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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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anderen auf den Tisch. »Keine besonderen Vorkommnisse, insgesamt gesehen.« Er lachte. »Allerdings wohnt dort allem Anschein nach auch die eine oder andere Hure. Hier tritt zum Beispiel gerade ein fescher amerikanischer Offizier als Freier auf.«
      Jack Carter betrachtete das Foto und wollte seinen Augen nicht trauen. »O mein Gott!« rief er und kam vor Schreck kaum auf die Beine. »Holen Sie mir Sean Riley ans Telefon. Sagen Sie ihm, daß ich ihn und Lacey hier haben will, und zwar lieber gestern als heute.«
    »Sie meinen, wir sind fündig geworden, Herr Major?«

    »Machen Sie schon«, sagte Carter und ging hinaus.
      Munro, der gerade irgendwelche Schreibarbeiten verrichtete, blickte auf, als Jack hereinplatze.

    »Nanu, Jack, Sie scheinen ja ganz außer Fassung zu sein.«
      »Wird Ihnen wahrscheinlich gleich nicht anders ergehen, Herr Brigadegeneral.«
      Er legte das Foto auf den Schreibtisch. Munro blickte mit unbewegter Miene auf. »Erklären Sie mir das.«

      »Gestern nacht aufgenommen, Herr Brigadegeneral, eingetragene Zeit: zehn Uhr. Das ist der Eingang zu Sarah Dixons Mietshaus.« Nach längerem Zögern fügte er hinzu: »Das war also nach dem Savoy.«
      »Ja, das weiß ich natürlich auch. Aber warum, Jack? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Es klopfte an der Tür, und eine Unteroffizierin des Frauenhilfsdienstes der Fernmeldetruppe kam mit einer Funkmeldung herein. »Ist gerade eingegangen, Herr Brigadegeneral. Eine Nachricht von Jacaud. Unverschlüsselt, mit höchster Dringlichkeitsstufe versehen.«
      Munro las die Meldung und blickte dann die Unteroffizierin an. »Wer weiß sonst noch davon?«
      »Niemand, Sir. Ich habe die Meldung selbst entgegengenommen.«
    »Dann behalten Sie die Sache für sich. Sie können gehen.«
    Die Frau ging hinaus, und Jack Carter sagte: »Sir?«

      »Das ist nicht Harry Kelso, Jack. Es ist Max, der Bruder von Harry, und er ist hier, um ein Attentat auf Eisenhower zu verüben. Lesen Sie selbst.«
      Er nahm den Telefonhörer. »Holen Sie mir Croydon an den Apparat.« Einen Moment später war er mit dem Einsatzraum verbunden. »Ist General Eisenhower noch da? Was, er ist bereits weg?« Er hörte noch zu und legte dann den Hörer auf.

      Jack reichte ihm die Funkmeldung zurück. Er war völlig baff. »Was sollen wir nun tun, Sir?«
      »Eisenhower ist gerade gestartet, und zwar ohne Teddy West, weil der mit seinem Wagen einen Unfall hatte. An Bord sind der Oberbefehlshaber, Tom Sobel – und Oberstleutnant Max. Der Baron von Halder sitzt in der Pilotenkanzel.«
    »O mein Gott«, sagte Jack.
      »Wir müssen jetzt unbedingt einen klaren Kopf bewahren. Schwingen Sie sich ans andere Telefon, und lassen Sie für mich eine Lysander, die mich nach Southwick bringen soll, bereitstellen. Höchste Dringlichkeitsstufe.«
    »Aber Herr Brigadegeneral, was, wenn …«
    »Was, wenn er Eisenhower und Tom Sobel während des Fluges erschießt und nach Frankreich verschwindet? Uns bleibt nur zu hoffen, daß er das nicht tut. Vorerst können wir nichts dagegen unternehmen. Ich will schleunigst nach Southwick hinterherfliegen, jetzt machen Sie schon.«
    Jack ging in das Büro nebenan, und Munro ließ sich mit
    Southwick House verbinden und fragte nach dem Sicherheitschef, einem Major Vereker, der der Royal Military Police angehörte. Er wurde sofort durchgestellt.
      »Major Vereker, wir kennen uns lang genug. Sie müssen mir glauben, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    »Natürlich, Herr Brigadegeneral.«
      »Bei Ihnen wird bald eine Lysander mit Eisenhower, General Sobel und Colonel Kelso, der die Maschine fliegt, eintreffen.«
    »Hat sich bereits angemeldet.«

      »Ist eine heikle Angelegenheit für Sie, aber gehen Sie wie folgt vor: Sobald die Maschine gelandet ist, nehmen Sie Kelso unter Berufung auf das Kriegsnotstandsgesetz fest. Ich fliege selbst runter und werde den nötigen Haftbefehl für Sie mitbringen.«

      Vereker, seit vielen Jahren in der einen oder anderen Form als Polizist tätig, war lange über den Punkt hinaus, wo ihn noch irgend etwas überrascht hätte. »Wie diskret soll ich vorgehen, Sir?«
      »Vermeiden Sie alles, was irgendwie Aufsehen erregen würde. Ich will zum jetzigen Zeitpunkt nicht, daß der Oberbefehlshaber davon erfährt. Sagen Sie ihm, daß ich unterwegs bin.«

    »Sie können sich auf mich verlassen, Herr Brigadegeneral.«
      »Die Sache ist ernst«, sagte Munro und dachte mit Schrecken daran, wie ernst sie

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