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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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ein, er hat übrigens auch eine Weile lang Bomber geflogen, im Mittleren Osten. Hat einen italienischen Kreuzer versenkt.«

      Miller registrierte nicht eigentlich, was er da hörte, sondern nickte nur einfach und stand auf. »Ist ja großartig. Tja, ich muß jetzt wieder an die Arbeit, Herr Senator. Bis später.«

      Abe saß da und dachte über alles nach, während die Fortress durch die Nacht dröhnte. Dann wickelte er sich bis zu den Schultern in eine Decke ein und legte sich schlafen.
      Max sollte sich in Berlin bei Galland im Hauptquartier der Luftwaffe melden und traf ihn dort in der Kantine an, wo dieser sich ein paar belegte Brote und ein Bier in den Magen schlug. Galland blickte auf und war sichtlich erfreut. »Schön dich zu sehen, Max.«
      »Ich muß mal mit dir reden.« Max setzte sich. »Jetzt, wo unsere jüngste Eskapade über London ihr Ende gefunden hat, möchte ich zu den 109ern zurückkehren. Die Junkers sind ja schön und gut, aber sie sind eigentlich nicht so mein Fall.«

      »Nun, du hast sie fünfzehn Mal nach London geflogen und wieder heil zurückgebracht.«
    »Darum geht's nicht. Komm schon. Dolfo.«

      Galland saß da, blickte Max an, runzelte leicht die Stirn und nickte dann. »Ich mache dich zu meinem persönlichen Adjutanten im Großraum französische Küste. Du sollst deine Me 109 haben. Was du mit ihr anstellst, wenn ich grade mal nicht hinschaue, ist dein Bier. Reicht dir das?«

    »Vollkommen.«
    »Gut. Ich muß los. Übrigens, ich habe mir sagen lassen, daß die Gestapo neulich die Generäle Prien und Krebs festgenommen hat, ferner Priens Adjutant, Oberst Lindemann, und ein paar untergeordnete Leute.«
    »Aus welchem Grund?«
      »Gerüchten zufolge hat es ein fehlgeschlagenes Bombenattentat gegen den Führer gegeben. Sie waren alle Mitglied dieses Bridge-Klubs im guten alten Adlon.«

    »Und?« sagte Max.
    »Spielt deine Mutter da nic ht auch?«
    Max war wie vom Donner gerührt. »Ich weiß nicht genau.«

      »Ich glaube, sie wäre gut beraten, sich einen anderen Umgang zu suchen«, sagte Galland. »Wir leben in unruhigen Zeiten«, und damit machte er kehrt und ging.
      Max versuchte sofort, Hartmann in dessen Büro zu erreichen, aber er war gerade fort, wie Trudi Braun ihm mitteilte. Er sagte ihr, daß er Hartmann unbedingt treffen wolle und daß er um sechs in der Bar des Adlon sei.

      Trudi legte auf – ebenso wie Hartmann, der über den Nebenanschluß mitgehört hatte.
    »Ist das ein schlechtes Zeichen?« fragte sie.

    »Möglicherweise.«
    »Sollten Sie sich da überhaupt einmischen?«

      »Er ist mein Freund.« Er straffte die Uniform. »Ich werde mal beim Reichsführer vorfühlen. Geben Sie mir mal den Bericht über die Umtriebe der französischen Resistance am Westwall. Wird mir als Entschuldigung für ein Gespräch dienen.«
    Ihr wurde richtiggehend mulmig. »Seien Sie bloß vorsichtig.«

      Himmler sah sich den Bericht eingehend an und nickte. »Sehr gründlich. Sämtliche Terroristen werden sofort nach der Ergreifung erschossen. Keine Ausnahmen.«

    »Jawohl, Herr Reichsführer.«
    »Und jetzt muß ich mich im Bunker mit dem Führer treffen. Hab gerade den Anruf erhalten.«
    »Irgendwas Besonderes?« fragte Bubi Hartmann behutsam.
    »Ich bin mir da nicht sicher, obwohl er über diesen vereitelten
    Anschlag auf sein Leben kaum erfreut sein wird. Selbstverständlich hat meine Sondereinheit alle Beteiligten verhaftet. Ein Bridge-Klub, wer hätte das gedacht? Sie sind alle auf der Stelle hingerichtet worden – Prien, Krebs, Lindemann, ein paar untergeordnete Offiziere und auch ein paar Frauen.«
      Hartmann erblaßte. »Erschießungskommando, Herr Reichsführer?«
      »Ein viel zu ehrenvolles Ende für solches Gesindel. Nein, der Befehl des Führers war unmißverständlich: Hinrichtung mit Klaviersaiten und die ganze Prozedur auf Film festhalten. Eine solche Dokumentation hat durchaus ihren Nutzen«, fügte Himmler hinzu. »Und nein, Herr Standartenführer, die Mutter Ihres Freundes, die gute Baronin, war nicht darunter. Die Anhaltspunkte gegen Sie reichen noch nicht aus.«
    »Ich verstehe, Herr Reichsführer.«
      Hartmann machte in Richtung Tür kehrt, aber Himmler schien noch nicht fertig zu sein: »Ich rate Ihnen, Ihre Freundschaft mit dem Baron noch einmal zu überdenken, Hartmann. Sie sind ein sehr wertvoller Mitarbeiter, aber niemand ist unentbehrlich.«

      Max saß in der Bar des Adlon an seinem gewohnten Tisch und trank

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