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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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wollte keine Wiederholung Chaffees. Ganz davon abgesehen war er sich sicher, dass sich der Desant etwas Derartiges nicht noch einmal leisten konnte - und der Langzeitplan, den er mit ausgearbeitet hatte, ebenfalls nicht. Es schien daher von größter Bedeutung, Alkaid so schnell und gleichzeitig so vollständig wie möglich zu unterwerfen. Als nächstes Ziel erwartete ihn eine weit bevölkerungsreichere Welt, und er unterlag einem knappen Zeitplan für den dreigleisigen Angriff auf Skye selbst. Und sein Clan brauchte Alkaid als Basis - und mehr. Im Gegensatz zu Chaffee verfügte Alkaid, ebenfalls eine trockene, heiße Welt mit noch höherer Schwerkraft, über strategisch wichtige Ressourcen in Gestalt riesiger Industrieanlagen. Abseits aller Skrupel erforderte der Jadefalken-Plan die Einnahme Alkaids mit minimalen Störungen des Industriebetriebs und Verlusten unter den dafür benötigten Arbeitern.
    Mit einer ganzen Galaxis hätte Aleks die Welt im Handstreich nehmen können, indem er einfach mit seinen Schiffen die Raumhäfen am Industriezentrum Moravska Ostrava und der planetaren Hauptstadt
    Verstigrad im hohen Norden sowie Nobadi auf dem südlichen Superkontinent Inahalia besetzte. Das hätte den größten Teil der Bevölkerung Alkaids, die knapp über hundert Millionen zählte, ins Schussfeld seiner Kanonen gebracht.
    Stattdessen entschied sich Aleks für einen Plan, der seiner Ansicht nach mit weniger Gefahr unnötiger Zerstörungen verbunden war. Noch bevor seine Flotte in die Umlaufbahn eintrat, überzog er den Planeten mit einer Herausforderung an Gouverneur Chandler Neville und Legatin Renee Zollern, ihn nach der Landung an einem Punkt in der Wüste vierzig Kilometer vor Moravska Ostrava mit einem Milizbataillon am Betreten der Stadt zu hindern. Er versprach der Miliz eine numerische Übermacht über die Angreifer von mindestens zwei zu eins, und er versicherte den Behörden - zur Beruhigung der Bevölkerung, die dank der leistungsstarken Sendeanlagen an Bord der Rotes Herz die gesamten Verhandlungen mitverfolgen konnte -, dass er nicht die Absicht hatte, den Alltag auf Alkaid zu stören oder Clanwerte durchzusetzen. Er verlangte nur eine Unterwerfung und den Verzicht auf allen Widerstand, sollte er die Schlacht gewinnen.
    Die planetaren Behörden willigten ein. Sie waren schließlich nicht gerade wild darauf, von der weit überlegenen Streitmacht, die Aleks zur Verfügung stand, niedergewalzt zu werden. Und es bestand durchaus eine Chance, dass die Miliz den Kampf gewann - der alte überwältigende technologische
    Vorsprung der Clans war dahin, im Gegensatz zu ihrem immer noch sehr lebendigen alten Hoc hm ut. Es war nicht auszuschließen, dass die Invasoren eine zu kleine Streitmacht boten.
    Das Bieten um die Ehre, den Angriff durchführen zu dürfen, war ausgesprochen enthusiastisch, und Aleks persönlich gewann mit seinem Gebot eines einzelnen Trinärsterns: Panzer, Elementare und konventionelle Infanterie, verstärkt durch drei Mechs und zwei Strahlen Hubschrauber. Das war eine noch kleinere Truppe, als er sie den planetaren Verteidigern versprochen hatte.
    Und es trug deren Hoffnungen, von einer Selbstüberschätzung der Clanner zu profitieren, durchaus in den Bereich des Möglichen.
    »Galaxiscommander«, verkündete eine Stimme in seinem Ohr. »Hier ist Rotes Auge Eins. Wir haben Sichtkontakt.« Aleks' Antwort hatte darin bestanden, als Fahrzeuge für seine Truppe Schweber zu wählen, ihrer überlegenen Mobilität in Alkaids unsicherem Gelände wegen.
    »Sie werden von Scimitars und Schweberädern angeführt. Sie scheinen ebenso wie wir nur Luftkissenfahrzeuge zu benutzen.«
    »Sehr gut, Krieger Till.«
    Er lachte. Das wird ein Zweikampf der Beweglichkeit, dachte er. Wie ich es geplant habe. Die Alkaider haben vor, ihre Kenntnis des örtlichen Geländes auszuspielen. Das kontere ich mit unserem Geschick. Dass die Turkinas-Schnabel-Galaxis für ihr Geschick noch nie besonders berühmt gewesen war, dämpfte seinen Kampfgeist nicht im Mindesten. Im Gegenteil, die Herausforderung lockte ihn.
    »Stern Zwo, Strahlen Eins und Zwo, zum Angriff«, befahl er. »MechKriegerin Nina, schließ dich in deinem Horst an. Stell den Feind, verletze ihn, wirf einen Rauch vorhang und zieh dich schnell zurück.« Alles so, wie er es im Vorhinein mit seinen Truppen besprochen hatte.
    »Aber Galaxiscommander«, antwortete Nina. »Zu fliehen wäre doch unehrenhaft.«
    »Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten«, teilte ihr Aleks

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