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Der fremde Pharao

Der fremde Pharao

Titel: Der fremde Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pauline Gedge
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fiel auf sein Lager. Lebhafte Bilder von seinem Dolch, wie er den General durchbohrte, von den verstörten, aschfarbenen Gesichtern der Soldaten schossen ihm durch den Kopf. An meinen Händen klebt Blut, dachte er verschwommen. Zu viel, als dass man es vergessen könnte.
    Zu viel, um noch umzukehren. Er legte die Hand unter die Wange und schlief.
    Binnen einer Woche hielt Kamose Unis Bericht über die Schiffsbauer in Händen. Die meisten Boote in und um Waset waren zu klein, trugen nur ein paar Fischer. Doch Kamose beschlagnahmte etliche Barken bei Kaufleuten, die nilauf und nilab Handel trieben. Er gab Uni Vollmacht, hundert Binsenschiffe in Auftrag zu geben, die jedes fünfzig Mann aufnehmen konnten und mit deren Bau unverzüglich begonnen werden sollte. Uni war entsetzt. »Fürst, was für eine Ausgabe! Wovon sollen wir die Bootsbauer bezahlen?«
    »Sie bekommen, wenn sie fertig sind, je einen Morgen Land von mir.«
    »Aber Fürst«, begehrte Uni auf, »du brauchst die Äcker in Waset, um den Haushalt in Gang zu halten und die Diener zu beköstigen!«
    Kamose blickte zwischen den Pfeilern des Vorbaus hindurch zu Aahotep und Tetischeri, die auf Matten im Garten saßen.
    Sie schwiegen vor sich hin. Aahoteps Hände ruhten auf den Perlen, die sie aufziehen wollte. Sie blickte in ihren Schoß. Tetischeri ruhte auf einen Ellenbogen gestützt, die Augen auf blaue Libellen über der beschaulichen Wasseroberfläche des Teichs gerichtet, die Miene nachdenklich und traurig, weil niemand auf sie achtete. Kamose konnte ihre Angst spüren. »Uni«, sagte er matt und mit abgewandtem Gesicht, »der König hat sich meinen Besitz ohnedies angeeignet. Falls ich das Land nicht abgebe, wird der abscheuliche Teti seinen Fuß hierher setzen, oder ein Aufseher des Königs ackert hier für den Hof. Wie auch immer, es gehört mir nur noch vier Monate.« Er lächelte grimmig. »Jetzt nicht einmal mehr vier Monate. Dudu sollte mich natürlich davon abhalten, Dummheiten zu machen, aber da er nicht mehr lebt, lasse ich ordnungsgemäße Besitzurkunden ausstellen und unterzeichnen, sodass weder Teti noch Apophis die Ansprüche der Bootsbauer auf die Morgen anfechten können. Falls ich ganz Ägypten gewinne, strömen Tributzahlungen herein, falls nicht, müssen wir alle sterben. Es ist nicht mehr wichtig.« Uni räusperte sich.
    »Gut. Du bist der Herr, und ich tue, was du wünschst. Aber woher willst du die Männer für die hundert Schiffe bekommen? In denen ist ja Platz für eine Division!« Kamose atmete tief durch und schloss die Augen, schlug sie wieder auf und kehrte ins Zimmer zurück. Er ließ sich auf den Stuhl am Schreibtisch sinken.
    »Ich beginne mit Männern aus Waset und den Nomarchen, bitte jedoch nicht um die, die entbehrlich sind, sondern ziehe jeden Mann über vierzehn ein. Und ich marschiere auch nicht wie mein Vater, ich fahre auf dem Fluss schnell von Dorf zu Dorf, nehme sie durch Treueid oder Gewalt, einerlei wie, und ziehe auch dort die Männer ein. Wenn die Soldaten in Schiffen fahren, ermüde ich sie nicht durch Märsche. So sind sie bei jeder Fahrtunterbrechung frisch. Falls nötig, bringe ich die Dorfschulzen und die Bürgermeister in den Städten um, aber ich glaube nicht, dass das erforderlich sein wird. Sie werden mir schon Treue schwören und mir Hilfe geben.« Er blickte den entrüsteten Uni an. »Genau das hätte mein Vater auch tun sollen.«
    »Fürst«, entgegnete Uni mit einer Geduld, die er offensichtlich nicht verspürte, denn er schlug sich, ohne es zu wissen, mit einer Rolle rhythmisch auf die Handfläche. »Die Schiffe können in zwei Monaten bereit sein, aber die Männer und die Jungen, die du ausheben willst, werden auf dem Feld gebraucht. In nicht einmal zwei Monaten ist es Zeit für die Aussaat. Und wie willst du sie überhaupt bezahlen?« Kamose zog die Beine an und umfasste sie mit den Armen.
    »Sie bekommen erst Sold, wenn mein Feldzug vorbei ist. Ich verspreche ihnen Beute im Delta, und unterwegs beschlagnahmen wir Getreide und Vorräte. Ich mache Gebrauch von den Juwelen und den Schmuckstücken meiner Frauen, von allem, was im Haus von Wert ist, das tausche ich für die anfänglichen Vorräte ein. Ich will weder Teti noch dem König etwas dalassen. Und was die Aussaat angeht, so müssen das Frauen und Kinder tun.«
    »Fürst!« Uni war sprachlos.
    »Ist das alles?«, fragte Kamose, den die Entrüstung seines Haushofmeisters unwillkürlich belustigte. Uni verbeugte sich.
    »Gut. Ipi?« Der

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