Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
war unmissverständlich gewesen. Sie sieht aus, als bedauerte sie, mich jemals gesehen zu haben, dachte er. Dann lächelte er über die in der Situation liegende Herausforderung. Die Gelegenheit, die eisige Mamsell Hamilton zum Schmelzen zu bringen, war sogar die Gesellschaft dieses Engländers wert.
    »O’Keefe?«
    Kurz nickend, schloss er sich Wainwright an und versuchte verzweifelt, die Frage, die ihn plötzlich quälte, nicht laut zu äußern.
    Er würde nicht fragen. Verdammt sollte er sein, wenn er es tat! Er fragte.
    »Seid Ihr der Ehegatte?«
    Überrascht schossen Anthonys Brauen in die Höhe, und er warf einen Blick zur Seite. »Wie, bitte?«
    Beschämt über seine bohrende Neugier, musste Ramsey seine ganze Geduld aufbringen. »Seid Ihr ihr Mann, Mensch?« Er nickte in Richtung Penelope.
    Anthony sah zwischen den beiden hin und her, und die beklommenen Blicke, die beide austauschten, hätten zu einem Lächeln gereicht. Aber er wagte es nicht und sah, wie Penny auf den Rücksitz ihres Autos flüchtete. Feigling!
    »Ich bin nur ein Freund.« Das war so gut wie alles, was man bei Penny sein konnte.
    »Die Frau hat keine Freunde«, knurrte Ram leise. »Sie ist ein verdammter Winterwind, das ist dieses Frauenzimmer.«
    Sie sind verliebt, dachte Anthony, und das gefiel ihm überhaupt nicht.
    Frauenzimmer. Der Gedanke, dass Penelope eine solch sexistische Bezeichnung zulassen würde, verschlug ihm einen Augenblick die Sprache. »Sie lebt ihr eigenes Leben, Mister O’Keefe«, brachte er gerade noch hervor, während er ein Lachen unterdrückte. Gott, diese beiden passten zusammen wie Feuer und Wasser.
    Als die Männer herankamen, unterdrückte Hank ein Grinsen, das seinem Boss nicht gefallen würde, und glitt hinter das Steuer. Sie ist in Gesellschaft, unglaublich, dachte er, als Anthony kurz vor der Wagentür anhielt und Ramsey mit einer Handbewegung aufforderte, vor ihm einzusteigen.
    Ramsey beugte sich vor und warf einen Blick in das Innere der feinen Kutsche. Die Maid hatte sich in eine Ecke zurückgezogen und würdigte ihn keines Blickes. Daran ist jetzt nichts zu ändern, dachte er und richtete sich wieder auf. Er ignorierte Wainwrights verwirrten Gesichtausdruck und stieg neben dem Fahrer ein.
    Hank strahlte seinen Passagier an und startete den Motor, als Anthony die Tür hinter sich schloss.
    »Ich bin Hank Tanner, Mister...?«
    »Captain Ramsey O’Keefe, Mister Tanner.« Ram nickte kurz.
    »Bitte nur Hank.« Eine buschige, silberfarbene Braue hob sich. »Capt’n also, ja?«
    »Jawohl«, antwortete Ram geistesabwesend, damit beschäftigt, die gediegene Holzarmatur vor sich zu betrachten. Gute Handarbeit, dachte er, und ließ eine Hand wie vertraut über das polierte Mahagoni gleiten. Es war, als begegnete er einem alten Freund in dieser Welt aus Metall und Maschinen. »Ich hoffe wirklich, dass Ihr diese Kutsche bedienen könnt«, er warf einen Blick über die Schulter, »mit ein wenig mehr Feingefühl als Eure Gebieterin.«
    Hank kicherte leise, und Penny drückte erbost auf einen Knopf. Eine Glasscheibe schob sich hoch und trennte sie von diesem grinsenden Mann.
    »Das war ja nicht gerade sehr gastfreundlich, meine Liebe.« Anthony tippte an die Glasscheibe, und der Rolls Royce verließ den Flughafen.
    »Für einen Tag bin ich gastfreundlich genug gewesen, vielen Dank.«
    »Wirklich?«
    Sie antwortete ihm nicht und hielt ihr Gesicht abgewandt, während er das Telefon nahm und wählte. »Penelope, meine Liebe, berichtige mich, wenn ich etwas Falsches sage, aber du hast buchstäblich einen Mann entführt, der ohne Identitätsausweis ist, ohne Vermögen, ohne Belege für seine Existenz ... Das ist es doch, was
    die Behörden sagen, oder?« Lauschend wartete er, dass jemand den Hörer abnahm.
    »Worauf willst du hinaus, Tony?«
    »Ich will wissen, was du in dieser Hinsicht zu unternehmen gedenkst.«
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Warum sollte ich etwas unternehmen ... ?«
    Er hob die Hand und sprach in die Muschel. »Grace. Anthony Wainwright. Ruf Travis an, und lass ihn einige Kleidung für einen Mann bringen. Nein, für mich ganz bestimmt nicht«, sagte er vergnügt.
    Ohne ihn anzusehen, gab ihm Penny einen Klaps auf den Arm.
    »Die Größe kenne ich nicht. Oh, ich schätze so um die einsfünfundneunzig, zweihundertzwanzig Pfund...«
    »Zweihundertvierzig«, warf Penny ein und war dankbar dafür, dass er half. Er legte die Stirn in Falten und lächelte wissend. »Geh von zweihundertvierzig Pfund

Weitere Kostenlose Bücher