als er um sechs wieder in seinem Zimmer war, ließ er es darauf ankommen und wählte Sarah Dixons Nummer. Es war durchaus denkbar, daß sie um diese Zeit bereits aus dem Büro zurückgekehrt war, aber es meldete sich niemand. Er zog sich eine frische Uniform an und musterte sich im Spiegel.
      »Sehr hübsch, Harry«, murmelte er. »Fast so schön wie die unseren.«

      Als er ins Wohnzimmer trat, schenkte Jack Carter sich gerade einen Whisky ein. »Auch einen, Harry?«

      Munro trat in vollem Wichs ein. »Ich jedenfalls hätte gern einen. Mein Gott, Harry, bei Ihrem Gesicht könnte ja einem ganzen Regiment angst und bange werden.« Er trank den Whisky auf einen Schluck aus. »Dann wollen wir mal. Möchte zeitig essen. Hab morgen alle Hände voll zu tun.«

      Im River Room hatte man einen runden Tisch für sie reserviert, und während man auf Molly und ihren Vater wartete, bestellte Munro für Harry, Carter, West und sich Champagner.

      »Auf Sie, Harry.« Munro hob sein Glas. »Ich würde meinen, daß Sie Ihre neun Leben aufgebraucht haben.«

    »Wir werden ja

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