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Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Harbour, und manchmal kam Molly mit. Es ging nun immer hektischer zu, da alles in Europa auf den Tag der Alliierteninvasion zulief. Munro ließ mehr und mehr Agenten auf den Kontinent bringen, manchmal auch Mitarbeiter des OSS und des SAS.

    Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, und wenn Molly in Cold Harbour war, gingen sie und Harry üblicherweise an den Strand, aßen im Hanged Man und alberten ein bißchen mit Zec Acland und der Besatzung des Rettungsboots herum.
      »Es ist, als hätte der Krieg aufgehört zu existieren«, sagte Molly zu Harry, als sie eines Tages auf den Felsen am Strand saßen.
      »Oh, der ist schon noch da«, sagte Harry. »Mach dir nur nichts vor.« Er blickte aufs Meer hinaus, und am Horizont rollte der Donner. »Da hast du's, Kanonenfeuer.«
      »Du kleiner Teufel«, sagte sie. Sie stieß ihn vom Felsen und stürmte davon. Harry stand auf und rannte ihr hinterher.
      Natürlich konnte es nicht ewig so weitergehen. Als er eines Tages in Croydon landete, nachdem er zwei heimkehrende Agenten nach London zurückgebracht hatte, fand er eine Nachricht vor, in der man ihn bat, sich im SOE-Hauptquartier in der Baker Street zu melden. Draußen wartete bereits ein Dienstwagen samt den beiden Agenten.

      Als sie dort eintrafen, tauchte ein junger Hauptmann auf, der die Agenten eilig fortschaffte. Harry ging unterdessen nach oben, wo er von Jack Carter begrüßt wurde.

    »Er ist im Kartenraum, Harry.«
    »Steht irgendeine Riesensache an oder so was?«

    »Oder so was. Er wird's Ihnen gleich erklären.«
      Munro hatte eine Karte mit großem Maßstab vom Ärmelkanal vor Cornwall und der französischen Küste auf dem Tisch liegen. Er nahm grob mit einem Lineal Maß.
    »Um was geht's?« fragte Harry.

      »Morlaix, zwanzig Meilen landeinwärts der französischen Küste auf direkter Linie mit Cold Harbour. Gram hat sich einen Plan ausgedacht. Er hat gemeint, in der Lysander braucht man bis dorthin eine Dreiviertelstunde, vielleicht eine ganze. Stimmen Sie dem zu?«

    Harry sah sich die Karte kurz an. »Wenn das Wetter mitspielt, spricht nic hts dagegen.«
      »Ich muß dort um Mitternacht einen äußerst wichtigen Agenten absetzen. Ein Rein-raus-Einsatz, ohne daß jemand zurückgebracht werden müßte. Ist von entscheidender Bedeutung. Handelt sich um einen Franzosen namens Jacaud, der Anführer der Resistance-Leute dort in der gesamten Gegend. Da ist zur Zeit sehr viel los, und er muß unbedingt dort sein.«
    »Wo liegt nun das Problem?«
      »Grant sollte den Flug machen, Grant hat auch alles geplant. Jetzt ist dieser Tölpel aber von seinem Motorrad gestürzt und hat sich den linken Arm gebrochen.«

    »Und Sie hätten gern, daß ich die Sache übernehme.«
      »Harry, bei einem so kurzfristigen Einsatzbescheid braucht es jemanden von Ihrem Kaliber.«

    »Sparen Sie sich die Schmeicheleien. Wann fliege ich los?«
      »Sagen wir in zwei Stunden. Jack und ich werden mit von der Partie sein. Und Jacaud natürlich.«
      »Das reicht, um kurz zur Wohnung zurückzukehren, zu duschen und mich umzuziehen.«

    »Ich werde veranlassen, daß man Sie fährt.«
    »Dann bis später«, sagte Harry und ging.

      Er duschte also, suchte und fand auch tatsächlich ein sauberes Unterhemd und ein Hemd, und gerade als er sich fertig angezogen hatte und nach unten gehen wollte, kam Molly herein.
    »Schön, daß du schon da bist.«

      »Und bereits wieder auf dem Weg hinaus. Hast du gewußt, daß Grant sich den Arm gebrochen hat?«
    »Nein.«

      »Er war heute für einen Agentenflug nach drüben vorgesehen. Munro hat mich gebeten, für ihn einzuspringen.«

    »Harry?« Sie war sofort beunruhigt und packte ihn am Arm.
      »Rein, abspringen lassen und sofort wieder raus, niemanden abholen. Ehe du dich's versiehst, bin ich wieder zurück. He, vertrau mir.« Er küßte sie sanft auf den Mund. »Muß jetzt los. Bis bald.«
      Er schnappte sich die Tasche mit Tarquin, nahm seine Aktenmappe und ging. Sie stand da, blickte regungslos die Tür an und verspürte aus irgendeinem Grund Angst.

      Bubi Hartmann saß im Büro an seinem Schreibtisch und trank einen Weinbrand. Trudi hatte sich gegen die Wand gelehnt. »Verrückt, Trudi, der vollkommene Wahnsinn, dieses ganze Gerde von einem Attentäter, der über Lissabon oder wer weiß woher nach England eingeschleust werden soll.«

      »Nun, lassen Sie sich auf gar keinen Fall anmerken, wie Sie wirklich darüber denken. Erzählen Sie,

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