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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gerade sehr gut sehen. Grandcester Manor.«
      Grauer Stein, ein paar Türmchen, alles sehr imposant, mit einem eingefriedeten Garten, der bis zum Fluß hinunterreichte. Ein See.
    »Hübsch«, sagte Harry.

      »Wir bringen dort unsere Joes für die Nacht unter. So nennen wir die Agenten, die wir in Frankreich absetzen. Julie kümmert sich um sie. Sie war selbst einmal in der Branche tätig.«
      Harry konzentrierte sich ganz auf das Landemanöver, fegte über das Gutshaus und den See hinweg und setzte auf der Graspiste auf.
      Es gab zwei Hangars und ein paar Baracken. Auf dem Vorfeld standen zwei Maschinen, eine Ju 88S und ein Fieseler Storch, beide mit Luftwaffe-Abzeichen. Die Mechaniker, die daran herumwerkelten, trugen Overalls der Luftwaffe. Harry stellte den Motor ab, öffnete die Tür, und er, Carter und Munro stiegen aus. Es regnete leicht.

    »Erkennen Sie den Storch?« sagte Munro. »Das ist die Maschine, die Sie damals für uns getestet haben. Um Ihre Neugier zu befriedigen, guter Junge, in unserer Branche ist es gelegentlich von Nutzen, Flugzeuge des Feindes einzusetzen.«
    »Und das Torpedoboot?«

      »Genau das richtige für Einsätze vor der französischen Küste, aber das braucht Sie nicht weiter zu interessieren.«

      Ein Jeep tauchte auf, an dessen Steuer eine Frau Anfang dreißig saß. Sie trug einen Schafsfellmantel, und ihr blondes Haar war nach hinten gebunden. Sie hatte ein ruhiges, gleichmäßiges Gesicht. Hübsches Mädchen.
      »Da sind Sie ja, Herr Brigadegeneral«, sagte sie mit einem Lächeln. »Jack, wie geht's Ihnen?«
      »Darf ich vorstellen: Julie Legrande, Harry Kelso. Er ist Adjutant von Generalmajor West, zeigen Sie also ein bißchen Respekt. Und überhaupt, seine recht speziellen Fähigkeiten bedeuten, daß er für uns bei Gelegenheit von Nutzen sein könnte.«
    »Oh, ich weiß, dem Oberstleutnant eilt sein Ruf voraus.«
      »Genug damit. Wir nehmen den Jeep.« Er wandte sich Harry zu. »Sie fliegen gleich wieder nach Croydon zurück. Wollte nur, daß Sie mal sehen, wie's hier aussieht. Jack und ich bleiben vielleicht ein paar Tage. Versorgen Sie ihn in der Kantine mit einem Sandwich oder so was, Julie, und dann nichts wie weg mit ihm.«

      Die Kantine war recht bescheiden eingerichtet: ein paar Tische und Stühle, eine Theke und eine Küche.

    »Kaffee?« fragte Julie.
    »Nein, Tee.«
      Es war sonst niemand da. Er setzte sich und wartete. Julie kam bald mit einer Teekanne, einfachem Geschirr und einem Teller Käsesandwiches auf einem Tablett zurück. Dann zündete sie sich eine Zigarette an und sah ihm beim Essen zu.
    »Der große Harry Kelso. Das mit dem italienischen Kreuzer
    war schon ein ziemliches Ding.«
      »Glück«, sagte er. »Eins der wenigen Male, daß ich einen Bomber geflogen habe. Ich bin eigentlich Kampfpilot.«

      »Was soll das heißen?« sagte sie. »Wenn irgendwer behauptet, daß er ein Künstler, ein Schriftsteller oder ein Schauspieler ist …« Sie runzelte die Stirn und kratzte sich am Kopf. »Weiß gar nicht mehr, was ich sagen wollte. Bin plötzlich ganz verwirrt.«

      »Ich verstehe schon«, sagte Harry. »Sie sind nicht der Meinung, daß das Fliegen von Jagdflugzeugen etwas mit Kunst zu tun hat.«
      »Na ja, es ist wohl schon etwas, das man in vollendeter Form betreiben kann. Sie und Ihr Bruder sind die besten Beispiele.« Sie nickte. »Ja, Munro hat mir alles über Sie beide erzählt. Er ist der Ansicht, daß jemand wie ich in unserer Branche stets auf dem laufenden sein sollte.«
      »Es kann also in vollendeter Form betrieben werden. Worauf wollen Sie nun eigentlich hinaus?«

      »Was kommt danach? Es ist ein vorübergehender Lebensumstand. Kriege kommen und gehen, aber aufhören tun sie irgendwann immer, stimmt's?«
      »Französische Philosophie an einem nieseligen Morgen in Cornwall? Ich glaube nicht, daß ich mich dem jetzt gerade gewachsen fühle.« Er aß das letzte Sandwich auf und erhob sich. »Es wird Zeit.«

    »Ich begleite Sie.«
      Als sie zu der Lysander gingen, sagte er: »Munros Nichte, Molly. Kennen Sie sie? Sie ist Ärztin.«

      »Ja, sie kommt gelegentlich von London runter, wenn wir einen Notfall haben.«

    »Was für Notfälle denn?«
    »Ach, manchmal kommen hier Leute von der anderen Seite in
    ziemlich schlechtem Zustand an.«
      »Aha.« Er reichte ihr die Hand. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen.«

    »Dann auf das nächste Mal«, sagte sie.
      Er stieg in die

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