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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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plastisch? »Eitelkeit passt nicht zu dir, Penelope.« Das war eine Feststellung.
    Sie stützte sich auf ihre Ellbogen und lächelte über sein Kompliment. »Ich drehte damals gerade einen Kriminalfilm, und der Regisseur meinte, das Mal könnte irrtümlicherweise als Spur aufgefasst werden, die im Plot Bedeutung hat, wenn die Kamera während einer Liebesszene auf meinen Körper schwenkte.«
    Ramsey versteinerte, und der Druck auf ihre Wade verstärkte sich. »Du hast wirklich vor der Kamera gel...« Seine Stimme klang angespannt, und er gestikulierte in der Luft herum, während er an die Videobänder dachte, die er sich angesehen hatte.
    »Du hast wirklich einen völlig fremden Mann vor der Kamera geliebt und die ganze Welt hat dir zugesehen?«
    Seine Wut war greifbar, und Penny sprach wohlweislich ruhig. »Kein Fremder, Ramsey, ein Schauspieler, und es waren zwanzig andere Leute im Studio.« Seine gewaltige Eifersucht gab ihr das Gefühl, geliebt zu werden.
    »Aber ihr wart... intim?« Sein Zögern verriet ihr, wie er litt, und
    sie weinte fast, denn wenn er wüsste, was sie getan hatte - sie fiel plötzlich zurück auf das Bett.
    »Küsse, Berührungen, ja. Wirklichen Geschlechtsverkehr...«, ihr Blick traf auf seinen, »...nein, Ramsey. Niemals.« Nacktheit in der Öffentlichkeit und Sex im Film machten ihr fürchterliche Angst. Wie viel davon für einen Film notwendig war, entschied oft darüber, ob sie einen Vertrag annahm oder nicht.
    Er hatte keine Bewegung gemacht, als ob er darüber entscheiden müsste, was er für wahr halten sollte. Schließlich entspannten sich seine Schultern, und voller Reue schüttelte er den Kopf. »Ich fürchte, dass ich nie verstehen werde, wie es in deiner Welt zugeht«, murmelte er und kroch aufs Bett.
    Wie es in deiner Welt zugeht. Als ob er nicht dazugehörte. Er gehört nicht dazu, dachte sie, als er es ihr unter der Decke bequem machte. Er zog die Handtücher weg, warf sie beiseite und legte sich neben sie.
    Und sie ließ sich von seiner Wärme einhüllen.
    »Ich sollte in mein Zimmer gehen«, murmelte sie schläfrig.
    »Willst du wirklich gehen?« Erschrocken beugte er sich über sie und ließ seine Hand über ihren schlanken Körper gleiten.
    »Du machst es mir wirklich schwer, dir zu widerstehen.« Sie kuschelte sich in die Biegung seines Körpers und wurde sich der Tatsache bewusst, dass es immer schwerer wurde, sich vor ihm zu schützen, je länger sie mit ihm zusammen war. Er hauchte einen zarten Kuss auf ihre Schläfe, während er sie mit seinen starken Arme umschlang.
    »Oh, ich bin schamlos, Ramsey, und du führst mich geradewegs ins Verderben.«
    Er kräuselte die Lippen. »Lade die Schuld auf meinen Schultern ab, Liebste, denn zu Recht muss ich sie tragen«, murmelte er in ihr feuchtes Haar. Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Bleib bei mir, Penelope, und ich gelobe dir: Nichts wird dich je verletzen.«
    Sie hörte nichts mehr, und Ramsey zeichnete mit dem Blick ihre zarten Gesichtszüge nach, als sie einschlief. Sie ist eine einsame Blume, dachte er, und machte sich selbst Vorwürfe. Doch ihr stummer Schmerz ging noch darüber hinaus, denn sie versagte sich selbst das einfache Glück, Freunde und eine Familie zu haben. Sie bestrafte sich selbst. Doch in seinen Armen war sie frei, verführerisch und verletzbar. Geduld, mein Freund, sagte er zu sich selbst. Diese Hindernisse waren schon lange vor dir da, und es wird dich Zeit kosten, sie niederzureißen.
    Aber er würde es tun.
    Ein Hindernis nach dem anderen, wenn es nicht anders ging.
    Sie roch Kirschen und Tabakrauch und fühlte sich sicher.
    Da war ein tiefes, tröstliches Summen, und zugleich hatte sie das Gefühl, von starken Armen umfangen zu sein, die sie beschützten, und sie wusste, dass sie glücklich war und geliebt wurde. Dann war da ein helles Funkeln, eine zarte Berührung von einer Hand, die Blumenduft verbreitete. Sie wollte unbedingt mehr davon erfassen, sehen, doch die Empfindung wurde schwächer, verdunkelte sich und verwandelte sich in Angst und Schrecken, in Schmerz und äußerste Einsamkeit.
    Sie haben dich nicht gewollt.
    Ramsey fuhr aus dem Schlaf hoch und blinzelte in die Dunkelheit. Blitzschnell erfasste sein Blick den Raum und fiel dann auf die Frau neben ihm. Sie warf sich gegen ihn, die Fäuste auf die Ohren gepresst, ihr gekrümmter Körper dicht an ihn gedrückt. Sie zitterte heftig, und er zog sie ganz nah an sich, streichelte ihr sanft über Schultern und Rücken.
    »Ich

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