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Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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gewachsenen Fels durchsacken würdest. So ungern ich es zugebe – ich möchte doch gern, daß du z u rückkommst. «
    »Sei es auch bloß, damit du mich auf den Arm nehme n k annst «, sagte Richard mit kläglicher Stimme. Karin prüfte seinen Anzug genau durch; und als dann die Innentür au f ging, trat sie hinter ihn und hob ihn in der geringen Schwere glatt hoch. Sie trug Richard, der vergeblich strampelte, in die Schleuse hinein.
    »Na, wenigstens nehme ich mir Leute von meiner Größe auf den Arm «, erwiderte sie und ließ ihn schließlich wieder herunter . Er drehte sich um und sah sie durch den Helm grinsen, während die innere Tür zuging, die Schleuse evak u iert wurde und die äußere Tür sich öffnete. Aus dem schw e benden Flugzeug konnten die beiden jetzt ein paar Fuß ti e fer die dunkle Aschenkruste sehen.
    »Sieht ziemlich fest aus «, meinte Karin.
    »Aschenpartikel sind rotglühend und spröde, wenn sie aus dem Kamin kommen «, sagte Richard. »Sie kleben gern zusammen. «
    »Soll ich dich hinunterlassen? «
    »Nee! Ich könnte ebensogut gleich eine Probe machen. « Er drehte sich um und schaute sie an. »Wie meine Ururu r großtante mütterlicherseits zu sagen pflegte, wenn sie nach meinem Urururgroßonkel rief: ›… Geronimo! ‹ «
    Richard sprang von der Tür herunter und schwebte in der zweiprozentigen Schwere zu Boden. Seine Stiefel drückten sich in die Kruste ein, aber er versank nicht.
    »Habe ich eine Note der Enttäuschung bemerkt, bevor Jill unsere Impverbindung abgeschaltet hat? « fragte er und sah zu der Figur im Schutzanzug über sich auf.
    »Wer? Ich? « sagte Karin sanft. Sie sprang auch und la n dete neben ihm.
    »Geh du bitte als Führer voran! « sagte sie. »Wir haben nur noch eine Stunde von diesem winzigen Tag übrig, ehe es dunkel wird; und dann wird es wirklich finster sein, weil Gargantua erst drei Stunden später aufgeht. «
    Die beiden erklommen den Aschenhügel, bis sie an die Lippe des Schlotes kamen.
    »Du gräbst dich ein und hältst das Seil, während ich zum Rand gehe «, sagte Richard. »Ich glaube kaum, daß es einen Überhang gibt, aber mit klebriger Asche wie diesem Zeug hie r k önnen komische Sachen passieren, wenn sie sich bei geringer Schwere zusammenballt. «
    Richard nahm seinen Geologenhammer und trieb zwei tiefe Löcher in die Kruste. Karin setzte sich hin und steckte die Füße hinein. Dann nahm sie ihren Pickel und trieb ihn mit der Spitze in den Boden hinter ihr. Mit der einen Hand am Seil, das durch ihren Gürtel lief, die andere in der Grif f schlaufe des Pickels und die Füße in den Löchern vergraben, war sie bereit. Richard ging zur Kante des Schlotes vor, und Karin ließ entsprechend Seil nach. Er schaute über den Rand und beugte sich dann vor, um hinunterzublicken. Nur das Seil, das Karin krampfhaft festhielt, verhinderte seinen Sturz.
    »Richard, hör damit auf! «
    Richard ignorierte das verzweifelte Geschrei und beugte sich in der geringen Schwere noch weiter vor. Er ließ sich von der einen Seite zur anderen schwingen, blickte ruhig in den Krater hinein und machte mit seiner Brustkamera eine Reihe von Aufnahmen. Schließlich ging er wieder in sen k rechte Stellung über.
    »Kein Überhang «, sagte er. »Du kannst raufkommen, wenn du willst. Ich hätte gern, daß du mich bis zu einem Sims hinunterläßt, das ungefähr fünf Meter tief liegt, damit ich eine Probe von der Innenseite nehmen kann. «
    »Das ist nicht schwer «, sagte Karin »Bei dieser Schwere wiegst du nur ein paar Kilo. Ich könnte dich mit dem kleinen Finger hochheben. «
    »Mir ist es lieber, wenn du beide Hände nimmst «, sagte Richard.
    Karin grub sich wieder ein, und Richard ging über die Kante. Die aus dem Innern seines Anzugs kommenden G e räusche hörten jäh auf, als die Laserstrahlen, welche die Verbindung zwischen ihren Anzügen herstellten, gebrochen wurden. Karin fühlte sich ohne Richards ständige Präsenz durch die Imps verwaist. Aber es gab eine Bewegung am Himmel, als Arielle die › Zauberlibelle ‹ steigen ließ und über dem Schlot in Stellung brachte. Dadurch war wieder Sich t verbindung mit dem Flugzeug hergestellt, und Karin konnte Richards Stimme wieder hören.
    »… es ist eine Lavaröhre. Dieser Krater hat nicht immer bloß heißes Gas und Staub gehabt. Scheint auch ziemlich ju n gen Datums zu sein. « Man hörte ein Rumpeln, als R i chards Picke auf den Fels schlug, um eine Probe zu beko m men.
    »Festhalten! Ich komme rauf! « Karin

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