Der Fremde aus dem Meer
Vertrauen du hast, Mädchen.« Verwundert schüttelte er den Kopf und reizte sie mit nassen Händen und warmem Schaum.
»Naja, du bist in mein Leben hineingeplatzt und hast mich um den Finger gewickelt. Jetzt siehst du ja, wo wir gelandet sind.«
Es tat weh, dass sie ihn nicht ohne Vorbehalte akzeptierte.
»Spürst du nicht, dass wir etwas erleben, was über das rein Sinnliche hinausgeht?«, fragte er. Sie gab einen Ton von sich, in dem sich Unglaube und Unsicherheit mischten. Er warf die Seife weg und barg ihr Gesicht in seinen Händen. Tief schaute er ihr in die Augen, während er mit dem Daumen ihre Wangen streichelte. »Ich verzehre mich nach dir, Weib.«
»Das ist nichts als wildes Sexgerede.«
»Nein, nein«, widersprach er grollend mit traurigem Gesichtsausdruck. »Warum kannst du nicht glauben, dass ich nicht nur nehmen will?« Sein Herz setzte aus, als er den Hoffnungsschimmer in ihren grünen Augen sah. »Mein Gott, Penelope, wenn ich dich in dieser Nacht verlassen müsste ...« Tief Luft holend, verstärkte sich der Druck seiner Finger. «... ich müsste ein Stück von dir mitnehmen, um zu überleben.« Die Kraft seiner Worte ergriff sie tief und brachte ihr umso stärker ihre Einsamkeit zu Bewusstsein.
»Oh, Ramsey, nein, sag so etwas nicht mehr«, schluchzte sie an seinem Mund und küsste ihn mit einer besitzergreifenden Gier, die er sich nie hatte träumen lassen. Er spürte jede Faser ihres geschmeidigen Körpers, ihre vollen, nassen Brüste, die sich gegen seinen Brustkorb drängten, die kleinen Hände, die über seinen schlüpfrigen Oberkörper glitten, die seidig weiche Innenseite ihres Oberschenkels, als sie ihr Bein um ihn schlang und mit ihrer glatten Wade über seinen festen Po strich.
Dichte Dampfwolken, tropfend vor Sinnlichkeit, breiteten sich im Bad aus. Dann umgriff sie kühn sein Glied und führte es nach unten, bis er in sie eindrang.
»Noch einmal, Ramsey.«
Ihr Herz und ihr Körper flehten, und Ramsey schwoll in ihr an, während er sie mit seinen starken Händen festhielt, die Augen geschlossen. Das Wasser spritzte in Kaskaden zwischen ihnen auf, kam zur Ruhe und strömte an ihren miteinander verschlungenen Körpern hinab, während er sich in ihr bewegte. Er gab, sie nahm. Voll einfühlsamen Verlangens wölbte sie ihm ihren Körper entgegen. Und dann wurden sie von einer plötzlichen Erschütterung gepackt, von einem bis ins Innerste dringenden Schauder ergriffen, der tosenden Anspannung ausgesetzt. Er hielt sie fest, und sie erstarrte wie ein wildes, in einem Bernstein gefangenes Tier. Aus dunklen verhangenen Augen sah er sie unverwandt an, bis die letzte Zuckung ihren Körper durchlief.
»Oh, meine Liebe, du nimmst mir meinen Stolz, wenn du dich mir so hingibst.« Seine belegte Stimme war voller Verehrung.
Und ich habe auch keinen mehr, wenn ich es tue, dachte sie, als er aus ihr herausging. Er nahm die Seife und rieb aufreizend langsam über ihren geröteten Körper. Der Wunsch nach Vergeltung blitzte in ihren Augen auf, als sie versuchte, ihm die Seife wegzunehmen. Er hielt sie hoch und strahlte Penny an. Und sie zeigte ihm, dass sie keinen Seifenschaum brauchte, um ihn zu reizen. Vom Wasserstrahl überflutet, küssten sie sich voller Hingabe, bis das Wasser kühl wurde. Er schüttelte die Nässe ab, zog Penny aus der Dusche und wickelte erst sie, dann sich selbst in ein flauschiges Handtuch. Er ließ es nicht zu, dass sie ihn verließ, sondern trug sie zu seinem Bett, und mit einem anderen Handtuch trocknete er ihr Haar, ihre Schultern und rieb sie, bis es ihr kuschelig warm war. Dann setzte er sich neben sie, legte ihre Beine auf seinen Schoß, während er sie mit seinen starken Händen weiter trockenrieb. Sogar ihre Zehen trocknete er ab. Penny ließ sich zurück auf das Bett sinken. Seine Selbstlosigkeit erstaunte sie immer mehr.
»Ist das eine alte Verletzung?«, fragte er.
Sie blickte aus ihrem Zustand wohltuender Trägheit auf. »Ich weiß es nicht. Ich habe sie, solange ich denken kann.« Er meinte das kleine purpurfarbene kreisförmige Mal unter ihrem linken Knöchel.
»Ich hätte es beinahe vor einiger Zeit entfernen lassen«, sagte sie.
Ramsey runzelte leicht die Stirn. »Entfernen lassen?«
»Ja. Du weißt doch, mit plastischer Chirurgie.«
Er wusste es nicht, doch er hütete sich, es zuzugeben und wie ein Narr dazustehen. In diesem Zeitalter des medizinischen Fortschritts ist es wahrscheinlich möglich, machte er sich klar. Aber was, zum Teufel, war
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