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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Schluß mit dem Faulenzen im Bett, das sage ich euch!«
    »Morgen nachmittag dürfen wir wieder aufstehen«, sagte Lucy. »Wo bist du nur so lange gewesen, Bill?«
    »Das kann ich dir leider nicht verraten.«
    »Du hast wohl wieder einen geheimen Auftrag gehabt«, meinte Dina. »Bleibst du jetzt mal für eine Weile zu Hause?«
    »Wahrscheinlich. Es ist auch die allerhöchste Zeit, daß sich jemand um eure Mutter kümmert. Sie sieht ganz blaß und abgemagert aus. Warum mußtet ihr auch alle zusammen Grippe bekommen?«
    »Das war wirklich rücksichtslos von uns«, entgegnete Jack. »Und ausgerechnet warst du während unserer Krankheit auch noch fort. Aber jetzt bist du ja da, und alles ist gut, nicht wahr, Tante Allie?«
    Frau Cunningham nickte. »Ja, jetzt ist alles wieder gut.
    Sagt mal, wollen wir nicht alle zusammen hier oben Abendbrot essen und uns dabei mit Bill unterhalten?«
    Es wurde ein fröhlicher Abend. Kiki benahm sich drolliger als je und ließ immer wieder die Polizeipfeife ertönen, bis es selbst Bill zu viel wurde. Schließlich gab Jack ihm einen Klaps auf den Schnabel. »Sei jetzt endlich still, Kiki!«
    Der Papagei flatterte gekränkt auf den Fußboden. »Armer Kiki!« murmelte er vor sich hin und kroch unters Bett.
    Dort entdeckte er einen Pantoffel und beschäftigte sich eine halbe Stunde damit, einen Knopf abzuhacken.
    Inzwischen unterhielt sich die Familie lebhaft. Oft sprachen alle durcheinander, und es wurde viel gelacht. Die Kinder waren selig und hatten die böse Grippe bald völlig vergessen. Aber um halb zehn wurde Lucy plötzlich ganz bleich und sank erschöpft aufs Bett.
    Bill nahm sie erschrocken in die Arme. »Ihr seid zu lange aufgeblieben, Kinder. Nach der schweren Krankheit müßt ihr euch noch schonen. Komm, Lucy, ich trage dich in dein Bett.«
    Am nächsten Tag war der Arzt sehr zufrieden mit seinen kleinen Patienten. »Die Kinder dürfen aufstehen«, sagte er, »müssen sich aber vorläufig noch jeden Tag nachmittags hinlegen.«
    »Wann werden sie denn zur Schule gehen können, Doktor?« fragte Frau Cunningham.
    »Noch nicht so bald. Ich möchte Ihnen dringend raten, sie vorher zur Erholung in eine warme sonnige Gegend zu schicken, sonst würden sie nach der schweren Grippe den ganzen Winter über krankem. Wird sich das einrich-ten lassen?«
    »Ich werde sehen, was sich machen läßt«, antwortete Bill. »Aber ich möchte nicht, daß meine Frau die Kinder begleitet. Sie ist selber erholungsbedürftig, und die vier Wildfänge würden ihr keine rechte Ruhe lassen. Nun, es wird sich schon eine Lösung finden.«
    Der Arzt verabschiedete sich und versprach, in ein paar Tagen wiederzukommen, um noch einmal nach den Kindern zu sehen.
    Die Kinder freuten sich, daß sie noch nicht zur Schule zu gehen brauchten. Bill beriet mit seiner Frau, was am besten zu tun sei. »Morgen ist schon der erste Oktober«, sagte er bedenklich, »und die Wettervorhersage klingt auch nicht sehr ermutigend. Regen, Wind und Nebel! Wir haben wirklich kein angenehmes Klima. Die Kinder müßten ins Ausland fahren.«
    »Ohne Begleitung können wir sie unmöglich ins Ausland schicken«, entgegnete seine Frau. »Vielleicht könnten sie an die Südküste fahren.«
    Aber es kam alles ganz anders. In der nächsten Nacht wurden Bill und Frau Cunningham durch das Läuten des Telefons geweckt. Auch Kiki, der im Zimmer der Jungen auf dem Kaminsims hockte, wachte auf. Leise, ohne die Jungen zu wecken, machte er die Telefonglocke nach, stellte den Kamm auf und horchte. Bill sprach mit ge-dämpfter Stimme. Bald darauf ertönte ein kurzes Klingeln, er hatte den Hörer aufgelegt.
    »Ping!« machte Kiki. »Pingpong, ping!« Dann steckte er den Kopf wieder unter das Gefieder und schlief ein. Auch die Kinder schliefen friedlich. Sie ahnten nicht, welche Veränderung ihrer Reisepläne der nächtliche Telefonanruf mit sich bringen sollte.
    Am nächsten Morgen kamen sie zum erstenmal seit langer Zeit wieder zum Frühstück herunter, und Lucy hatte sogar schon den Tisch gedeckt. Alle sahen noch recht blaß und elend aus, waren aber guter Dinge und freuten sich auf ihre Reise, obwohl der stille kleine Ort an der See, den die Eltern für sie ausgesucht hatten, nicht viel Abwechslung versprach.
    »Wo ist Bill?« fragte Dina. »Ich hab' ihn ja gar nicht wie sonst immer beim Rasieren pfeifen hören. Macht er einen Morgenspaziergang?«
    »Nein, er wurde mitten in der Nacht angerufen und mußte nach London fahren«, antwortete die Mutter

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