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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Sicherheit.
    »Ich stelle das Können meiner Piloten ebenso auf die Probe wie das meiner MechKrieger«, erklärte Aleks. »Du hast Landestützen, Sterncaptain, frapos?«
    »Pos.«
    »Dann benutze sie auch. Setz das Schiff auf, wo ich es dir gesagt habe. Halte es mit den Triebwerken und Kreiselstabilisatoren waagerecht, wärend wir uns ausschiffen. Falls du danach einsinkst, kannst du gerne wieder aufsteigen und dir einen Landeplatz deiner Wahl suchen. Aber setz uns erst ab!«
    »Aber, Galaxiscommander! Falls wir kippen, könnte das unser aller Ende sein - und unsere komplette Ausrüstung wäre verloren!«
    Aleks lachte. »Irgendwann sterben wir alle, Stern-captain. Falls ich mich irre, werde ich den Preis dafür bezahlen. Und jetzt zeig mir, dass du ein echter Sohn des Falken bist, der weiß, wie man fliegt - oder wie man stirbt. Frapos?«
    Da Porrima dem Archon gehörte, dem Herrscher über das Lyranische Commonwealth, wurden beide Sprungpunkte von Raumstationen bewacht. Als die Jadefalken-Flotte am Zenitsprungpunkt des Systemgestirns materialisierte, informierte sie die Station mit einem knappen Funkspruch über ihre offizielle Absicht für den Anflug des Systems: die Maskirov-ka. Der Kommandeur der Station protestierte nachdrücklich.
    In Anbetracht der Tatsache, dass er eine unbewaffnete Raumstation mit etwa zwanzig Mann Besatzung befehligte und sich einer beachtlichen Flotte bewaffneter Sprung- und Landungsschiffe sowie einem voll bestückten Schlachtschiff gegenübersah, beeindruckte die schiere Waghalsigkeit seiner Antwort die Clanner von Sternadmiral Dolphus Binetti abwärts. Vermutlich rettete er der Stationsbesatzung damit sogar das Leben.
    Kurz nach dem Auftauchen starteten von einem der Sprungschiffe eine Raumfähre und ein Stern von zehn Luft/Raumjägern. Ein Unteroffizier der Smaragdkralle informierte die Station höflichkeitshalber, dass es sich um eine Übung handelte, die weder für die Behörden auf Porrima noch für die Besatzung der Station von Belang war, und selbstverständlich drohte er mit sofortiger Vergeltung jedweder Einmischung. Wobei völlig offensichtlich war, dass sich die Station nicht hätte einmischen können, selbst wenn sie das gewollt hätte, was immerhin anschaulich demonstrierte, was die Jadefalken unter Höflichkeit und auch unter Humor verstanden.
    Während ihres wilden Flugs durchs All - um den Verfolgern zu entkommen - stieß die Raumfähre kiloweise Radarstörfolie aus und sauste nur hundert Meter an der Station vorbei. Dies löste einen Sturm von Beschwerden von Seiten der Station aus, der diesmal jedoch nicht die geringste Antwort nach sich zog, es schien fast, als verstünden die Jadefalken weder Deutsch noch Anglik.
    Durch die Aufregung über den BeinaheZusammenstoß und die Funkstille der Clannerflotte, verbunden mit reichlich internen Kommentaren über die Arroganz der Clanner, hörte niemand an Bord, wie zehn kleine Magneten in der Nähe der Hauptluftschleuse an die Außenhülle ansetzten. Ebenso wenig bemerkte jemand, wie sich die Außenluke der Schleuse öffnete und wieder schloss, oder dass die Schleuse arbeitete.
    Die erste Warnung, die die Stationsinsassen erhielten, war eine leichte Druckveränderung, als sich die innere Schleusenluke öffnete. Und zu diesem Zeitpunkt war es bereits viel zu spät. Die unbewaffnete Besatzung -nominell Soldaten, in Wahrheit aber LCS-Techs, die abgesehen von einer kurzen Einführung während der Grundausbildung keinerlei Ausbildung an der Waffe absolviert hatten - sah sich fünf Eindringlingen gegenüber: vier Riesen in Elementarpanzern und einem in einem normalen Raumanzug, der im Vergleich zu seinen Begleitern geradezu winzig wirkte. Und sie sahen sich je drei Mikrolasern in den Armen der drei modernen ClanElementarrüstungen gegenüber - an Stelle der in so beengten Verhältnissen absurden Flammer -, einem leichten Laser im Arm einer Rüstung der alten Version, und einer Impulslaserpistole in der Hand des Raumanzugträgers.
    »Ich bin Galaxiscommander Aleksandr Hazen vom Clan Jadefalke«, stellte der kleinste der Eindringlinge, der immer noch größer war als alle Besatzungsmitglieder der Wachstation, mit freundlicher Baritonstimme fest. »Ihr seid meine Gefangenen.«
    Und das waren sie tatsächlich. Teilweise auf Grund des Mutes, den sie zuvor bewiesen hatten, widersprach kein Falke Aleks' Befehl, die Besatzung nur einzusperren und wieder freizulassen, sobald ihr Schweigen für die Clanner keine Bedeutung mehr hatte.
    Nach den

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