Der Fremde aus dem Meer
weiter ab. »Es ist kein echtes Deckblatt.« Er zog, und das Blatt gab einfach nach, nur die Ecken blieben fest. Penny schnappte nach Luft, als er ein Stück schweres Pergament aus dem Rücken des Tagebuchs zog.
»Wieso hat sie das wohl gemacht? Ich hätte es nie bemerkt. Es war eines der letzten Bücher, Ramsey.« Sie hätte wohl nie den Mut aufgebracht, das Buch zu öffnen, wenn er nicht dabei gewesen wäre. Langsam entfaltete Ramsey das Pergament. Sie neigte sich näher zu ihm hin. »Mein Gott, ich kann das noch nicht einmal lesen.«
»Es sind Wörter aus meiner Zeit. Sieh, wie verschieden die Schreibweise ist, und einige Buchstaben sind seitenverkehrt. Für mich war es eine Großtat, die Schrift dieses Jahrhunderts zu lernen.«
»Wirklich? Das habe ich gar nicht bemerkt.« Er sah sie amüsiert schmunzelnd an. »Neben anderen Dingen, ja?«, fragte sie.
»Zum Beispiel, wie sehr ich dich liebe,«, sagte er, und sie beugte sich über ihn, um ihn aus tiefstem Herzen zu küssen.
»Stimmt. Jetzt lies.«
Sein Blick glitt über ihr Gesicht, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Schriftstück richtete. »Es ist ein Dokument, sehr wahrscheinlich Begriffe aus der Rechtssprache. Vielleicht ein Testament.«
»Und weiter?«
»Ich bin nicht sicher, aber ich glaube, es legt dar, dass das Haus der Blackwells, die Grundstücke und...«, er räusperte sich, »ein bestimmtes Gemälde immer im Besitz der Blackwells und ihrer Nachkommen bleiben sollen.«
»Das Haus? Du meinst, Phalon muss ...« Stirnrunzelnd deutete sie mit dem Daumen zur Tür.
»Wie es hier steht, ja. Es sei denn, er kann nachweisen, dass er der rechtmäßige Erbe ist.« »Wenn die Hölle zufriert«, sagte sie trotzig und überflog dann das Papier. »Das ist Tess’ Unterschrift und die von Dane und...« Sie zog den Atem ein, ihr Blick flog hinüber zu Ramsey ... »bedeutet es wirklich das, was ich denke?«
Er runzelte die Stirn. Sie war plötzlich ganz gespannt und wissbegierig. »Es ist nur die Unterschrift ihres Rechtsanwaltes.«
»Hast du ihn gekannt?«
»Ja. Ich habe ein paar Gläser mit ihm getrunken.« Er grinste. »Und wir haben uns zusammen ein bisschen mit Mädchen verlustiert. Man braucht allerdings ‘ne Menge Bier, bis er auftaut.« Bei der Erinnerung musste Ram lachen. »Und er behielt es nie all zu lange bei sich.«
»Du hast mit Thomas Jefferson einen gehoben!« Sie schrie es, buchstäblich heraus und sprang auf.
»Penn, Süße, beruhige dich.« Er warf das Dokument zur Seite und zog sie auf seinen Schoß. »Er war kein großer Ausbund an Tugendhaftigkeit.«
»Und welche Rolle hast du dabei gespielt, dieses Bild zu zerstören, wenn ich fragen darf?«
Er sah sie zärtlich an. »Ich habe mir meine Kräfte dafür aufgespart, Mädchen zu entjungfern, Nonnenklöster auszurauben und gestrandete Schiffe zu plündern.« Er sagte das ganz trocken, während sie bleich wurde.
»Tut mir Leid.«
»Bitte um Vergebung«, sagte er und sah hoheitsvoll in eine andere Richtung, während sie mit der Hand unter die Falten seines Morgenrocks glitt.
»Du sagst mir, wenn ich ihn habe, ja?« Sie küsste seinen Hals, seine breite Brust.
»Vielleicht.«
»Gehört das zum Vorspiel?«
»Alles, was du tust, gehört dazu«, sagte er mit tiefer Stimme und legte seinen Mund auf ihre Lippen. Ihre Hand glitt unter seine seidenen Hosen, und er zuckte zusammen, als sie seine Erhebung umschloss und liebevoll streichelte. »Penelope«, keuchte er.
»Es ist Mitternacht, und ich habe noch nie in der Küche geliebt.«
»Es könnte uns jemand überraschen.«
»Ist das nicht schon die halbe Erregung?«
»Penelope, bitte.«
»Dann bring mich dorthin, wo eine Tür zum Abschließen ist. Und beeil dich!«
Er hob sie auf die Arme und trug sie in das nächste Zimmer, das Fernsehzimmer. Er stellte sie auf die Füße, gerade so lang, dass sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib reißen konnten.
Leise lachend zog sie an der Kordel seiner seidenen Hose, entblößte ihn vor ihren Augen und schob ihn auf die Couch. Sie ließ sich auf die Knie fallen, und bevor er sich versah, nahm sie ihn in den Mund.
»Heiliger Jesus!«, stöhnte er und vergrub seine Finger in den Kissen, während ihre Zunge über die feuchte Spitze glitt. »Penelope, nein, nein!« Sein großer Körper erzitterte. Penny lachte voller Entzücken leise auf und reizte ihn wieder. Plötzlich griff er nach ihren Armen, zog sie auf sich und ließ sich von ihren Beinen umschließen.
»Mein Gott, du
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