Der Fremde aus dem Meer

liebe dich so sehr, dass ich ohne dich zugrunde gehen würde.«
    Ein Schluchzer drängte sich in ihre Kehle, und sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Das liegt nicht in unserer Macht.«
    Er zitterte. Der große beeindruckende Mann zitterte plötzlich wie ein ängstliches Kind.
    »Sag die Worte nicht«, warnte er leise und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wenn sie nicht aus deinem Herzen kommen.«
    »Sie waren immer da.« Sie legte eine Hand auf seine Brust und spürte, wie sein Herz wild hämmerte. »Ich habe nichts zu verbergen. Du hast mich völlig entblößt.« Sie atmete tief ein und sagte dann mit zarter, leiser Stimme. »Ich liebe dich, Ramsey O’Keefe.« Ein abrupter Atemzug erschütterte ihre Brust, und sie erkannte, dass er so ängstlich und unsicher war wie sie. »Ich liebe dich.«
    Er lächelte. »Sag’s noch einmal!« Er streute Küsse über ihr Gesicht.
    »Ich liebe dich.«
    Er küsste sie innig und leidenschaftlich zugleich. Dann sank er zu Boden und zog sie mit sich.
    »Du liebst mich«, wunderte er sich und drückte sie in den Sand.
    »Ja, das tue ich wirklich.«
    Das Pferd wieherte, drehte seinen großen Kopf und warf den Liebenden einen milden Blick zu, als sie ineinander verschlungen über den rosafarbenen Sand rollten.

33
    »Wo seid ihr zwei gewesen?«, wollte Hank wie ein erzürnter Vater wissen, als Penny, gefolgt von Ramsey, zur Tür hereinkam.
    »Warum? Ist mit Margaret alles in Ordnung?«
    »Mir geht’s gut.« Margaret tauchte hinter Hank auf. »Er ist einfach nur übertrieben besorgt.«
    Hank sah sie von oben bis unten an, und es fiel ihm auf, wie entspannt und locker Pennys Schultern waren und wie sie Ramseys Hand hielt. Und er sah das Heu, das sie beide im Haar hatten.
    »Hast du deine Schuhe verloren?«
    Erstaunt blickte Penny auf ihre Füße, als würde sie es gerade erst bemerken. Dann sah sie Ramsey an. Er lächelte nur wie ein zufriedener Löwe, der gerade eine Löwin erobert hatte.
    Es wird fantastisch werden, mit ihm zu leben, dachte Penelope glücklich.
    »Und wieso seid ihr überall voller Sand?«
    »Mensch, Hank, lass sie doch in Ruhe«, sagte Margaret und stupste ihn zur Seite. Sie stellte sich vor Penny hin und zupfte ihr einen Strohhalm aus dem zerzausten Haar. Penny wurde rot. »Geht nach oben, und ruht euch aus.« Sie nickte zur Treppe.
    Penny drückte Margaret einen Kuss auf die Wange. »Du solltest dich ausruhen«, sagte sie zärtlich.
    »Wenn ich noch länger faul herumliege, werde ich verrückt.«
    Penny schlüpfte an ihr vorbei, und Ramsey wollte ihr nach, doch Margaret verstellte ihm den Weg.
    »In den Stiefeln wirst du in diesem Haus keinen Schritt mehr tun, Ramsey O’Keefe. Zieh sie aus!« Er gehorchte aufs Wort. Mit
    strenger Miene reichte Margaret sie Hank, und bevor sie noch etwas sagen konnte, rannte Ramsey die Treppe hinauf.
    »Vielleicht behalte ich dieses hier«, sagte Ramsey vom Flur her, und Penny, die auf der Bettkante saß, blickte auf. Sie lächelte ihn an, bis ihr Blick auf das von seiner Fingerspitze herunterbaumelnde Etwas fiel. Es war ihr schwarzer Tangaslip.
    Sie wurde feuerrot. »Die Trophäe des Tages?«
    Er stopfte das zarte Stückchen Stoff in die Hosentasche, kam auf sie zu, stieß mit dem Fuß die Tür zu, drückte sie aufs Bett und legte sich auf ihren schlanken Körper.
    »Sag es noch einmal. Sag es.«
    »Ich liebe dich.«
    »Warum?«
    »Weil du so richtig hässlich bist.«
    Er grinste. »Sag es noch einmal.«
    »Weil du die größten Füße hast, die ich je bei einem Mann gesehen habe.«
    Er lachte leise und küsste sie dann leidenschaftlich.
    »Noch einmal.«
    »Ich liebe dich, weil du eine Leidenschaft fürs ... Essen hast«, fügte sie rasch hinzu, »die der gesamten Eishockeyliga Konkurrenz macht, und weil du nicht weißt, was das bedeutet.«
    Er schmiegte sein Gesicht an ihren Hals. »Aber ich bin sicher, dass du mich darüber aufklären wirst.«
    »Natürlich«, antwortete sie atemlos. »Ich liebe dich ... weil...« Sie blickte an die Decke und dachte nach, während er sie am Bauch kitzelte. Sie lachte, bäumte sich auf und kuschelte sich an ihn. »Weil du stark und zärtlich, geduldig und nachsichtig und überhaupt ... ein richtiger Ritter bist.« Mit jedem Wort wurde ihre Stimme zärtlicher, und mit ihren Fingerspitzen streichelte sie verliebt seine Wange und seine Lippen. »Ich liebe dich, Ramsey O’Keefe, weil du hinter alles blickst und niemals aufgibst.«
    »Niemals, meine Liebe.« Seine Hand glitt