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Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition)

Titel: Der Flug der Aurora – Die Frontier-Saga (1): Die Frontier-Saga 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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Brust.
    »Hör mal«, sagte Nathan, »es ist mir egal, wer das Kommando hat. Ich will einfach nur meinen Job gut machen.«
    »Na großartig, dann wirst du auch nicht enttäuscht sein, wenn du am Ende die zweite Geige spielst.«
    Nathan blieb abrupt stehen, verblüfft von ihrer unverschämten Haltung. Ihm wurde bewusst, dass sie die Richtung zum Bereitschaftsraum des Captains eingeschlagen hatte. Und auf einmal wurde ihm klar, dass ihm der Pilotensessel keineswegs gleichgültig war. Vielmehr war er ihm enorm wichtig. So wichtig, dass er plötzlich rannte, um sie einzuholen, denn er wollte, dass sie gleichzeitig vor den Captain hintraten, als Ebenbürtige.
    Cameron war Nathan einen Schritt voraus, als sie den Bereitschaftsraum betraten. In Anbetracht des Umstands, dass im Rest des Schiffes jeder Kubikzentimeter genutzt wurde, war dieser Raum erstaunlich groß. In Bugrichtung stand ein einzelner Tisch, dahinter saß der Captain und sah auf sein Display. Vor dem Tisch standen zwei Besucherstühle und am vorderen Schott ein Sofa, das bequemer wirkte als Nathans Pritsche. Unmittelbar links vom Eingang, auf dem vorderen Schott, nahm ein Bildschirm die ganze Wand ein. Im Moment wurde ein einsamer tropischer Strand dargestellt, offenbar von einem Strandhaus aus gefilmt.
    Abgesehen von dem Bildschirm und ein paar Urkunden und Diplomen wirkte der Raum noch kahl und leer. Auf dem hüfthohen Sockel hinter dem Captain standen jedoch ein paar Fotos seiner Frau, seiner beiden erwachsenen Söhne in Flottenuniform und einer Tochter mit Ehemann und drei Kindern.
    Captain Roberts war Ende fünfzig und hatte welliges, graues Haar mit sich andeutenden Geheimratsecken. Sein Gesicht war faltenzerfurcht und wettergegerbt. Er hatte eine intelligente Ausstrahlung, die betont wurde von seinen dunkelblauen Augen, hinter denen unablässig irgendwelche Berechnungen vorzugehen schienen. Jeder Blick von ihm wirkte absichtsvoll, als entgehe ihm nicht das geringste Detail. Er sah erst Nathan an und dann Cameron, schätzte sie mit einem einzigen Blick ein und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Tischmonitor zu. Nathan wusste nicht mehr von ihm, als dass er als leitender Offizier auf der Valiant gedient hatte, bevor er das Kommando über die Aurora übernommen hatte.
    »Fähnriche Taylor und Scott melden sich zum Rapport, Sir!«, sagte Cameron. Nathan ärgerte sich darüber, dass er ihr die Ehre des Vortritts gelassen hatte, anstatt ihr mit der Meldung zuvorzukommen. Andererseits hatte sie den Raum als Erste betreten.
    »Rührt euch«, sagte der Captain, den Blick noch immer auf den Monitor gerichtet.
    Nathan und Cameron nahmen beide die Grundhaltung ein, die Füße leicht auseinandergestellt, die Arme hinter dem Rücken.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit peinlichen Schweigens ergriff der Captain schließlich das Wort, ohne sie anzusehen. »Fähnrich Taylor«, sagte er, »die Fünfzehntbeste des Ausbildungsjahrgangs an der Europäischen Akademie.«
    Das war für Nathan ein herber Schlag; mit ihrem fünfzehnten Rang stellte sie seinen dürftigen fünfundachtzigsten Platz weit in den Schatten.
    »Ausgezeichnete Noten in allen Kursen und Prüfungen, exemplarisches Abschneiden bei allen Simulationen, stets situationsgerechtes Verhalten. Die Beurteilung Ihres Ausbildungsoffiziers: ›Zeigt beeindruckende Entschlusskraft.‹« Der Captain blickte Cameron an. »Ich bin beeindruckt.«
    »Danke, Sir«, erwiderte Cameron blitzschnell.
    Captain Roberts sah wieder aufs Display, tippte darauf und verzog das Gesicht. »Fähnrich Scott«, fuhr er fort, »bei Ihnen bin ich weniger beeindruckt.«
    Tiefschlag Nummer zwei, dachte Nathan.
    »Durchschnittliche Noten, die Einsatz-Simulationen knapp bestanden, außerdem zahlreiche Einträge über ernsthafte Verstöße gegen das Reglement sowie eine eher unorthodoxe Herangehensweise bei einigen dieser Simulationen.« Der Captain lehnte sich zurück und musterte Nathan von oben bis unten. » Ihr Ausbildungsoffizier schreibt: ›Zeigt interessantes Potenzial.‹« Captain Roberts ließ sich das durch den Kopf gehen. »Interessantes Potenzial«, wiederholte er. »Ich bin mir nicht sicher, was das heißen soll.« Er beugte sich wieder vor. »Darauf kommen wir noch zurück.«
    Cameron hatte Mühe, sich ein boshaftes Lächeln zu verkneifen.
    Der Captain erhob sich, trat um den Schreibtisch herum und setzte sich auf die Vorderkante, so wie Nathans Vater es häufig getan hatte. »Ich nehme an, mein Erster Offizier hat bereits seine

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