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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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perverses Vergnügen bereitete, in die feineren Details zu gehen wie zum Beispiel die Tatsache, daß Max Eisenhower bei der Begegnung mit der Junkers sogar das Leben gerettet hatte. Als er mit seinen Bericht fertig war, folgte Stille.

      Schließlich sagte Himmler: »Ein von Beginn an gewagtes und schlecht durchdachtes Unternehmen, Standartenführer, aber ich muß gestehen, daß ich mich gegen meine innere Überzeugung von Ihrem Enthusiasmus für das Vorhaben hatte anstecken lassen. Der Tod dieser heruntergekommenen Baronin bewies eine n bedauernswerten Mangel an Führerschaft von Ihrer Seite, und jetzt haben wir die peinliche Situation, daß der Baron von Halder sich in den Händen der Briten befindet.«
    Eigentlich wollte Hartmann sagen: Du kannst mich mal, du
    mieses kleines Arschloch. Statt dessen sagte er: »Haben Sie irgendwelche weiteren Anweisungen für mich, Herr Reichsführer? Was soll ich nun mit Oberstleutnant Kelso tun?«

      »Sie werden gar nichts tun. Ich werde mich mit dem Hauptquartier der Gestapo in Paris in Verbindung setzen. Morgen wird bei Ihnen eine Maschine mit Standartenführer Fassbinder an Bord eintreffen. Er wird Kelso übernehmen und ihn nach Berlin bringen.«

    »Und ich, Herr Reichsführer?«
      »Sie können eigentlich gleich mitkommen. Dann werden wir uns sehen und über Ihre weitere Zukunft reden.«
      Er hängte ein, und auch Hartmann legte den Hörer auf. Er hatte gerade sein Todesurteil bekommen, ebenso wie Harry Kelso. Der Sargdeckel hatte sich geschlossen. Er nahm die Flasche Brandy und ging auf sein Zimmer. Das sollte er jetzt zwar lieber lassen, aber scheiß drauf. Er trank einen weiteren kräftigen Schluck und nahm sein Koppel mit dem Pistolenhalfter ab. Er zog die Mauser heraus, hob sie hoch und grinste. Der Standartenführer würde sich noch wundern. Hartmann hatte dieses Schwein nie ausstehen können, und wenn er schon sterben mußte, dann lieber im Kampf. Er streckte sich auf dem Bett aus und sank in einen trunkenen Schlaf.
      Max lag auf seinem Bett und rauchte gerade eine Zigarette, als die Tür sich einen Spaltbreit öffnete. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war zwei Uhr.

      »Max, ich bin's.« Julie schaltete das Licht ein, und Max richtete sich auf.
    »Was ist los?«

      Sie setzte sich auf die Bettkante. »Es ist ein einziges verdammtes Durcheinander. Keiner scheint zu wissen, was wir nun tun sollen. Außer Molly.«
    »Wovon reden Sie?«
      »Nachdem Sie gegangen waren, haben wir uns in der Bibliothek unterhalten, und Molly hat uns erzählt, was Sie ihr auf dem Kai gesagt haben. Daß Sie den Storch stehlen und in die Bretagne fliegen wollen, um Harry zu holen.«
    »Und was hat Munro gesagt?«

      »Er hält es für verrückt.« Sie zuckte die Achseln. »Aber ich nicht.«
    »Na, aber Julie?«

      »Ich habe die Nazis in der Resistance bekämpft. Die Geschehnisse haben meinen Mann das Leben gekostet. Wir sind herausgekommen, aber er ist gestorben, und Munro hat mir den Job hier gegeben. Ich mag die Nazis nicht, Max, aber Gott stehe mir bei, ich mag Sie, und wahrscheinlich bin ich ein bißchen in Harry verliebt, was Sie jedoch Molly bitte nicht verraten.«
      »Sie ist eine Frau. Sie wird's bereits gemerkt haben«, sagte Max.
      »Wie dem auch sei, Sie verdienen eine Chance, Sie und Harry. Wenn Sie verrückt genug sind, loszuziehen, dann helfe ich Ihnen. Ich habe den Storch überprüft, mit dem Sie rübergekommen sind, und er ist vollgetankt. Man wartet darauf, daß ihn jemand von der Feindflugzeugstaffel abholen kommt.«
    »Ist das Rollfeld bewacht?«
      »Nein, wozu auch? Und die Leute vom Bodenpersonal stecken alle im Bett. Aber ich würde sagen, daß Sie für Ihr Vorhaben die falsche Uniform tragen.«

    »Absolut.«
    »Gehen wir also.«
      Im Vorratslager schlüpfte er in eine Uniform der deutschen Luftwaffe. Sie stöberte sogar ein Ritterkreuz auf, das er sich um den Hals hängte. »Tut mir leid, daß wir nicht das Eichenlaub und die Schwerter haben.«
    »Ein nebensächliches Detail.« Er ging zu dem Waffentisch.
    »Darf ich mich bedienen?« Er entschied sich für eine Walther. »Würden Sie die empfehlen?«
      »Insbesondere, wenn Sie noch den Schalldämpfer hier mitnehmen. Wurde für die SS entwickelt.«
      »Nur das Beste.« Er ließ das Magazin in den Griff gleiten und schraubte den Schalldämpfer an den Lauf. »Fertig für die Bärenjagd, wie mein Großvater zu mir und Harry zu sagen pflegte, wenn wir als kleine Jungen in

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