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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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sicherer zu sein.« Ihre Stimme zitterte vor Angst.
    »Geh zu der Öffnung da drüben.« Er deutete auf ein schwarzes
    Viereck in der Mauer. »Und setze einen Fuß vor den anderen. Dann wird der Steg weniger schwanken.«
    Sie warf einen Blick zurück über die Schulter. »Meinst du wirklich?«
    Er konnte sehen, dass sie Angst hatte. »Du kannst mir glauben. Es ist wie in einer Takelage.«
    Sie tat, was er sagte, hielt sich an dem rostigen Geländer fest, und sie kam schneller an der Öffnung an, als sie gedacht hatte. Geduckt tauchte sie in die Dunkelheit hinein, tastete sich vorwärts, nach einem Halt suchend. Ramsey war bei ihr, seine Füße auf festem Boden, sein Körper dicht an ihrem.
    »Geh nicht weiter«, flüsterte er an ihrem Ohr. »Ich fürchte, diese Stelle ist so wacklig, wie sie aussieht.«
    Zwischen den schadhaften Fugen des Lagerhauses flackerte Licht hindurch, doch nicht genug, um sein Gesicht deutlich zu erkennen.
    »Es riecht nach Orangen.«
    »In der Tat. Nach verdorbenen«, pflichtete er ihr bei. »Halt! Nicht bewegen! Lehn dich mit dem Rücken an mich!« Sie tat es, und er hielt sie fest, als er sich auf den Boden niederließ. Dann zog er sie zwischen seine Oberschenkel.
    »Wie lange warten wir?«
    »Bis diese Schweinehunde aufhören, im Kreis zu fahren.«
    »Tun sie das?« Sie strengte sich an, etwas zu erkennen, doch er drückte ihren Kopf zurück.
    »Ja, jetzt machen sie gerade die zweite Runde.«
    Ein Geräusch war zu hören. »Was war das?«
    »Pst.«
    Ramsey lehnte mit dem Rücken an der Wand und mit der Schulter an einem Türrahmen. So konnte er einen großen Teil des Fußbodens unten und rechts überblicken und die Motorhaube des Wagens und die Tür sehen, durch die sie führen. Wenn er sich weiter vorlehnte, würden sie ihn sehen. Hätte er nicht nur das
    Messer gehabt, sondern wäre besser bewaffnet und allein gewesen, hätte er es auf einen Kampf ankommen lassen. Aber so, mit Penelope, war das nicht möglich.
    Vorsichtig blickte Ramsey durch die Öffnung und wich zurück.
    »Sie untersuchen gerade den beschädigten Reifen.«
    »Großartig. Hoffen wir nur, dass sie sich nicht dazu entschließen, ihn hier zu wechseln. Dann würden sie nämlich unser Auto bemerken.«
    An ihn gelehnt, kramte sie in ihrer Handtasche.
    »Was tust du da?«, zischelte er, als sie nervös herumzappelte und sich gegen ihn drückte.
    »Ich suche mein Mobiltelefon.«
    »Schalte nur nicht die Gendarmerie ein, Penelope.«
    »Das tue ich ja auch nicht. Aber Claire wird mich umbringen, wenn ich schon wieder einen Termin verpasse.«
    »Claire?«
    »Meine Schneiderin.«
    In der Dunkelheit verdrehte Ramsey die Augen. Penny schaltete den Wählton aus, gab die Nummer ein und flüsterte ins Telefon. Dann unterbrach sie die Verbindung, neigte den Kopf zurück und sah seine Silhouette. »Bist du sicher, dass ich nicht doch die Polizei anrufen soll? So könnten wir sie doch zumindest verjagen.«
    Schweigen.
    »Ramsey?«
    »Ich überlege.«
    »Tja, dann bedenke auch, dass diese Hornochsen etwas von uns wollen, und zweimal darfst du raten, was. Das erste Mal zählt nicht.«
    Ramsey grinste. Freche Göre! »Wieso sollten sie meinen, dass wir die Diamanten dabeihaben? Zum Teufel, es war eine stattliche Summe. Nur ein Narr würde ein solches Risiko eingehen.«
    »Phalon ist kein Narr. Sloane ... vielleicht. Ich glaube nicht, dass sie ganz sicher sind, dass die Diamanten noch da sind. Selbst wenn die Polizei etwas wüsste, müssten sie annehmen, dass sie mit Tess untergegangen sind.«
    »Ich habe sie aber gesehen.«
    »Das war im Jahre 1789. Wer weiß, was inzwischen mit ihnen geschehen ist, außer dem einen, den Tess dir vermacht hat.« Sie bewegte sich und senkte ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Ich sehe es so: Entweder sind die Diamanten illegales Vermögen oder sie gehören Phalon überhaupt nicht.«
    »Vielleicht gehören sie Sloane? Sie hat sie schließlich dort hineingetan.«
    Sie unterdrückte ein Kichern. »Wenn sie wüsste, was sie wert sind, hätte sie sie niemals aus dem Auge gelassen. Sogar ich kenne den Wert von farbigen Diamanten.«
    »Die Juwelen haben eine Vergangenheit, die wir herausfinden müssen.« Er seufzte, wobei sein Atem über ihr Haar strich. »Beim Triton, wir sitzen in der Klemme, Mädchen.«
    »Ich könnte weitere Diamanten kaufen. So könnten wir ihnen eine Falle stellen.«
    Er erstarrte. »Das glaube ich nicht«, zischte er an ihrem Ohr. Ihre Idee klang so ähnlich wie die von

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