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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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aus. Verschiedene Modelle mit allem Drum und Dran, bitte. Ja, ich warte.« Er senkte den Hörer. »Bist du nicht ein wenig neugierig? Die Kleidung, seine Redeweise, dass er bewaffnet ist wie ein wandelndes Museum?«
    »Nicht im Geringsten.«
    Lügnerin. Seine Hand ging wieder nach oben. »Ja, Grace. Gut. Eine Prämie, wenn er in einer Stunde da ist.« Erfreut legte er auf.
    »Danke, Tony.«
    »Das ist das Mindeste, was ich tun konnte.«
    Sie zuckte zusammen. Er hatte natürlich Recht.
    »Was glaubst du, wie es dazu kam, dass er schließlich im Meer herumschwamm?«, fragte Anthony.
    »Das weiß ich nicht, und es ist mir auch ziemlich egal.« Wem willst du etwas vormachen?
    »Tja, er ist ja nicht einfach vom Himmel gefallen.« »Anthony«, seufzte Penny, wendete sich schließlich vom Fenster weg und sah ihn an. »Er war zumindest drei bis vier Meter unter der Wasseroberfläche, als sie ihn fanden.«
    »Am Ertrinken, Penelope?«
    Sie nickte.
    »Und ringsum kein Land?«
    »Ja«, sagte sie vorsichtig.
    »Aber wie ist er dort hingekommen? Geschwommen? Fast hundert Meilen? Und warum hätte er überhaupt das Land verlassen sollen? Er hätte ein Feuer machen können. Dann hätte ihn vielleicht eine Patrouille gefunden, die dort regelmäßig ihre Runden macht.«
    Beide betrachteten Ramseys Hinterkopf.
    »Daran habe ich wirklich nicht gedacht.« Überraschung ließ ihre Stimme leiser werden.
    »Solltest du aber.« Er klang selbstgefällig.
    »Warum?« Sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Es ist mir piepegal, woher er kommt oder wohin er geht.«
    »Er steigt gerade aus dem Auto.«
    Keiner von beiden hatte bemerkt, wie das Fahrzeug anhielt und auch nicht die Menschenmenge gesehen, die sich um einen hohen Baum an einer verkehrsreichen Wohnstraße versammelt hatte.
    »Oh, das ist ja fantastisch.« Sie ließ die Trennscheibe herunter. »Hank, was hat er vor?«
    Hank lachte in sich hinein. »Dieser Mister O’Keefe hat das Kind schon gesehen, da waren wir kaum um die Kurve.«
    »Es ist ja zum Aus-der-Haut-Fahren! Wollen Sie ihm bitte folgen?« Hank war schon aus dem Auto, bevor sie geendet hatte.
    Ramsey legte den Kopf zurück und schützte seine Augen mit der Hand gegen das Sonnenlicht. Er sah, wie sich das Kind im Wipfel des Baumes an den Stamm klammerte.
    »Das ist ein ganz schönes Stückchen bis nach oben, Capt’n«, sagte Hank an Rams Seite.
    »Sie ist ja noch ein kleines Kind«, wunderte sich Ram und zog die Jacke aus. Er entfernte schnell seine Pistolen und Messer und übergab sie dem Alten, der damit beschäftigt war, seine Schultern in Richtung Kutsche zu zucken.
    Pennys Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Sie war verärgert, dass er sich hier einmischte, doch voller Interesse sah sie zu, wie Ramsey gemächlich zu dem Baum schlenderte. Er sprang in die Höhe, packte einen Ast und zog sich daran hoch. Die Leichtigkeit und Wendigkeit, mit der er den Baum hinaufkletterte, ließ Penny und all die anderen ringsum Mund und Augen aufsperren. Unglaublich! Seine Bewegungen sind so sicher wie bei einem Affen, dachte Penny. Und wie er die gefährlichen Abstände überwindet! Er griff nach einem Ast, fand festen Stand auf einem anderen und war in Sekundenschnelle neben dem Kind. Und dann, als ob er die Sache noch aufregender machen wollte, ließ er sich auf einem Ast neben dem Mädchen nieder und schien sich an der Aussicht zu erfreuen!
    »Es ist ein ganz schöner Weg hier hoch, Mägdelein. Du musst ja sehr stark sein.«
    Das kleine schwarzhaarige Kind sah auf. Beim Anblick dieser erschreckten, mit Tränen gefüllten Augen tat Ramseys Herz einen schnellen Sprung.
    »Bringst du mich wieder zu meiner Mama?«, wimmerte das Mädchen und klammerte sich fest an den rauen Stamm. Einen Augenblick lang dachte Ram an seinen Sohn und die Schmach, die er dem Unschuldigen angetan hatte.
    »Möchtest du das gern?«
    Schniefend nickte sie. »Ja.«
    »Die Aussicht ist atemberaubend.« Ramsey lächelte sanft, als er sich langsam näher schob. Er biss die Zähne zusammen, als der Ast zu brechen drohte. »Es ist kein Wunder, dass du hier hochwolltest.«
    »Joey wollte, dass ich es tue.«
    »Wirklich?« Mit unendlicher Vorsicht schob er sich auf den Ast unter ihr.
    »Ja.«
    Ram lächelte über den begrenzten Wortschatz des Kindes. »Na ja, jetzt wirst du Joey sicher eine schöne Geschichte erzählen können, nicht wahr, mein Engel?«
    »Ja.« In diesem einen Wort lagen ihr Stolz und ihre Furcht.
    »Sollen wir uns zu deinen Bewunderern

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