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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Weiße Lilie zu.
    Allison City, Porrima Lyranisches Commonwealth
    3. April 3134
    Aleks blickte hinab in die Stadt. Eine gemischte Streitmacht aus Panzern und Infanterie näherte sich von innen dem Tor, angeführt von einer riesigen Ta- ru-Artillerielafette und einem Ryoken //-BattleMech.
    Er grinste. Der fünfundsiebzig Tonnen schwere Mech war eine der Lieblingsmaschinen der Wölfe. Er kannte ihn bestens. Er war ein ernstzunehmender Gegner, was im Übrigen auch für den fünfundneunzig Tonnen schweren Taru galt. Goldenes Friedenszeitalter hin oder her, der Archon hatte seinen Stellvertreter mit einer beachtlichen Feuerkraft ausgestattet.
    »Der Mech gehört mir«, gab er über den Befehlskanal des Binärsterns durch und sprang. »Erledigt den Rest. Und versucht, die Torhäuser nicht zu beschädigen.«
    Die von der Artillerielafette und dem Mech gemeinsam abgefeuerte Raketensalve schlug ein, wo der Gierfalke kurz zuvor gestanden hatte, und schleuderte Fontänen aus grauem Staub und Zementbrocken auf. Er erwiderte das Feuer mit den Ultra-
    Autokanonen in den Mecharmen. Der Gierfalke leitete die Abwärme großartig ab. Er konnte den ganzen Tag laufen, springen und feuern, solange er die beiden schweren Extremreichweiten-Laser, die ebenfalls in den Mecharmen montiert waren, nicht überbeanspruchte.
    »Unidentifizierter porrimanischer Ryoken II-Pilot«, funkte er über eine Frequenz, die sie auf dem Anflug als allgemeinen Militärkanal identifiziert hatten. »Ich bin Galaxiscommander Aleksandr Hazen vom Clan Jadefalke. Ich fordere dich zum Zweikampf heraus.«
    Eine leichte Autokanonensalve hämmerte über die Brustpanzerung seines Mechs und stieß ihn zurück. Die Sichtprojektion zeigte keinerlei Schaden.
    »Hier spricht Oberstleutnant Raisa von Kleist von der 8. Lyranischen Garde«, antwortete eine Frauenstimme. »Du bist weit gereist, um zu sterben, Galaxiscommander.«
    Aleks lachte schallend. Allison City verfügte zwar über eine Bevölkerung von zwei Millionen, aber den neuesten Informationen zufolge - und da sie regelmäßig von den Jadefalken-Händlern aktualisiert wurden, die die Innere Sphäre bereisten, schienen sie recht zuverlässig - hatten die Lyraner ohne größere Verbände auf diesem Planeten keine Chance, dem Angriff der Clantruppen standzuhalten. Ohne Zweifel hatte auch die Frau Oberstleutnant die drei Landungsschiffe aus dem Morgenhimmel sinken sehen, wie jeder auf dieser Hälfte des Südkontinents.
    »Du besitzt den Geist einer Clannerin«, entgegnete er.
    »Lass uns sehen, ob du so gut kämpfst, wie du redest.«
    Er landete auf der Dachkante einer quadratischen, robust wirkenden Lagerhalle auf der anderen Seite der Straße, die an der Stadtmauer entlangführte. Wie erwartet bröckelte sie, sobald das gewaltige Gewicht der Maschine darauf ruhte. Er beugte die Beine des Gierfalke, sprang erneut und ließ sich von den Sprungdüsen tiefer in die Stadt tragen. Ein Inferno von Langstreckenraketen pulverisierte die Südseite der Lagerhalle in einem Gewitter weißer Lichtblitze, das eine enorme Zementstaubwolke aufwirbelte. Eine Rakete detonierte auf der Panzerung seines rechten Mechoberschenkels - eine der
    Panzerplatten barst. Der mittelschwere BattleMech geriet bedrohlich ins Wanken, doch der Kreiselstabilisator und Aleks' geschickte Hand an den Kontrollen verhinderten gemeinsam einen Absturz.
    Stattdessen setzte er geschickt auf der Straße vor der Lagerhalle auf. Er schien sich in einem Leichtindustriegebiet zu befinden. Die Parkplätze waren weitgehend verlassen. Entweder mussten die Invasoren der Frühschicht zuvorgekommen sein, oder die Zivilisten hatten das Gebiet evakuiert.
    * * *
    Elementare hüpften kreuz und quer über das Schlachtfeld wie Flöhe auf einem Hund. Dünne hellrote Linien zuckten durch Staub und Qualm, wo Infanterielaser auf sie feuerten. Der Taru konzentrierte das Feuer seines Gaussgeschützes und der Mittelstreckenraketen auf Folke Jorgenssons Schwarzfalke und versuchte nahe genug heranzukommen, um seine schlagkräftigen Blitz-KSR einzusetzen. Jorgensson rannte mit seinem Mech so flink wie eine leichte Maschine die Innenneigung der Flutmauer hinauf und wieder auf die breite Straße hinab und drehte dabei den Torso, um das Feuer mit den beiden im Rumpf montierten schweren Lasern zu erwidern.
    Der Schwarzfalke wankte unter einem Volltreffer des riesigen Gaussgeschützes, der das rechte Schultergelenk blockierte. Gleichzeitig gellte eine Gefahrenwarnung in den Ohren des ehemaligen

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