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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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mir erfahren hat, aber man muß auf alles ge-faßt sein.«
    Die beiden Jungen schlichen aufgeregt durch den Vor-garten und setzten sich in den Wagen. Sie wagten kaum zu atmen, spähten angestrengt in die Dunkelheit hinaus und duckten sich, wenn ein anderes Auto durch die stille Straße fuhr. Dina und Lucy guckten neidisch von oben herunter. Zu gern wären sie bei den Jungen gewesen.
    Aber es passierte überhaupt nichts. Jack und Philipp waren sehr enttäuscht, und nach zwei Stunden hatten sie das Wachehalten gründlich satt. Als dann endlich leise die Gartentür geöffnet wurde und Schritte auf den Wagen zukamen, stiegen sie erleichtert aus.
    »Nichts zu berichten, Bill!« flüsterte Jack. Gerade wollten er und Philipp ins Haus zurückschleichen, da hielt Kiki die Zeit für gekommen, wieder einmal seinen Schnabel aufzutun. Im Wagen hatte er keinen Ton von sich geben dürfen, und das hatte ihm gar nicht behagt. Dafür legte er jetzt mit aller Macht los. »Polizei, Polizei!« krähte er laut und machte eine Trillerpfeife nach. Bill und seine drei Besucher blieben wie erstarrt stehen.
    »Entschuldige, Bill, es ist nur Kiki«, erklärte Jack kleinlaut. »Es tut mir schrecklich leid.«
    Die Jungen liefen ins Haus. Kiki fühlte, daß Jack ihm grollte. Er flog von seiner Schulter herunter und versteckte sich in einem großen Papierkorb, der im Wohnzimmer stand. Von draußen hörte man Motorengeräusch, das sich schnell entfernte. Dann kam Bill ins Zimmer und blinzelte in das helle Licht.
    »Was ist Kiki bloß eingefallen, plötzlich nach der Polizei zu rufen? Das Pfeifen ging einem ja durch Mark und Bein!
    Wo steckt der Übeltäter? Ich habe ein ernstes Wort mit ihm zu reden.«
    »Der Nichtsnutz hat sich irgendwo versteckt«, sagte Jack. »Er weiß ganz genau, daß er das nicht tun durfte.
    Gibt es etwas Neues, Bill?«
    »Sogar eine ganze Menge.« Bill füllte seine Pfeife mit Tabak. »Kinder, das wird eine wundervolle Reise!«
    »Wohin fahren wir denn eigentlich?« fragte seine Frau.
    »Ich will den Ort jetzt nicht nennen. Womöglich ist Kiki in der Nähe und posaunt ihn später bei unpassender Gelegenheit mit lauter Stimme aus. Es ist eine ziemlich weite Reise, aber da wir fliegen werden, spielt das ja keine Rolle. Man wird uns ein Motorboot zur Verfügung stellen, mit dem wir eine schöne Flußfahrt machen werden. Dabei kann ich mich dann ganz unauffällig nach meinem Mann erkundigen.«
    »Eine Flußfahrt mit einem eigenen Motorboot!« rief Philipp strahlend. »Das wird bestimmt fabelhaft.«
    Auch Frau Cunningham freute sich. »Wann soll es denn losgehen, Bill?« fragte sie. »Ich muß ja unsere Sommersachen heraussuchen.«
    »Wir sollen übermorgen abend abfliegen. Bis dahin ist Zeit genug, alles vorzubereiten. Wenn wir erst fort sind, brauchst du dich um nichts mehr zu kümmern. Dann wird alles für uns arrangiert.«
    Alle sprachen aufgeregt durcheinander. Als endlich ei-ne kleine Ruhepause eintrat, hörte man einen lauten Schluckauf.
    »Das ist Kiki!« rief Jack. »Er macht das immer, wenn er sich schämt. Sicherlich war er selber entsetzt über sein Geschrei im Garten. Wo mag er nur sein?«
    Alle begannen nach Kiki zu suchen. Aber er war weder hinter dem Vorhang noch unter dem Tisch oder unter den Stühlen zu finden. Als wieder ein Schlucker ertönte, sahen sich die Kinder verwirrt um. »Wo steckt er denn nur?
    Wir haben doch schon überall nachgesehen. Kiki, du Dummkopf, komm hervor! Du hast ja gar keinen Schluk-ker, sondern tust nur so.«
    Da ertönte es traurig: »Armer Polly! Armer, armer Polly!« Darauf folgte ein tiefer Seufzer.
    »Er ist im Papierkorb!« rief Lucy und wühlte in den Pa-pieren. Tatsächlich, ganz unten saß Kiki. Mit gesenktem Kopf kletterte er langsam heraus, watschelte zu Jack hin und klomm an ihm hinauf, bis er endlich auf der Schulter seines Herrn landete.
    Jack lachte. »Hast du das Fliegen verlernt, Kiki? Kopf hoch, ich bin dir nicht mehr böse! Aber du darfst nicht noch einmal nach der Polizei rufen und so schrecklich pfeifen, hörst du?«
    »Du wirst mit uns verreisen, Kiki«, sagte Dina ermun-ternd. Kiki tat immer noch ganz verschüchtert und steckte den Schnabel in Jacks Kragen. Da man ihn jedoch nicht mehr beachtete, wurde er bald wieder munter und begann wie gewöhnlich an der allgemeinen Unterhaltung teilzunehmen.
    Plötzlich rief Frau Cunningham ganz erschrocken:
    »Wißt ihr auch, wie spät es ist? Beinahe zwölf Uhr! Und ihr sollt euch doch noch schonen. Nun aber schnell ins

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