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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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knusprigen Energiestäbchen; und dann, immer noch hungrig, nahm sie als Nachspeise ein halbes Pfund Hühnerklein – eigentlich ihre Wochenration an Frischfleisch –, das in Streifen geschnitten und nach James ’ Geheimrezept mit Kräutern und Gewürzen gekocht worden war.

Landung
     
    Nachdem die Voruntersuchungen des Z-Systems von Ga r gantua abgeschlossen waren, machte sich Jinjur wieder auf den langen Rückweg in das innere Barnard-System, um R o chewelt kartographisch zu erfassen, das interessanteste O b jekt in diesem merkwürdigen Sternsystem. Sie hatte g e rade den von James vorgeschlagenen Spiralkurs eingeschl a gen, als Red zu ihr trat und fragte: »Warum diesen U m stand? Das dauert ja ewig! «
    Jinjur lächelte und erklärte geduldig: »Ich wünschte mir auch, daß dieser Eimer einen Blitzantrieb mit Raketen hätte wie die Ionenschiffe. Sie sind verwöhnt, Red. Diese mit L a serstrahlen betriebenen Ionenraketen, die Sie im Asteroide n gürtel zur Verfügung hatten, haben Sie daran gewöhnt, von dem einen Punkt zum andern zu › brausen ‹ . Diese Lichtse g ler aber müssen › segeln ‹ . Das dauert zwar länger, aber dafür kann einem auch nie der Treibstoff ausgehen. «
    »Na ja …«, sagte Red, nicht ganz überzeugt. »Aber Ihr › Lichtjammer ‹ mußte auch nie die Hälfte eures Anteils an einer Milliarde Tonnen Nickel-Eisen aufgeben, nur um Treibstoff für die nächste Fahrt zu bekommen. Wir haben da draußen im Gürtel eine Menge Tricks gelernt, um unsere Stromrechnung möglichst klein zu halten. « Sie drehte sich um und schaute im Kontrolldeck umher.
    »Wo ist eine freie Konsole? Ich möchte ein paar Bahnb e rechnungen anstellen. « Sie fand einen freien Platz und ließ sich davor nieder.
    Nach einer halben Stunde war sie zurück. »Wir befinden uns im Augenblick in einem niedrigen polaren Orbit um Gargantua und haben vor, in dieser Bahn zu bleiben, wä h rend wir in Spiralen nach außen fahren …«
    »Stimmt! « sagte Jinjur. »Wir bleiben in der polaren Bahn und vermeiden Gargantuas Schatten, soweit es möglich ist. Dann kippen wir ab und gehen auf Spiralkurs in einen Orbit, der i n d er Ekliptik von Barnard liegt, um unsere Bahn der von Rochewelt anzupassen. «
    »Wenn wir aber statt dessen möglichst bald auf eine äqu a toriale Bahn gehen würden «, schlug Red hartnäckig vor, »dann könnten wir schneller hinausgelangen und R o chewelt früher erwischen. «
    »Wirklich? « fragte Jinjur. »Wir müßten dann aber die Hälfte der Zeit im Schatten verbringen. «
    »Falls wir in einen äquatorialen Orbit überwechseln und alles zeitlich genau abstimmen «, sagte Red, »können wir die Bahn von Zulu genau hinter ihm kreuzen; und er wird uns auf Zouave hintreiben. Wir bräuchten nur ein wenig zu bremsen, ehe wir diese Bahn treffen; aber wenn wir das ric h tig hinkriegen, könnten wir, falls ich richtig gerechnet habe, diesen Sonnenschirm mittels der Gravitation an sechs der acht Monde vorbeipeitschen und sieben Wochen früher bei Rochewelt eintreffen. «
    Jinjur holte sich eine Kopie von Reds Bildschirm und sah sie sich kurz an. Dann sagte sie leicht spöttisch zu dem Imp über ihrem rechten Ohr: »James, du hättest mehr Zeit mit der Führung von Ionenschiffen verbringen sollen, anstatt auf Löwenzahnsamen [12] zu fliegen. «
    »Jawohl, General Jones «, sagte James zerknirscht.
    »Meinst du, daß du Reds Flugbahn noch verbessern kannst? « fragte sie streng .
    »Wird nicht leicht sein, General Jones. «
    »Versuche es! «
    »Zu Befehl, General Jones! «
    Drei Sekunden Pause. Red war sich bewußt, daß das hauptsächlich um ihretwillen geschah. Dann erschien auf dem Schirm in Lila eine zweite Bahnkurve. Sie folgte der von Red fast genau bis zu den vier Monden, wich dann aber allmählich ab. Nach dem fünften Mond wurde noch ein we i terer eingeschoben, ehe es zum letzten und zur Rochewelt ging. Jinjur sah, wie Red beifällig nickte.
    »Auf diese Weise können wir weitere drei Stunden sp a ren «, sagte James.
     
    Als die › Prometheus ‹ bei Gargantua angekommen war, b e fand sich Rochewelt gerade noch auf dem nach innen fü h renden Ast ihrer stark elliptischen Umlaufbahn. Während sie nun zunächst Aufnahmen von dem Riesenplaneten und seinen Monden machten, durchlief der winzige Doppelpl a net seine Periapsis, den Punkt größter Annäherung an Ba r nard. Dieser lag auf derselben Seite Barnards, auf der sie selbst sich befanden. Sie versuchten, den Durchgang von Roch e welt vor der

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