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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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ab. »Deine Berühmtheit könnte uns von Nutzen sein.«
    »Nein.« Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Auf keinen Fall. Es könnte jemand verletzt werden. »Weder wissen wir, was diese Typen wollen noch warum sie uns verfolgen noch wozu sie fähig sind. Nein.«
    »Mir sind deine Argumente klar, Penelope.« Der trockene Ton ließ jegliche Ungeduld vermissen.
    »Sie kommen von der Seite«, stieß Penny in Panik hervor.
    »Lass sie herankommen, und bereite dich darauf vor, auszuweichen.«
    »Ausweichen?« Ihre Stimme klang schrill. »Hör zu, Captain, du hast keine Mannschaft, und wahrscheinlich sind sie bewaffnet und ... oh, mein Gott, was tust du?«
    Mit einem Ruck zog er das Hosenbein hoch und holte ein Messer aus der Scheide, die er an der Wade befestigt hatte.
    »Ich hätte es wissen sollen«, murmelte sie mit einem Blick in den Seitenspiegel. Der Mercedes fuhr über den Seitenstreifen, um näher heranzukommen.
    »Wir sind Stoßstange an Stoßstange«, sagte sie und scherte aus.
    »Fahr weiter geradeaus.« Geschickt bewegte er seinen großen Körper seitwärts.
    »Ramsey, sie schießen vielleicht auf dich!«, rief sie, als er seinen Oberkörper durch das Fenster schob. Der Mercedes fuhr so dicht, dass er den Mustang streifte.
    »Dreh das Steuerrad nach rechts, Weib, dreh!«
    Sie fuhr scharf nach rechts, hörte einen Knall, und im Seitenspiegel sah sie, wie der Mercedes ausbrach und mit quietschenden Bremsen zum Halten kam. Ramsey ließ sich so schwer auf den Sitz zurückfallen, dass der Wagen einen Sprung machte.
    »Du hast den Reifen aufgestochen.« Sie warf schnelle Blicke in alle Spiegel.
    »Fahr!« Er zeigte nach vom, sah gleichzeitig nach hinten.
    »Du hast wirklich den Reifen aufgestochen!«
    »Fahr, Penelope«, sagte er mit ruhiger Stimme, griff ins Steuer und lenkte den Wagen zurück auf die richtige Straße. Sie atmete hastig und erregt. Ramsey konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. Aber sie waren noch nicht aus dem Schneider. Das dunkle Auto bog wieder auf die Straße ein. Es ruckelte zwar, aber es fuhr.
    »Da hinein!« Er zeigte auf ein verlassenes Lagerhaus, dessen Blechwände und ein Teil des Daches vom Sturm eingedrückt oder mutwillig beschädigt worden waren.
    Penny riss das Steuer hemm, und mit quietschenden Reifen neigte sich der Wagen seitwärts.
    »Meine Absicht ist es, die Aufmerksamkeit nicht auf uns und dieses allzu auffällige Gefährt zu lenken.«
    »Tut mir Leid. Es ist meine erste Verfolgungsjagd.« Sie strich sich die Haarsträhnen aus dem Gesicht, als er sie anwies, durch die beiden ersten, weit geöffneten Tore des Lagerhauses zu fahren.
    Als sie hineinfuhren, entdeckte Ramsey, was er gesucht hatte: einen anderen Eingang auf der Seite. »Fahr nach rechts, dann wieder scharf rechts, Penelope!«
    Sie kamen ins Innere und standen vor einer Eckmauer. Sie stellte den Motor ab und sah sich um.
    Am Ende der Stoßstange befand sich eine weit geöffnete Tür. Sie konnte nicht verstehen, wieso er das Auto an einem so ungünstigen Platz abstellen wollte, denn sie konnte die leere Straße durch die Löcher in der halb zerstörten Mauer sehen.
    »Spute dich«, sagte er und kletterte aus dem Wagen. Sie schnappte sich ihre Tasche, verließ das Auto und folgte ihm. Aufgeregt gab er ihr ein Zeichen, sich in die Dunkelheit des Lagerhauses zu begeben. Er riss an einer Stahltür in einem Gang. Sie war verrostet und würde nicht aufgehen, ohne ein Geräusch zu machen, das Tote zum Leben erweckte. Sie mussten das Auto verstecken. Suchend blickte er sich um.
    »Das wird gehen«, sagte Penny, griff rasch nach verschimmelten, feuchten Kartons und schichtete sie am Heck des Wagens auf. Ramsey machte sofort mit, und so verbargen sie das Auto vor möglichen Blicken.
    »Genug, hurtig, hurtig«, drängte er, als er den dunklen Wagen zwischen den Löchern erspähte. Er griff nach ihrer Hand und zog sie um das Auto herum.
    Penny fühlte eine Welle der Erregung, die sie nie zuvor erlebt hatte.
    »Hier entlang.« Er deutete auf eine Metalltreppe, die eher einer Feuerleiter ähnelte. Sie ging voran und erklomm das Dutzend Stufen.
    »Warum warten wir nicht einfach im Wagen?«
    »Was ist, wenn sie sich entschließen, das Auto zu zerstören, in der Annahme, dass wir darin sitzen?«, hielt er ihr entgegen.
    »Oh, du hast Recht.« Sie war oben angekommen und trat auf einen kleinen Steg. »Oh, du meine Güte«, stieß sie aus, als der Steg mit lautem Knacken hin und her schwankte. »Das scheint mir aber nicht viel

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