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Der Fremde aus dem Meer

Titel: Der Fremde aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Mayonnaise, Senf, Salat und Tomaten zurück. Der Festschmaus war perfekt.
    Nachdem Ramsey das Etikett auf dem Brot gelesen und sich vorgenommen hatte, das Wort Kalorie im Wörterbuch nachzuschlagen, warf er einen prüfenden Blick auf die verschiedenen Köstlichkeiten. »Ihr habt meine Frage nicht beantwortet, Antony. Ich dachte, Ihr würdet heute Abend wegfahren.« Ramsey warf ein großes Stück Roastbeef und Käse auf eine Brotscheibe, faltete sie zusammen und biss herzhaft hinein.
    »Sie haben es wohl eilig, mich loszuwerden?« Entspannt lehnte sich Anthony auf seinem Stuhl zurück.
    Rams Lippen verzogen sich langsam zu einem Lächeln. »Soll ich Euch zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat?«
    »Noch nicht. Nach einer solchen Nacht versuche ich nur, wieder zu Kräften zu kommen, um ins Hotel zurückzufahren.«
    Ram runzelte die Stirn. »Sie hat Euch keine Übernachtung angeboten?« Ramsey konnte sich nicht vorstellen, dass Penelope sich mit Absicht rücksichtslos verhielt, auch wenn die Umstände nicht gerade angenehm waren.
    »Ich wollte nicht. Penny ist ein schrecklicher Morgenmuffel...« Bei dieser Anspielung kniff Ram die Augen zusammen, »...und ich ziehe Zimmerservice dem hier vor.« Er deutete auf die Platte, während Ramsey sich zu ihm setzte. »Und um Ihre Neugier zu befriedigen: Penelope ist eine meiner Klientinnen.«
    »Klientinnen?« Ram ließ sich auf einem Stuhl nieder und musterte Anthony. »Ihr seid Advokat?«
    Anthonys zog die Augenbrauen zusammen, dann glättete sich seine Stirn, und er lächelte. »Rechtsanwalt, ja.« Er legte die Zeitung ordentlich zusammen und studierte eine Schlagzeile. »Ich muss allerdings zugeben, dass ich durch Penelopes Karriere immer beschäftigt und gut bezahlt war.«
    Ramsey, der gerade in sein Sandwich beißen wollte, hielt inne. Seine Augen sprühten vor Zorn. »Erklärt mir das, Waliser, bevor ich Euch ausfragen muss.«
    Anthony spähte über den Rand seiner Zeitung und lächelte. »Sie brauchen sich nicht so aufzublasen. Ich berate fünf Schauspieler, zwei Schriftsteller und einen äußerst temperamentvollen Sänger - finanziell und beruflich. Das tue ich schon seit Jahren, obwohl Penelope mich nur noch selten wegen Drehbüchern anruft.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich arbeite gegen Honorar. Wenn sie nicht arbeitet, bekomme ich auch kein Geld.«
    Ramsey machte ein finsteres Gesicht, und angewidert warf er das Sandwich hin. »Du bist nichts anderes als ein verdammter Zuhälter.«
    In Anthonys Augen glitzerte es. Es raschelte laut, als er die Zeitung zerknüllte und die Arme vor sich auf den Tisch legte. »Darüber solltest du noch einmal nachdenken, Ramsey.«
    Ein stummer Kampf lag in der Luft, dann sanken Ramseys

Schultern nach vom. Mein Gott, würde er die Gepflogenheiten dieses Jahrhunderts je verstehen? »Verzeih mir, Antony.« Er wartete, dass Anthony seine Entschuldigung annahm. »Es ist allerdings schwer für mich zu glauben, dass Penelope eine Schauspielerin ist.«
    Es war Anthony klar, dass Ramsey diese Vorstellung widerlich fand, und das ärgerte ihn. Nur er sah, dass sich etwas Großartiges zwischen Penelope und diesem Mann entwickelte. »Vielleicht solltest du sie dir ansehen, wie sie spielt, bevor du urteilst.«
    »Sie wird mir keine Sondervorstellung geben«, spöttelte Ramsey.
    Anthony lächelte geduldig. »Du kannst sie dir auf Videoband ansehen.«
    Ramsey schwirrte der Kopf. »Es ist eine Frage, die ich ungern stelle, aber was ist, verdammt noch mal, ein Vi-de-o-band?« Anthony war kurz davor, in Lachen auszubrechen, als Ram die Hand hob. »Ich bitte dich, Waliser. Erspar mir die Demütigung, und erzähl nicht überall hemm, wie unwissend ich bin.«
    Anthony versuchte, das Lachen zu unterdrücken und winkte Ram mit gekrümmtem Finger. »Komm, der Unterricht hat schon begonnen«, sagte er und erhob sich von seinem Stuhl. Ramsey schnappte sich sein Sandwich und folgte ihm. Sie gingen durch das Arbeitszimmer, um eine Ecke hemm und traten in einen Raum, den Ramsey noch nie gesehen hatte. Er war in einem hellen Rot gehalten mit weiß gestreiften Tapeten und roten Fußleisten. Sofa, Stühle und Tische waren in Weiß, und überall lagen rote, mit Samt verbrämte Kissen. Es macht einen heiteren Eindruck, dachte Ramsey. In der gegenüberliegenden Wand waren zwei Fenster eingelassen, die bis zur Decke reichten. Dazwischen stand ein großer weißer Schrank. Anthony ging sofort darauf zu und berührte den Schrank in der Mitte. Wie von Geisterhand

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