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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Wand entwickelnden Staubwolke auf sie zu. Aleks erkannte an den Symbolen der Sichtprojektion, dass es sich um zwei seiner eigenen Donare handelte. Er hoffte, dass seine Leute ebenfalls auf die Instrumente schauten und sie nicht unter Beschuss nahmen. Das wird - ebenso sehr wie diese ganze Schlacht - zeigen, ob ich mit meinen Maßnahmen bei diesen Kriegern Erfolg habe, dachte er. Ob es mir gelungen ist, ihnen Disziplin, und was noch wichtiger ist, Stolz zu vermitteln.
    Sein Trinärstern verzichtete darauf, die eigenen Flugmaschinen abzuschießen. Hinter seinen Hubschraubern, die wie von Hornissen von einem Schwarm feindlicher Maschinen verfolgt nach Steuerbord abschwenkten, stieg ein schwarzer Rauchball in den Himmel auf. Grüne und rote Laserbahnen zuckten hinter den Jadefalken-Koptern her, ohne sie zu treffen.
    Zufrieden stellte Aleks fest, dass MechKrieger Mordechai in eine Ausweichfeuerstellung gewechselt und die Maschine wieder geduckt hatte, sodass sie weitgehend in Deckung war. Er hoffte, dass die Al-kaider zu beschäftigt gewesen waren, um zu erkennen, woher der Schuss gekommen war, der ihren Hubschrauber beschädigt hatte. Aber allzu viel machte es nicht aus. Die Einheimischen wussten ungefähr, wo seine Truppen standen. Der Teufel lag im Detail.
    Eine weiße Rauchwand stieg über der Wüste auf. Seine Vorhut brauste durch den Rauch zurück. Alle Maschinen waren noch einsatzbereit, nur eine Raketenlafette des Bellona zog einen dünnen grauen Rauchfaden nach sich.
    Dann kamen die vordersten der feindlichen Verfolger in Sicht, zwei Fuchs-Panzerschweber, dicht gefolgt von einer Lanze Scimitars: schlank, in einem fleckig hellbraun und grauen Tarnschema lackiert, starrend vor Waffen, glitten sie mit bedrohlicher Leichtigkeit über den felsigen Wüstenboden. Die Jadefalken teilten sich auf, um links und rechts an ihren in Deckung wartenden Kameraden vorbeizufahren.
    Das führende Rudel der Verfolger schwenkte nach Steuerbord mit. Der Rest der Alkaider erschien hinter der Nebelwand auf Aleks' Magnetortung.
    Trotz Aleksandr Hazens unermüdlichen Anstrengungen während der vergangenen Wochen, in den Kriegern von Turkinas Schnabel die draufgängerische Wildheit ihrer Namenspatronin zu wecken, hemmten sie sich jetzt, auf seinen Befehl, gerade in dieser Wildheit und hielten ihr Feuer zurück. Es war eine höchst unclangemäße Disziplin, aber auch dies war Teil einer Kriegsführung, wie Aleks Hazen sie praktizierte.
    »Alle Langstreckeneinheiten ein Ziel suchen und erfassen«, befahl er. Dann: »Feuer frei.«
    Schwere Laser und PPKs zeichneten blutrote und elektrisch blaue Spuren zwischen den eingegrabenen Jadefalken und den angreifenden Alkaidern. Die riesige Autokanone eines SM1 -Panzerzerstörers dröhnte rechts von Aleks, so nahe, dass er die Vibration in dem Cockpit fühlte, das falkenartig aus der oberen Rumpfhälfte des Gierfalke ragte. Die weißen Rauchstreifen abgeschossener Langstreckenraketen stiegen von den Jadefalken-Stellungen auf und wuchsen wie Keimlinge auf die heranbrausenden Schweber zu.
    Weiße Lichtblitze und schwarze Rauchwolken tauchten zwischen den Alkaidern auf. Ein Fuchs verwandelte sich in einen führerlos durch die Wüste taumelnden Schrottball. Aleks' Ziel, ein fünfzig Tonnen schwerer taktischer JES-Raketenwerfer, brach nach einer Laser- und Autokanonensalve zur Seite aus. Aus seiner linken KSR-Lafette quoll dunkler Rauch. Er verschwand hinter einer Unebenheit des roten Wüstenbodens, die Aleks nicht genau erkennen konnte.
    Was er auch ohne die optischen Hilfsmittel der Weißen Lilie sah, war, dass die alkaidische Infanterie hastig absaß. Ein Teil fuhr in kaum gepanzerten Truppentransportern, andere klammerten sich an Kampfschweber - wie Skorpionjunge an ihr Muttertier. Keine der beiden Transportarten bot nennenswerten Schutz gegen den Orkan aus glühendem Metall, den die Jadefalken nun entfesselten.
    Aleks lächelte und nickte. Infanterie war immer ein Problem, auch wenn die meisten Clan-MechKrieger sie selbst heute noch oft als uninteressant abtaten. Sie konnte mit unterstützenden Waffen ausgerüstet sein, die schwer genug waren, um gefährlich zu sein. Und in einem Massenangriff konnte sie Fahrzeuge erobern - und sogar BattleMechs, wenn der Pilot unvorsichtig genug war. Jetzt aber waren sie zu Fuß und damit langsam. Und das machte sie zu einer leichten Beute für die Elementare, sobald Aleks sie von der Leine ließ.
    Obwohl sie in der ersten Überraschungssalve mehr als ein halbes

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