Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
eingeschüchtert durch jemand, der eine größere geistige Kapazität hatte als ein Dutzend Menschen. Sie begann zu erklären, wie das S o nar funktionierte. Das erwies sich als recht leicht, da Jill damit operierte, während sie entsprechend darauf zeigte. Der Weiße Pfeifer, der ja sein eigenes Sonarsystem besaß, kon n te den Zweck leicht begreifen. Freilich waren für ihn einige Komponenten verwirrend, besonders die Vorstellung von »Draht «, um »Elektrizität « zu befördern. Der Weiße Pfeifer wollte Elektrizität »fühlen «; aber weder Jill noch Karin wollten es riskieren, irgendeine Spannung an eine trotz ihrer immensen Größe so intensive Kreatur zu legen.
    Dann fragte der Weiße Pfeifer: ◊Wozu Blasen? Ich sehe nicht gut, Maschine muß nicht gut sehen.◊
    »Ja! « sagte Karin überrascht. »Das Sonar kann nicht gut sehen. Was für Blasen? «
    ◊Diese.◊ Der Weiße Pfeifer zirpte, während ein langes, schlangenähnliches Tentakel einen Schwarm winziger Bl a sen von der Innenfläche des Radoms wegwischte. Ein klarer Streifen schwarzen Kunststoffs blieb übrig.
    ◊Besser sehen◊, sagte der Fremde. Das Tentakel wischte den Dom innen völlig sauber und beseitigte die kleinen Bl a sen, welche die Sonarwellen beim Durchtritt durch die Ku p pel sowohl auswärts wie einwärts gestreut hatten.
    »Das hat ’ s gebracht «, sagte Jill. »Das Sonarbild ist jetzt vollkommen klar. Es muß eine langsame chemische Reakt i on zwischen der Farbe und dem Wasser des Ozeans stattfi n den, wodurch auf der Innenseite des Doms mikroskop i sche Blasen entstehen. Ich muß sie vom Außenzweig rege l mäßig abwischen lassen. «
    »Vielen Dank! « sagte Karin zu dem Fremden.
    ◊Was heißt vielendank?◊
    Karin seufzte. Dabei kam ihr der Atem pfeifend über die Lippen. Sie wollte den menschlichen Brauch höflicher Ko n versation einem Fremdwesen erklären, dessen Sozialstru k tur auf Direktheit beruhte. Jill ließ den Seufzer in ihrer Überse t zung drin.
    ◊Stop!◊ unterbrach sie die Stimme des weißen Fremden. ◊Spricht dein Haustier etwa?◊ Eine weiße Wolke umhüllte Karins Helmvisier, und ein anderer Teil berührte die Sona r apparatur, die Jills Stimmbänder darstellte.
    »Das ist eine ideale Gelegenheit, um einen wichtigen Durchbruch zu erzielen «, flüsterte Jill durch Karins Imp. »Wiederholen Sie das Folgende! Es ist eine Begrüßung plus Name des Individuums, das Ihren Helm umgibt. « Jill pfiff eine kurze, komplizierte Melodie. Es waren ein paar Dre i fachzungen [17] dabei. Aber Karin machte das nichts aus, da sie in ihrem Hochschulorchester Posaune geblasen hatte.
    ◊Dein Tier sagt hallo!◊ Die Weiße Wolke nahm ein we i ßes Tentakel vom Helm weg und ein anderes vom Sonarg e rät, das stumm geblieben war, während Karin gepfiffen ha t te. Die beiden Tentakel wurden ins Innere des Fremden a b sorbiert, als ob sie geprüft werden sollten. Dann langte ein anderer Arm weißer Gallerte heraus, um wieder Karins V i sier anzufassen. Es gab einen einfachen Ton, ein komplexes Pfeifen, wieder einen einfachen Ton und dann ein anderes kompliziertes Pfeifen.
    »Sagen Sie ZzWwEii! « flüsterte der Imp Karin ins Ohr.
    Karin pfiff eine anständige Imitation des fremden Zah l wortes. Ihr Pfeifen wurde von dem Fremden mit den gle i chen komplexen Pfiffen dazwischen wiederholt.
    »So, und das wird jetzt beweisen, daß Sie klüger sind als die Haustiere des Lauten Roten «, sagte Jill. »Vorausgesetzt, Sie können Ihre Lippen entsprechend rund machen. Falls nicht, machen Sie es nur zum Schein, und ich lasse den Laut durch den Imp erzeugen. «
    Karins Lippentechnik und Gehör wurden der Herausfo r de rung gerecht. Eine verständliche Nachahmung der Zahl »VvVvIieRrRr « vibrierte durch den Helm in den sensitiven Körper des weißen Fremden.
    ◊Schlaues Tier!◊
    Jetzt ließ Jill die Bombe platzen.
    »Dies Element nicht Tier. Andere ähnliche Elemente nicht Tiere. Ich bin Tier. «
    Es gab eine lange Pause, als das weiße Fremdwesen über diese Aussage nachdachte. Ein großer Teil von ihm begann hochzuschaukeln und zu sinken, löste sich dann aber auf. Das Fremde bildete aus einem Teil seines Körpers eine Li n se und brachte sie dicht an Karins Visier, um hineinzubli c ken. Karin zog einen Arm aus dem Anzugsärmel herein und hielt ihre Hand ans Gesicht. Sie hob die einzelnen Finger und ging d a bei die Additionstafel von eins bis fünf durch. Ihre Finger begleiteten die Pfeiftöne, die über ihre Lippen

Weitere Kostenlose Bücher