Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
haarscharf an einer Amputation vorbeigekommen.«
      »Gott im Himmel.« Er war sichtlich entsetzt. »Aber sie wird doch wieder gesund?«
      »Mit der Zeit schon, aber ich glaube, sie wird in Zukunft ohne Gehstock nicht auskommen. Tut mir leid, daß ich nicht mehr für Sie tun kann.«
    »Ist nicht Ihre Schuld, Frau Doktor.«

      Als er zurückkehrte, saß Sarah aufrecht da und trank eine Tasse Tee. »Da wär ich wieder«, sagte er fröhlich und setzte sich auf die Bettkante.
    »Was hat die Ärztin gesagt?«
    »Ärztin?«

      »Komm schon, Fernando, du bist für mich wie ein offenes Buch. Ist im Eimer das Bein, stimmt's?«

    »Du hättest es beinahe verloren.«
      »Und wie soll's weitergehen?« Er zögerte, und sie nickte wissend. »Ich bin ein Krüppel, darauf läuft's wohl hinaus. Zum Glück hast du ja nicht all deine jungen Freundinnen sausenlassen.«

    Er zündete eine Zigarette an und steckte sie ihr zwischen die Lippen. »Rauch erst mal eine und halt den Mund.« In der Ferne ertönte wieder Sirenengeheul. »Allmächtiger Gott, hören die denn nie auf?«
      Sie hustete, und als er ihr die Zigarette abnahm, lächelte sie und flüsterte: »Red keinen Unsinn, Fernando. Letztlich sind sie auf unserer Seite.«

      Im März tauchte West überraschend in Farley Field auf, saß wieder einmal bei Harry im Büro und redete. »Sie sehen müde aus, Harry. Sie haben sich wahrscheinlich zuviel zugemutet. Ich könnte Sie turnusmäßig als Ausbilder wechseln lassen.«

    »Nein, danke. Da stirbt man schneller als im Gefecht.«
      »Hören Sie zu, diese Sache mit dem Eagle-Geschwader wird immer akuter«, sagte West. »Es ist bereits beschlossene Sache, daß man irgendwann ein zweites und drittes Geschwader einrichten wird. Alle Amis zusammen. Die wollen Sie, Harry. Sie sind der Mann mit der höchsten Abschußrate.«
      »Reden Sie keinen Unsinn. Das muß Peterson oder irgendein anderer sein.«

      »Jeder weiß, daß Sie gar nicht alle Ihre Abschüsse geltend machen. Also hören Sie schon auf, Harry.«

      »Ich muß mich wohl wiederholen. Ich wechsele nicht, und das ist endgültig. Es gibt ja auch in anderen Geschwadern Amerikaner, die nicht abgezogen wurden, bei den Bombern zum Beispiel.«
      »Aber so ganz allmählich werden auch die abbeordert.« West merkte, daß er so nicht weiterkam, seufzte und schüttelte den Kopf. »Was soll ich nur mit Ihnen machen?«
      »Mich verstecken«, sagte Harry. »Irgendwo, wo man mich nicht findet.«
    »In Ordnung«, sagte West. »Die Italiener haben mit ihrem Angriff auf Ägypten von Libyen aus Schiffbruch erlitten. Hitler hat einen gewissen General Rommel rübergeschickt, um dort eine Truppe zu übernehmen, die Afrikakorps genannt wird. Wir haben zwei Hurricane-Geschwader in Ägypten stationiert. Ich werd Sie dorthin versetzen lassen.«

    »Vielen Dank.«
      »Leider bedeutet das, daß aus Ihrer Beförderung vorerst nichts wird. Ich wollte Sie zum Major machen lassen.«
    »Behalten Sie Ihre Beförderung«, sagte Kelso.

      Max saß in Adolf Gallands Büro auf der Fensterbank und rauchte. »Libyen? Was zum Teufel soll ich denn da?«
      »Die Italiener haben den Feldzug gegen Ägypten in den Sand gesetzt. Haben sich von den Engländern eine blutige Nase geholt – und zwar eine ziemlich blutige. Der Führer hat ein Afrikakorps unter Rommel aus der Taufe gehoben.«

    »Rommel ist wohl einer der kommenden Männer.«
      »Noch was, falls du hier bei mir bleibst, besteht eine kleine Chance, daß du es zum Major bringst. Falls du nach Libyen gehst, bleibst du fürs erste Hauptmann. Du hast die Wahl.«
      »Welche Wahl, Dolfo? Draußen schneit es. Wie kann ich zu all der Sonne und dem vielen Sand nein sagen?«
    »Blödmann!« sagte Galland. »Sei's drum, wie du willst.«

    Bubi Hartmann ging in seinem Büro in der Prinz-Albrecht
    Straße gerade ein paar Unterlagen durch, als Trudi hereinschaute.
    »Er ist da.«
    »Führen Sie ihn rein.«

    Joel Rodrigues wischte den Schnee von seinem Hut. »Herr Sturmbannführer.« Er legte einen Umschlag auf Hartmanns Schreibtisch. »Der letzte Bericht meines Bruders.«
    »Und?«
      »Die Frau hat wieder ihre Arbeit im Heeresministerium aufgenommen. Um ihr verwundetes Bein steht's nicht gut. Sie braucht einen Gehstock.«
    »Sonst noch was?«

      »Ein paar Einzelheiten über Truppenbewegungen nach Ägypten, darunter auch Geschwader der RAF.«
    »Gut. Kleinvieh macht auch Mist. Sie können gehen.«

      Rodrigues machte einen

Weitere Kostenlose Bücher