Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Libelle

Der Flug der Libelle

Titel: Der Flug der Libelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
Vom Netzwerk:
Seismometer aufstellen und uns dahi n terklemmen «, sagte Richard. »Wenn dann der Vulkan rebe l lisch zu werden beginnt, hören wir das Rumoren zeitig g e nug, um uns aus dem Staub zu machen. «
    »Das hoffe ich «, sagte Jill in bedenklichem Ton.
    »Ich hoffe, du weißt diesen › mütterlich besorgten ‹ Ton zu schätzen «, sagte David. Er hatte Richard über die Schulter geblickt und seinen Imp gehört. »Die Psychologen haben gemeint, es wäre eine gute Sicherheitsmaßnahme, und mic h g ebeten, die Stimme so einzurichten, daß Leute wie du G e fahren aus dem Wege gehen, um Jill › glücklich ‹ zu machen. Das war ein harter Brocken. Ich mußte drei Tage mit me i nem Synthesizer herumbasteln, bis ich den bekümmerten Ton richtig hinkriegte. «
    »Ziemlich raffiniert «, meinte Richard und wandte sich wieder seiner Konsole zu.
    Sie näherten sich dem Vulkandrilling bei Dunkelheit. Arielle ließ die › Zauberlibelle ‹ hochsteigen und über die Wolken aus heißem Gas und Asche fliegen, damit Bilder gewonnen werden konnten. Das Licht von Gargantua g e nügte für Jills Elektrokameras für vorzügliche Photogr a phien der Rauchfahnen.
    »Wir sind wohl schrecklich hoch «, bemerkte George.
    »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste «, sagte Arie l le. »Die Schwerkraft beträgt hier nur drei Prozent der ird i schen. Diese Scheusale könnten uns leicht mit einem Fel s brocken erwischen. «
    George betrachtete die Anzeigen. Er hatte Mühe, den H ö henmesser abzulesen. Die Zahlen waren nicht so, wie er es erwartet hatte. Schließlich begriff er. »Das heißt 83200 M e ter! Wir sind dreiundachtzig Kilometer hoch! Fliegen wir mit Raketenantrieb? «
    »Ich lasse sie nur mit den nuklearen Düsen so weit ste i gen, wie es so überhaupt geht «, sagte Arielle. »Jill hat gute Kameras. Wir brauchen darum nicht nahe heranzugehen. Vergiß nicht – je geringer die Schwerkraft, desto größer die Skalenhöhe! Und ist das etwa hier keine schöne Aussicht? «
    »Ich kann die Krümmung des Horizonts erkennen «, sagte George. »Besonders am inneren Pol. «
    Der Ausbruch ließ nach, und Gargantua ging unter. Arie l le kurvte hinab und schoß auf den ersten der drei Krater zu.
    »Keine Lava «, sagte George, als sie über dem Aschenk e gel schwebten.
    »Diese Sorte wirft nur heißes Gas und staubige Asche aus «, erklärte Richard. »Jill, wie ist die Temperatur? «
    »Ganz hübsch heiß im Innern der Schlote «, sagte Jill. »Aber Sie sollten ziemlich herangehen können, ohne die Isolation Ihres Anzugs zu überfordern. «
    »Kannst du das Flugzeug noch tiefer gehen lassen, Arie l le? « fragte Richard. »Ich möchte, daß du die Beschaffenheit der Oberfläche prüfst, indem du die Gebläse darauf ric h test. «
    Arielle ließ das mächtige Flugzeug auf seinen VTO L -Luftschrauben allmählich sinken und lehnte sich dann z u rück, um zu sehen, ob der Gebläseauspuff ein Loch in dem Boden erzeugen würde. Die Oberfläche hielt zunächst, dann aber brachen große Brocken los und polterten davon.
    »Es scheint etwa die Festigkeit und Dichte von Isolie r schaum zu haben «, sagte George.
    »Darauf will ich nicht landen «, sagte Arielle. »Ich werde in der Schwebe bleiben, falls ihr hinausgehen wollt. Die Schwere ist so gering, daß ich mit fünf Prozent der Gebläs e geschwindigkeit auskomme. Ihr werdet die Böen kaum sp ü ren. «
    »OK «, sagte Richard. »Bring mich zu jenem Schlot nahe dem Rande des Kraters! «
    Fachmännisch ließ Arielle die › Zauberlibelle ‹ über die wellige Aschenfläche zu einer zwanzig Meter weiten Öf f nung mit leicht erhabener Lippe gleiten.
    »Soll ich dich auf den Gipfel bringen, oder willst du den Abhang hinauf gehen? «
    »Setze mich nur an der Basis ab! « sagte Richard. »Es könnte noch einiges Gas aus dem Kamin kommen und die › Libelle ‹ umblasen. «
    Er ging, um den Anzug anzulegen. Karin wartete auf ihn. Sie war bereits im Schutzanzug und hielt sich an einem E n de eines starken Kabels fest. Das andere Ende war an einer Gürtelschlaufe von Richards Anzug befestigt.
    »Wozu soll das sein? Ich werde keine Seile brauchen, um den Abhang da hinaufzuklettern. «
    »Das ist für den ersten Schritt aus der Schleuse «, sagte eine gedämpfte Stimme. »Wenn Arielle befürchtet, daß die › Zauberlibelle ‹ in diesem Zeug einsinken könnte, so mache ich mir Sorgen um dich. Du magst Schuhgröße elf haben; aber darauf sitzt soviel an Muskelmasse, daß du wahrschei n lich bis zum

Weitere Kostenlose Bücher