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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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nicht, dass du mich jetzt allein lassen kannst.« Er strich mit den Lippen unter ihrem Ohr entlang bis zum Hals. »Ich bin auf der Suche nach noch köstlicherer Nahrung.«
    Penny neigte den Kopf, um ihm den Zugang zu erleichtern. Sie versuchte, ablehnend zu klingen. »Und du meinst, das, was du willst, ist entscheidend?«
    »Nein, du musst mich nur darum bitten.« Seine Stimme raunte vielversprechend. »Dann werde ich dir jedes nur erdenkliche Vergnügen bereiten.« Aufstöhnend ließ sie sich in seine Arme sinken. Ramsey atmete tief ein, kämpfte gegen das Verlangen an, mit den Händen unter die Falten ihres unanständig kurzen Kleides zu gleiten und zog das Band aus ihrem Haar. Die Flut ihres dunkelroten Haares ergoss sich über eine Schulter, und berauscht und entzückt nahm sein Blick ihre Schönheit in sich auf. »Bei Tritons Will, du bist ein wunderschönes Geschöpf, Dame meines Herzens.«
    Er sagte das mit so viel Gefühl, dass Penny wusste, er machte so ein Kompliment nicht oft. Auch wunderte sie sich nicht über den Kosenamen. Sie konnte es nicht. Wieder küsste er sie, und das mit absoluter Vollkommenheit.
    Wie ein Liebhaber mit hundert Jahren Erfahrung.
    ***
    Bevor die Türglocke ihr melodisches Läuten beendet hatte, stieß Anthony Wainwright die Vordertür auf. »Ich muss im falschen Haus gelandet sein. Rieche ich da etwa Speck?« Anthony kam vergnügt angetrabt und gab Margaret im Vorbeigehen ein kleines Küsschen auf die Wange. »Ist sie schon auf?«
    »Ja, ja, sie ist schon auf.«
    Anthony wurde sich des Humors in der Stimme der Haushälterin gewahr. Er hielt an und drehte sich zu Margaret, um sie anzusehen.
    Mit einem verschwörerischen Lächeln deutete Margaret mit dem Kopf auf die Küche, als sie die Tür schloss. Anthony ging darauf zu und blieb am Eingang stehen. Zuerst überflog er mit einem Blick das bereitgestellte opulente Mahl, dann den ganzen Raum. Keine Penny. Eine Bewegung hinter den Glastüren erregte seine Aufmerksamkeit, und seine Augen wurden rund, als ihm klar wurde, was er sah.
    Er konnte es nicht glauben. Doch, er konnte. Nein, korrigierte er sich. Er konnte es nicht. Das war doch nicht Penelope Hamilton, die unnahbare, eiskalte Hollywood-Königin, die da in den Armen von Ramsey O’Keefe lag!
    »Was geht hier vor?«, fragte Wainwright.
    Penelope schien voll und ganz davon in Anspruch genommen, sich mit Ramsey zu vergnügen. Anthony kam sich vor wie ein Spanner der übelsten Sorte.
    »Das erklären Sie mir mal, Mister Wainwright.« Margaret goss Orangensaft in ein Glas mit Eiswürfeln.
    Anthony warf ihr einen Blick von der Seite zu. »Woher soll ich das wissen?«, fragte er. »Als ich sie verließ, gingen sie sich gerade an die Hälse.«
    »Jetzt sind sie eifrig dabei, sich die Hälse zu küssen.«
    Er richtete seinen Blick wieder auf das Paar. »Ja, das sehe ich.« Es schien, als ob sie das Mister O’Keefe und das Mamsell Hamilton hinter sich gelassen hätten, dachte Anthony, trat zurück und goss sich Kaffee in einen Becher. Das war gut, fand er, sehr gut.
    »Wie wär’s, wenn Sie hinausgingen und ihnen sagten, dass das Frühstück fertig ist?«
    »Ich?«, rief Anthony und stockte, als er den Becher an den Mund führte. »Ich könnte möglicherweise ...« Dann lächelte er, als er plötzlich die günstige Gelegenheit erkannte. »Glauben Sie wirklich, dass wir Sie stören sollten?«
    »Zum Kuckuck, ja! Sonst wäre mein Frühstück für die Katz!«
    Den Becher in der Hand, schlich sich Anthony zur Glastür zurück, laut genug, um das Paar auf sich aufmerksam zu machen. Schadenfreude überkam ihn, als sie jäh voneinander abließen. Ramsey stellte Penny auf die Füße, stand da und griff nach seinem Hemd. Er drehte sich um, als er die Zipfel in die Hose stopfte. Penny kam schon auf ihn zu. Verdammt, tut so, als habe es ihr keinen Spaß gemacht, dachte er mit einem versteckten Lächeln.
    Noch als sie auf ihn zukam, sagte sie: »Bitte, kein Wort, Tony.«
    »Ich wollte gar nichts sagen, ehrlich.«
    Sein Gesicht verlor viel von der gespielten Unschuld, als es um seine Lippen zuckte.
    »Das glaube, wer will.« Sie betrat das Haus.
    »Ramsey!«, rief Tony. »Schön, Sie gut erholt zu sehen.«
    Ramsey kniff die Augen zusammen, als er auf Wainwright zuging und ihm die Hand schüttelte. Ram ärgerte sich über sich selbst, nicht wegen des Kusses, sondern weil er Penny vor dem Engländer in eine kompromittierende Situation gebrachte hatte. Würde er sich deswegen duellieren müssen? Da

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