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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Brigadegeneral. Ich mache inzwischen einen Spaziergang, wenn Sie nichts dagegen haben. Wäre allerdings nicht schlecht, wenn ich langsam etwas zwischen die Rippen bekäme. Ich esse dann danach.«
      Die Tür ging hinter ihm zu, und der Brigadegeneral wandte sich den anderen zu. »Ist eine verflixte Geschichte, aber hört zu.«

    Als er mit seinem Bericht fertig war, sagte Julie: »Wirklich schlimm. Die arme Mutter.«
      »So was habe ich noch nie gehört«, sagte Zec. »Aber wie soll's nun weitergehen, Herr Brigadegeneral? Es wäre Ihre Pflicht gewesen, ihn nach London zu bringen. Sie haben nicht einmal Eisenhower aufgeklärt.«
      »Stimmt, und die Antwort lautet, daß ich nicht weiß, wie's weitergehen soll. Nicht die leiseste Ahnung, verdammt noch mal.« Munro seufzte. »Dieser Job, den ich da habe, macht einen zum waschechten Lügner. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, daß wir die Sache irgendwie zu unserem Vorteil einsetzen können, aber ich lasse das mal eine Zeitlang vor sich hin gären.«

      Die Tür ging auf, und Max kam wieder herein. Die unverletzte Seite seines Gesichts hatte etwas an Farbe gewonnen. »Ich könnte mir jetzt wirklich den Bauch mit Auflauf vollschlagen. Ich sterbe vor Hunger.«
    »Und dazu ein großes Glas Bier«, sagte Zec. »Ich bin dabei.«

      »Und ich ebenfalls«, sagte Munro. »War ein hektischer Vormittag, um es vorsichtig auszudrücken, und zum Frühstücken bin ich auch nicht gekommen.«

      Julie holte Steaks und Kartoffelauflauf hervor, und beinahe schweigend ließen sie sich's schmecken. Zec unterbrach das Schweigen: »Eines geht mir immer noch im Kopf herum. Wenn Eisenhower Ihnen dafür, daß Sie ihm sein Leben gerettet haben, das Kriegsverdienstkreuz verliehen hat, kann er es dann rückgängig machen, weil Sie von der anderen Seite sind?«
      »Gute Frage«, sagte Munro. »Und ich bezweifle, daß sie sich je schon einmal gestellt hat.« In dem Moment hörten sie ein Dröhnen hoch über ihnen. »Was in aller Welt ist das nun wieder?«

      Julie ging zur Tür und blickte hinaus. »Eine Lysander«, sagte sie.

    »Wer kann das jetzt sein?«
    »Soll ich hochfahren und schauen?«
      »Nein, essen Sie zu Ende. Wer auch immer es ist, er wird bestimmt bald hier aufkreuzen«, und damit wandte Munro sich wieder seinem Essen zu.

      Etwa fünfzehn Minuten später hörten sie draußen einen Jeep vorfahren. Kurz darauf ging die Tür auf, und Jack Carter hinkte herein, gefolgt von Molly.
      »Jack trifft keine Schuld, Onkel Dougal, ich habe ihn solange gelöchert, bis er mich hergebracht hat.«

      »Ich habe die Lysander sofort zurückgeschickt, Sir«, sagte Carter.

      »Das will ich auch meinen. Sonst haben wir bald keine mehr vor Ort.«
      »Da ist eine Funkmeldung aus Southwick eingegangen, Sir. General Eisenhower versucht, Sie zu erreichen.«
      »Nun, ich hab's nicht bekommen, und für den Augenblick bleibe ich verschollen.«
      Jack wandte sich an Max. »Das war ja einfach großartig, was Sie da heute morgen geschafft haben.«

      »Liegt in der Familie«, sagte Max. »Geht mir genau wie Harry. Unsere einzige wirkliche Stärke ist das Fliegen.«

      »Ich möchte mit Ihnen reden«, sagte Molly. »Ist das in Ordnung, Onkel Dougal?«
    »Ich glaube, da können wir ruhig ein Auge zudrücken.«

      Sie ging hinaus, und Max folgte ihr. Sie gingen an das Ende des Kais, wo sie sich auf eine Bank setzte, während er sich an die Brüstung lehnte. Zwischen den beiden herrschte ein seltsames Gefühl der Vertrautheit.
      »Jack hat mir alles über diese scheußliche Sache erzählt. Es tut mir ja so leid um Ihre Mutter.«
    »Mir auch. Es tut mir auch leid wegen Harry, der weiterhin drüben festsitzt.«
    »Sagen Sie mir, wie's ihm dort gegangen ist.«
    »Sie lieben ihn sehr, nicht wahr?«
    »O ja.«

      »Wird Ihnen alles nur Kummer bereiten. Ich weiß das, weil es, was mich betrifft, mir auch nur Kummer bereitet.«

      »Nur keine falsche Rücksichtnahme. Liebe sucht nicht nach vernunftgemäßen Erklärungen. Liebe ist jenseits der Vernunft. Erzählen Sie also nur.«

      »Er war relativ gut beieinander. Ein böser Bruch am linken Knöchel, aber Hauptsturmführer Schröder hat gute Arbeit geleistet, ebenso wie mit meinem Gesicht.«
    »Schröder?«
    »Ein SS-Arzt, also ein verdammt guter.«

    »Was hat er mit Ihrem Gesicht gemacht?«
      »Hat mich örtlich betäubt, mich dann mit einem Stahlstab geschlagen und die Wunde mit einem Skalpell

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